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Models usw.

Models usw.

Titel: Models usw. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Goosen
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Dort bestellte er sich ein Eis und ich ein Glas Mineral. Eine Weile saßen wir uns schweigend gegenüber, dann ergriff Bernd das Wort.
      „Du bist doch schwul, hm?“, haspelte er. Boah! Ein Blitzdenke hoch drei.
      „Ja, das denke ich.“
      „Also, was ich fragen wollte … die Jasmine … also … ich würde gerne mal …“
      Ach, jetzt ging das schon wieder los , dachte ich mir und warf im Geiste Handgranaten. Er stand so auf diese blonde Atomtitte aus dem zweiten Stock, dass es ihm Hören und Sehen verging. Aber wie konnte man einem Typen, der sein T-Shirt nicht in seine Hose stecken konnte, weil der Bauch so groß war wie vier Titten von Dolly Buster, erklären, dass die optischen Einflüsse, jahrelanges Lesen der Voguezeitschrift, die Entdeckung der weiblichen Schönheit oder weil das Genschicksal Schuld daran hatten, das eine solche Bindung ausgeschlossen wurde. Ich glaubte nicht daran, dass eine Barbiepuppe wie Jasmine einem Nerd wie Bernd verfiel. Dafür war ich einfach zu stark von dem Schönheitskult unserer Nation angesteckt worden. Eher blieben die Menschen einsam und allein anstatt sich mit jemandem unter ihrer Klasse zu paaren, geschweige denn eine Familie zu gründen …
      „Und ich weiß halt nicht, wie ich das anstellen soll“, lallte er noch immer.
      Du liebe Güte, wie alt ist der Knabe?
      „Und was soll ich dabei tun?“
      „Du bist doch schwul.“
      „Ich dachte, dass wir das schon geklärt hätten.“
      „Ja, und Schwule wissen doch alles über Liebe, Romantik und so.“
      „Echt? Das ist mir neu. Wir sehen einen Typen, sprechen ihn an und fragen: ‚Ficken ?‘ Der sagt dann aufgezogen wie ein Duracell-Hase ja oder nein.“
      „Aber ihr habt den Mut zu fragen?“
      Gut, Nerd-Bernd hat immerhin Recht. Einige von uns waren in punkto Sex ziemlich mutig. Aber was soll ich da jetzt machen?
      „Bernd, sprich sie an!“
      „Ist das nicht plump?“
      „Lade sie zum Essen ein!“
      „Soll ich nicht zuerst Blumen kaufen?“
      „Nein, das kommt immer erst danach. Im Grunde ist es egal, aber du hast nichts zu verlieren, außer viel Zeit. Wenn du sie gefragt hast, und sie hat ja gesagt, suchst du das Restaurant aus. Sagt Atomtitte Ja smine nein, dann weißt du, dass du dir eine andere Freundin anlachen musst. Punkt.“
      „Du bist so intelligent“, sagte Nerd-Bernd, das Body-Maß-Index-Monster zu mir.
      „Was ist, wenn sie ja sagt?“, fragte er mich und ich zweifelte ernsthaft an seiner Intellige nz, hatte er mir nicht zugehört?
      „Du suchst das Restaurant aus! “
      „Und wenn sie tanzen will? “
      In dem Moment war ich mir sicher, das Bernds Gene eine Laune der Natur, ein Streich der Evolution waren. „Du wirst dann mit ihr ein bisschen tanzen, hin und her wackeln kriegst sogar du auf die Reihe.“
      „Können wir das nicht üben?“
      Mein Leben war manchmal ziemlich beschissen. Aus dem Lautsprecher des Cafés kam gerade ein etwas fetzigerer Song I love it von Iconapop. „Steh auf!“, forderte ich ihn auf. „Ich zeig dir ein paar Schritte.“ Schwule sind wirklich zu allem zu gebrauchen. Dafür betest du jeden Tag ein Vater unser und dankst dem Herrn, dass es Homosexuelle gibt.“
      „Ist okay.“
      Die dicke und fette Hand von Bernd umgarnt mich, mir wird schlecht, und Bernd beginnt auch noch vor Charme zu zittern und zu schwitzen. „Keine Müdigkeit vortäuschen“, säuselte ich wie ein junger Bieber, der seinen Kiefer unter einen durchgeknabberten Baum eingeklemmt hatte, um einen Damm zu bauen. Ich verspürte die Enge, zwischen zwei Betonklotze eingemauert worden zu sein. Kaum, dass ich es realisieren konnte, was ich da eigentlich tat, quetscht mich Bernd zwischen seinen tellergroßen Pranken gleich einer Schrottpresse. Ich versank zwischen seinen Körperschluchten. Zunächst verdunkelten sich die Lichter im Raum, dann erlosch eines nach dem anderen. Meine Beine verloren daraufhin den Bodenkontakt und ich beinahe das Bewusstsein.
      So schunkelten wir durch das Café und ernteten zum Schluss von den alten , kaffeeschlürfenden Damen Applaus. Die witzige Nerd-Schwarte lächelte mich wie die Pforte der Hölle an, gefolgt von einem Ausblick auf seine borstigen Bauchhaaren, die mich abwechselnd gepikst hatten und seinen schlecht verheilten Nabelbruch. Doch dann habe ich es geschafft, das Lied ist zu ende.
      Nach unserer kleinen Tanznummer sah ich endlich wieder Licht, weil seine Hängebrüste und der Oberbauchspeck

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