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Modemädchen Bd. 2 - Wie Marshmallows mit Seidenglitzer

Modemädchen Bd. 2 - Wie Marshmallows mit Seidenglitzer

Titel: Modemädchen Bd. 2 - Wie Marshmallows mit Seidenglitzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Bennett
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Yvette hat für Christian Dior gearbeitet. Ja, der echte, in Paris. Und später ist sie nach London gegangen, um mit ihrer FREUNDIN zusammenzuziehen. Ist das nicht cool? Sie wird uns schrecklich fehlen.
    Bis Edie auftauchte, war Yvette der einzige Mensch, den Krähe in London kannte und der mit ihr geredet hat außer ihrer Tante. Aber noch wichtiger war, dass Yvette genau verstanden hat, was in Krähes unglaublichem Kopf vor sich geht und wie talentiert sie ist, und sie hat ihr beigebracht ihre Ideen in wunderwunderschöne Kleider umzusetzen. Yvette war Krähes direkte Verbindung zu den glorreichen alten Modezeiten. Während draußen die Lichter von Kent an uns vorbeifliegen, sehe ich das Glänzen in Krähes feuchten Augen und ich weiß, dass sie sich fragt, ob sich die Lücke je wieder füllen wird. Denn das Gleiche frage ich mich auch.
    Nur Jenny ist einigermaßen gut drauf und die ist ja nicht einmal dabei. Am Ende ist sie damit rausgerückt, dass es in der Nachricht von ihrer Mutter um einen befreundeten Theaterschriftsteller namens Bill Irgendwas ging. Er hat gefragt, ob sie sich morgen mit ihm treffen kann, und anscheinend ist er ein wichtiger Typ, und solange es nicht die eigene Beerdigung ist, zu der man muss, kann man nicht Nein sagen.
    »O Nonie, ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, was er von mir will«, plappert sie ins Telefon. Jemand bei Miss Teen hat mir zwei neue Akkus für mein Telefon gegeben und ein Extraladegerät, damit ich für wichtige Anrufe wie diesen immer erreichbar bin. Das bekommt man fürs Managen eines Modelabels, zusammen mit dem Stress und den geschenkten Kleidern.
    Dann erzählt Jenny mir zehn Minuten lang, was sie sich vorstellt, was Bill von ihr will.
    »Er hat zu meiner Mutter gesagt, er war stinksauer, als mein Vater den Zeitungen das Zeug über mich erzählt hat.«
    Die zwei Minuten im Rampenlicht hat Jennys Vater letztes Jahr dazu benutzt, sich in einer Sonntagszeitung aufzublasen und Jenny in jedem zweiten Satz zu blamieren, indem er all ihre Schwächen aufzählte und sie einen »talentierten komplexbeladenen Teenager« nannte. Seitdem hat sie kaum ein Wort mit ihm gewechselt.
    »Bill hat mich in Kid Code gesehen und fand auch, dass ich schrecklich war, also kann es nicht ums Schauspielen gehen. Dann habe ich mich gefragt, ob Dad dahintersteckt, aber Bill ist einer von Mums besten Freunden und er weiß, dass sie Dad abgrundtief hasst, also kann es das auch nicht sein.«
    »Vielleicht will er, dass du ihm jemand aus Hollywood vorstellst«, schlage ich vor. Seit Jenny ihren Film gemacht hat, ist sie mit der Hälfte von Hollywoods Superstars dick befreundet. Oder kennt zumindest Leute, die deren Telefonnummern haben.
    »O nein. Bestimmt nicht. Bill hasst Hollywood. Und alles, was damit zu tun hat. Das ist eins seiner Prinzipien. Er steht auf echtes Theater, kleine Bühnen, den Geruch des Publikums …«
    Und so weiter und so weiter, bis der Eurostar irgendwann in den Tunnel unter dem Kanal fährt und ihr das Wort abschneidet. Wenn das so weitergeht, sind beide Akkus leer, bevor wir in Paris ankommen.
    Ich lege das Telefon weg und warte, dass Edie oder Krähe wissen wollen, was Jenny zu erzählen hatte, aber sie fragen nicht. Keine Spur von Interesse. Edie macht Gehirnjogging auf ihrem Nintendo DS. Wenn es einen Super-Mega-Level gibt, dann wird sie ihn erreicht haben.
    Krähe hat ihren Skizzenblock rausgeholt und zeichnet irgendwas. Ich werfe einen Blick über ihre Schulter und sehe, dass es eine Reihe von schwarzen Mänteln mit passenden Stiefeln und weichen Hüten ist. Beerdigungs-Couture, nehme ich an. Nichts, was wir morgen anziehen, sondern was wir anziehen würden, wenn wir It-Girls und Filmstars wären, die ständig Krähes teure Sachen tragen.
    »Das war Jenny«, sage ich schließlich.
    »Ach«, bringt Edie heraus. Krähe zuckt die Schultern.
    »Ihr geht’s übrigens gut.«
    Dann gebe ich es auf und hole die französische Vogue heraus, die ich mit dem Großteil meines Taschengelds am Bahnhof gekauft habe. Warum ich sie in London gekauft habe, wenn ich sie ein paar Stunden später in Paris für die Hälfte haben kann, weiß ich nicht genau, aber die französische Vogue ist einfach unwiderstehlich. Gesehen. Gekauft. Außerdem spreche ich die Sprache, weil mein Vater Franzose ist, und mein Französisch ist das Einzige, was mich neben Edie einigermaßen intelligent aussehen lässt.
    Ich genieße den Augenblick: Ich lese fremdsprachige Literatur (okay, ich sehe mir

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