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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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Alles, was Morven ausmachte, fehlte ihr. Leben und Wärme schimmerten aus jeder Pore von Morven, bei April Wind gab es dagegen Hass und Wahnsinn, massiv in den Zügen eingegraben und es verzerrte ihr Gesicht zu einer Fratze. Kendrick betete, dass er seine Gefährtin befreien konnte, die einzige Alternative wäre ihr Tod. Sollte das erforderlich sein, würde Nosferat sie beide töten. Der Mächtigste der Lugus hatte es ihm geschworen.
    „Nicht nötig, dass du von den Klippen springst, Söldner.“ Ein dunkler Ausdruck war in Nosferats Gesicht getreten. „Denk noch nicht einmal dran. Ich verliere keine Söldner durch Suizid.“
    Mephistopheles genoss gerade Aprils gesamte Aufmerksamkeit und er beneidete den Vampirdämon nicht. Die Peitsche hinterließ bei jedem Schlag tiefe Wunden auf der Haut und er hörte auf zu schreien.
    Morven kam näher, gleich hatte das Leiden ein Ende.
    „Mutter“, ihre Stimme kam aus der Dunkelheit. Er sah das sanfte Schimmern von Rovens Augen und dem Zaumzeug. Das Ainmhidh liebte Morven und tat alles für sie.
    Kendrick sah auf das Gefolge, das April umgab. Die Luachrach stellten die größte Bedrohung dar. Sie folgten nur ihrem Instinkt und Hunderte lauerten in der Umgebung. Er hoffte, dass die Angelus es schafften, sie zu überwältigen. Ein paar Exildämonen standen wie verfluchte Schachfiguren in einer Ecke. Die Echsenwesen jagten ihm mit ihrem Anblick Schauder des Mitleids über den Rücken.
    Eines von ihnen half Morven von Roven und sie ließ sich nichts anmerken.Weder zuckte sie bei der Berührung zusammen, als die schuppigen Hände sich um ihre Taille legten noch bei dem stinkenden Atem, der ihr Gesicht traf. Die gelben Augen tränten und das Sprechen bereitete dem Wesen Schwierigkeiten. Es zischte sie an und Speichel flog aus seinem Maul.
    Aprils Schöpfung dürfte nicht existieren.
    Morven blickte nicht zu Kendrick, sie fixierte ihre Aufmerksamkeit auf ihre Mutter. Sie trat mit hölzernen Bewegungen an April heran, senkte ergeben den Kopf, sank auf die Knie und küsste die Hand der Schlange.
    „Steh auf, Kind. Arbeit wartet auf dich. Dinge müssen erledigt werden, Leute getötet, die Erde muss übernommen werden und ich habe nicht zu Abend gegessen. Ich hörte, es gibt Herz.“ April lachte schrill. Selbst die Luachrach zuckten unter dem Laut zusammen und bewegten sich nervös.
    „Ich sehe, du heißt das Urchaid willkommen. Es schenkt dir eine unglaubliche Macht.“
    Morven drehte sich ihnen zu, die Augen helles Rot, durchzogen von schwarzen Schlieren.
    Shit!
    Am meisten ängstigte ihn das Muster, das wie ein Geflecht aus dunklem Blut auf ihrer Haut schimmerte. Das Urchaid schien weitaus kräftiger, als sie gedacht hatten, zu spät, um sie zu retten.
    Morven lächelte in einer Weise, die er bisher nie bei ihr gesehen hatte. Erbarmungslos, gebrochen.
    „Ich brauche das Gegengift nicht mehr. Ich habe mein Schicksal akzeptiert.“ Sie sah ihm direkt in die Augen. „Ich erweise mich als ein würdiges Gefäß für das Urchaid. Findest du nicht, Gefährte?“
    Ein lüsternes Lächeln lag auf ihrem Gesicht.
    „Mutter, du musst mir das Ritual zeigen, mit dem du diesen unwürdigen Dämon unterworfen hast.“ Morven legte die Fingerspitzen unter Mephistopheles’ Kinn und hob es an. „Ich hoffe, es befindet sich noch ein Fünkchen Leben in ihm. Ich wollte auch meinen Spaß.“ Ein kalter Zug lag auf ihren Lippen und sie trat an Lior. „In diesem hier steckt genug Kraft, um ihn zum Schreien zu bringen.“ Sie streichelte Liors nackten Oberkörper, die Handfläche über seinem Herz. Sie hörte am Bund seiner Hose auf, tätschelte seine Wange, als er versuchte, auszuweichen. Kendricks Tattoo pulsierte, erwachte glühend. Morven drehte sich zu ihrer Mutter.
    „Wie bekomme ich dieses verfluchte Nasgadh von meiner Schulter?“
    „Indem du ihn tötest, Tochter.“
    Morven lief an Kendrick vorbei, fuhr mit der Fingerspitze an seinem Brustkorb entlang, umkreiste ihn wie eine Hyäne. Er widerstand dem Drang, sich zu winden, um der eiskalten Berührung zu entgehen. Sie blieb vor ihm stehen, presste die eisigen Lippen auf seinen Mund.
    „Eigentlich schade, in mancher Hinsicht war er nützlich.“
    Bethana bewegte sich langsam rückwärts. Kendrick sah Schatten in der Dunkelheit, die näher rückten und die Lichtung umzingelten.
    Kendrick hatte noch immer Siala vor Augen, wie sie Mephistopheles in die Innenseite des Oberschenkels gebissen hatte, sein Blut aufnahm, um die Gestaltwandelung zu

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