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MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
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niederrheinischen Pferdestall.
    Bert Becks setzte sich umständlich und zog seine unvermeidliche Packung Zigaretten aus der Hemdtasche. »Laut? Aber gute Mucke. Was hören wir da?« Die Frage galt der Bedienung, bei der er eine Apfelschorle bestellte. Bert Becks trank keinen Alkohol.
    »Weiß nicht.« Die rotblonde Kurzhaarige mit dem grünen Tach!- Shirt lachte und verschwand wieder Richtung Theke.
    »Was macht die Musik?« Frank wollte erst ein bisschen privat plaudern, bevor er mit dem Journalisten Becks sprach.
    »Bin zufrieden. Wir ziehen noch ein Bandprojekt auf. Wir werden ein Programm ausschließlich mit Stones-Titeln spielen. Die ersten Proben waren klasse. Meine Jungs haben endlich wieder Lust, Musik zu machen. Und? Wie läuft’s bei dir? Immer noch Blues pur mit STIXS?« Er nickte der Kellnerin freundlich zu, die ihm die bestellte Apfelschorle brachte.
    Frank signalisierte ihr, dass er noch ein Bier wollte.
    »Herr Kommissar, Alkohol am Steuer?« Bert Becks grinste und zündete sich eine Zigarette an.
    Frank zuckte die Schultern.
    »Und, was machen deine Ermittlungen?«
    »Wir sind noch nicht entscheidend weitergekommen.« Frank wartete ab, was Bert Becks wirklich von ihm wollte.
    »Ich habe es ja schon am Telefon angedeutet. Es gibt im Moment die wildesten Gerüchte. Und sie drehen sich meist um Daniel C. Hünner, erfolgreicher Unternehmer und OB-Kandidat der KFM.«
    »Wer ist die Quelle?«
    »Bevor wir jetzt weiterreden, und nur fürs Protokoll, Frank, wir tauschen Informationen aus. Okay? Ich erzähle was und du erzählst was. Ich möchte nicht das Gefühl haben, ich sitze in einem Verhör.«
    »Ist schon in Ordnung. Keine Angst, wir reden ganz offen.« entgegnete Frank, dem auch daran gelegen war, neues über Hünner zu erfahren.
    »Dann ist’s ja gut.« Bert Becks drückte seine Zigarette aus und zog eine neue aus der Schachtel. »Möchte mal wissen wie Hünner das schaffen will: Die Firma führen und Oberbürgermeister sein. Das passt doch nicht zusammen.«
    »Soviel ich weiß, hat er einen äußerst fähigen Prokuristen. Für das Tagesgeschäft. Den Rest erledigt er dann quasi nebenbei, oder mit seinen Parteifreunden beim Abendessen.«
    »Das klingt wirklich verdammt nach Filz.« Bert Becks zündete die Zigarette an und blies den Rauch genüsslich gegen die Decke.
    »Tja. Aber, nun mal konkret. Woher kommen die Gerüchte, Bert?«
    »Aus Reihen der KFM.«
    »Von wem genau?«
    »Sagen wir mal, aus dem Umfeld des Fraktionsvorstandes.«
    »Klingt nicht sehr konkret.«
    »Lass mich meine Informanten noch ein bisschen bedeckt halten, bitte.« Becks beugte sich vor. »Es gibt jedenfalls eine ganze Reihe von Leuten, die sich freuen würden, wenn Hünner die Wahl nicht gewinnt. Und diese Leute kommen nicht nur aus Kreisen der Opposition.«
    »Na gut, fürs erste kannst du die Namen für dich behalten. Was wird denn so erzählt?« Frank legte seinen Arm betont leger auf die Lehne des Nachbarstuhls. Dabei war er alles andere als entspannt.
    »Das Hünner krumme Geschäfte macht.«
    »Welche?«
    »Mit dieser IEA. Offenbar hat er sich in den Verhandlungen über den Bau des Einkaufszentrums über den Tisch ziehen lassen. Angeblich soll er dem Unternehmen den halben Nordpark ›geschenkt‹ haben. Er soll der IEA Gott weiß wie viele Grundstücke zu einem lächerlichen Preis über Tarnfirmen zugeschustert haben. Nur, damit das Zentrum gebaut wird und nur, damit Hünner sich die Taschen vollmachen kann. Dabei ist noch nicht einmal klar, ob sich das Zentrum für die Stadt rechnet.« Bert Becks sah Frank gespannt an.
    »Sei mir nicht böse, aber dass klingt eher nach übler Nachrede und politischem Geplänkel. Oder gibt es Beweise?«
    Becks hob die Schultern. »Das wird schwer zu belegen sein. Hünner ist nicht dumm. Und an die IEA werden wir sicher auch nicht so einfach rankommen. Aber wir arbeiten dran. Im Augenblick zapfen wir alle unsere Kanäle an. Auch in der Stadtverwaltung. Wenn die Gerüchte stimmen, kann sich Hünner den OB-Job abschminken. Das wäre eine Hammer-Story. Die läuft dann sogar bundesweit, davon bin ich überzeugt. Wer weiß, ob IEA nicht auch anderswo ähnliche Leichen im Keller hat.«
    »Mal langsam, noch habt ihr ja wohl keine echten Beweise. Und wenn, dann ist das nicht meine Baustelle. Dann werden die Kollegen von der Wirtschaft sich der Sache annehmen.«
    »Stimmt. Aber wir werden die Infos schon noch bekommen. Verlass dich drauf. Aber da ist noch die Sache mit Sabrina Genenger. Auch in

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