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Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Mörderische Vergangenheit (German Edition)

Titel: Mörderische Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Körting
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Freiheit kaufen. Vielleicht für den Rest seines Lebens.

D ie Russen saßen am vereinbarten Treffpunkt in ihren aufgemotzten Karren und hörten aufdringliche Musik. Hier, auf dem Parkplatz eines Möbelhauses, in das Keppler niemals einen Fuß gesetzt hätte, sollte der Deal stattfinden. Der Ort erschien ihm ideal. Inmitten aufgedunsener Familien mit plärrenden Kindern würde niemand auf ihr Geschäft achten. Solange alles glatt lief. Und die Russen würden vor Tausenden potenzieller Augenzeugen kaum versuchen, sich Kepplers Ware mit Gewalt zu schnappen. Er hatte die Umgebung von einem Hochhausdach mit einem Zielfernrohr abgesucht, doch nichts Verdächtiges erkannt. Das machte er immer so, obwohl es eigentlich unnötig war. Sie würden ihn nicht reinlegen. Angeblich arbeiteten israelische Scharfschützen für ihn. Bereit, jeden zu durchlöchern, der sich nicht an Kepplers Anweisungen hielt.
    „Was gute PR so alles ausma cht!“, freute der sich. Denn die Schutzengel mit den Präzisionsgewehren existierten bloß in Gerüchten. Mit Mördern wollte er nichts zu tun haben. Doch das mussten seine Geschäftspartner ja nicht erfahren. Und so landeten die fünfzig Kilo Stoff im Mercedes der Russen und die vereinbarten Millionen in seinem Range Rover. Keppler atmete tief durch. Er hatte es geschafft. Er konnte verschwinden. Spurlos und wieder mal ohne eine einzige Vorstrafe in diesem Land. Die Bar war schon verkauft, die Wohnung gekündigt. In einer Stunde würde dort eine Spezial-Reinigungsfirma sämtliche Indizien für seine Existenz entfernen. Als ob Christian Keppler niemals in dieser Stadt gewesen war. Und so hieß er ja ohnehin nicht. An seinen wirklichen Nachnamen konnte er sich überhaupt nicht mehr erinnern, wie an so vieles andere. Er war seine eigene Kreatur. Es gab wirklichen keinen vernünftigen Grund, noch einmal in die Wohnung zurückzukehren, außer seinen geliebten Möbeln, doch die würde ein Strohmann in einem Container an ein Lagerhaus in Südamerika schicken, wie immer. Er fuhr bereits in einem Mietwagen auf den Flughafen zu, der Range Rover lag auf dem Grund eines Sees. Natürlich ohne Fingerabdrücke. Doch nach einem kurzen Zwischenstopp an einer Tankstelle wendete er. Er wollte die Bettwäsche mit ihrem Geruch. So viel Zeit musste noch sein, sein Flug startete erst in drei Stunden. Genau erklären konnte er sich seine Gefühlsregung allerdings nicht. Er sah sich vor dem Mietshaus um, die Luft schien rein zu sein.
    „Jetzt bloß s chnell machen!“, trieb er sich selbst an.
    Als er in die Wohnung kam, ging das Li cht an. Dreizehn Elitepolizisten richteten ihre Sturmgewehre auf ihn. „Runter auf den Boden!“, schrie einer.
    „Ich verblödeter Schwachkopf!“, dachte Keppler.
    Er saß in der Falle, er konnte sie kaum alle erschießen, er besaß noch nicht mal eine Waffe. Das war bisher nie nötig gewesen. Doch es ging dem Polizisten nicht schnell genug. Er schlug Keppler mit dem Gewehrkolben zu Boden.
    „Muss das sein?“, fragte Susan, als sie mit einem jungen Inspektor aus der Kü che trat.
    „Tut mir leid!“, ents chuldigte der Vorgesetzte den übereifrigen Beamten, „Aber wenn er der ist, der Sie behaupten, hat er das wohl verdient!“
    Und wenn ni cht, ist Ihre Karriere beim Teufel!“, sagte Keppler.
    „ Er ist es!“, bestätigte Susan den Inspektor. Keppler sah sie voller Verachtung an. Und es sprach auch etwas Enttäuschung aus seinem Blick. Er schüttelte über sich selbst den Kopf, Partner verrieten einen eben immer! Susan lächelte ihn cool an, doch ihre Stimme überschlug sich hörbar,
    „Du hattest recht! I ch wusste, wo ich dich finde! Aber warum musstest du zurückkommen? Etwa wegen mir?“
    Nein, den Triumph gönnte er ihr ni cht.
    „I ch bin heute mit Treppenhaus-Putzen dran!“, sagte er.
    „Wir bringen ihn erstmal aufs Revier. Aber passt bloß auf, da draußen könnten seine S charfschützen lauern!“, bereitete der Inspektor seine Leute vor.
    „Es gibt keine S charfschützen! Er will mit niemandem etwas zu tun haben!“, erklärte Susan.
    „Vor allem ni cht mit verräterischen Schlampen!“, dachte Keppler, doch er hielt den Mund. Diese Provinzpolizisten würden ihn nach ein paar Stunden wieder freilassen und er wollte nicht gewöhnlich klingen. Haltung war ihm wichtiger als alles andere.
    „Ist es in diesem Land verboten, käufli che Frauen zu vögeln?“, fragte er dann aber doch noch und Susan ging in die Küche.
    „Äh, i ch denke nicht!“, antwortete der

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