Doktor im Glück
Zu diesem Buch
Wer schon einmal über Richard Gordons heitere Ärzteromane und Filme gelacht hat - und wer hätte das nicht? -, kennt Gaston Grimsdyke, der immer wieder als liebenswürdiger Bruder Leichtfuß und Till Eulenspiegel der hippokratischen Zunft durch die Welt seiner Bücher geistert. Von all den flotten Medizinstudenten, die seinerzeit im altehrwürdigen Spital St. Swithin ihre Ausbildung erhielten, jedoch, das Doktordiplom in Händen, es plötzlich sehr eilig hatten, ihre Flottheit abzustreifen und brave Familienväter zu werden, ist Grimsdyke in dem hier vorliegenden Roman der einzige, der seine Unabhängigkeit bewahrt; freilich um den Preis äußerst unstabiler Berufs- und Finanzverhältnisse. Daß er am Ende doch auf leichte Manier über alle Klippen und Fährnisse des Lebens hinwegkommt ist eine Gunst, die das Schicksal gerade denen zuzuwenden scheint, die die Fähigkeit besitzen, sich von ihm beschenken zu lassen. Wiederum ein wirksames Rezept wider den tierischen Ernst, verschrieben von Dr. Richard Gordon.
Der Autor, der im bürgerlichen Leben Dr. med. Richard Gordon Ostlere heißt, war zunächst praktischer Arzt, dann Schiffsarzt, gab aber schließlich seine medizinische Laufbahn auf, um sich ganz dem Schreiben widmen zu können. Er veröffentlichte eine Reihe tolldreister Romane, die ausnahmslos in der Welt der Medizin spielen und, als Weltbestseller, alle verfilmt wurden. Richard Gordons größte Erfolge sind: «Aber Herr Doktor!» (rororo Nr. 176), «Doktor ahoi!» (rororo Nr. 213), «Hilfe!Der Doktor kommt» (rororo Nr. 233), «Dr. Gordon verliebt» (rororo Nr. 358), «Dr. Gordon wird Vater» (rororo Nr. 470), «Eine Braut für alle» (rororo Nr. 648), «Doktor auf Draht» (rororo Nr. 742), «Onkel Horarios xooo Sünden» (rororo Nr. 953), «Finger weg, Herr Doktor!» (rororo Nr. 1694), «Wo fehlt's, Doktor?» (rororo Nr. 1812), «Machen Sie sich frei, Herr Doktor!» (rororo Nr. 4042) und «Der Schlaf des Lebens» (rororo Nr. 4258).
Gesamtauflage der Werke von Richard Gordon in den rororo-Taschen-büchern: Uber 1,3 Millionen Exemplare.
Richard Gordon
Doktor im Glück
Roman
Titel der Originalausgabe «Doctor in Clover»
Autorisierte Übertragung aus dem Englischen von
Luise Wasserthal-Zuccari
Umschlagentwurf Jürgen Wulff
1.-75. Tausend
76.-80. Tausend
91.-85. Tausend
86.-90. Tausend
91.-95. Tausend
1963-1972
Februar 1974
April 1975
November 1976
Oktober 1978
Veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, Juli 1963
© Paul Zsolnay Verlag GmbH, Hamburg/Wien, 1961
«Doctor in Clover» © Richard Gordon, 1960
Gesetzt aus der Linotype-Aldus-Buchschrift und der Palatino (D. Stempel AG)
Gesamtherstellung Clausen & Bosse, Leck/Schleswig
Printed in Germany
380-ISBN 3 499 10567 5
Erstes Kapitel
«Es wird dich vielleicht erstaunen, zu hören», tat ich meinem Cousin, Mr. Miles Grimsdyke, Mitglied des Königlichen Kollegiums der Chirurgen, kund, «daß ich beschlossen habe, mich eines ehrbaren Lebenswandels zu befleißigen und praktischer Arzt zu werden.»
«Soll ich diesen Entschluß einem stärkeren Pflichtbewußtsein oder einem stärkeren Katzenjammer denn je zuschreiben?»
«Weder noch. Aber meine sämtlichen alten Freunde vom St. Swithin haben begonnen, sich Eheweiber, Familien und Waschmaschinen anzuschaffen, und so scheint's mir höchste Zeit, dasselbe zu tun. Sieh dir zum Beispiel den alten Richard an. In unseren seligen Jugendtagen sind wir gemeinsam aus den Wirtshäusern hinausgeworfen worden, und was schwebt ihm nun als die herrlichste aller Arten vor, sich einen Samstagabend um die Ohren zu schlagen? Den Rasenmäher heißlaufen zu lassen. Glaub mir, aus mir wird noch der liebe gute alte Dr. Grimsdyke werden, der das Seine dazu beigetragen hat, die eine Hälfte des Bezirks in diese Welt zu setzen und die andere aus ihr hinauszuschaffen — geliebt und verehrt von allen, bis es Zeit geworden ist, die Altersrente sowie Spieluhren von dankbaren Patienten in Empfang zu nehmen.»
«Du bist hoffentlich im Bilde, Gaston, wie schwer es heutzutage ist, in die allgemeine Praxis Eingang zu finden?»
«Klar. Genauso schwer wie bei einem Fußball-Länderkampf. Aber nicht für solche Burschen wie mich, die sich auskennen. Du hast doch schon von Palethorpe und Wedderburn, dem ärztlichen Stellenvermittlungsbüro, gehört?»
Miles runzelte die Stirne. «Diesem Laden in der Drury Lane? Ich persönlich habe nie mit den Leuten Fühlung
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