Monkeewrench 02 - Der Koeder
berechtigte Gründe für einen Durchsuchungsbeschluss zusammenzusuchen. Wenn wir mit leeren Händen wiederkommen, wenden wir uns an Malcherson, ob er nicht irgendwelche Strippen ziehen kann.»
Gino sprang von der Schreibtischkante, auf der er gesessen hatte. «Wir sollten in die Gänge kommen.»
Magozzi hob einen Finger. «Es gibt noch eins, was ihr wissen solltet. Wir haben etwas mit Jack Gilbert laufen. Es hat sich nämlich rausgestellt, dass tatsächlich heute Morgen in Wayzata jemand auf ihn geschossen hat, und die Waffe war dieselbe, mit der Rose Kleber und Ben Schuler getötet wurden.»
Langer blinzelte und horchte auf. «Moment mal. Jemand versucht, Jack Gilbert umzubringen? Das ergibt doch keinen Sinn… es sei denn, du meinst, er steckt in dieser Sache mit drin.»
«Familiengeschäft?», schlug McLaren vor.
Gino schüttelte den Kopf. «Hört sich nicht überzeugend an, nicht mal für mich, und ich hasse diesen Kerl. Aber auf jeden Fall weiß er etwas, mit dem er nicht rauskommt – vielleicht sogar, wer der Killer ist. Das macht ihn zur Zielscheibe. Marty sorgt dafür, dass er in der Gärtnerei bleibt, und für alle Fälle haben wir auch einen Streifenwagen dort postiert.»
McLarens Augenbrauen bildeten kleine rote Berge. «Mein Gott. Ihr stellt dem Kerl eine Falle, und der Köder ist Jack Gilbert.»
«Sag das bloß nicht laut. Wir haben nichts dergleichen getan. Um seinen wertlosen Hintern zu retten, hätten wir Gilbert blitzschnell hinter Gitter gebracht, aber wir können ihm nichts anhängen. Jetzt haben wir Marty als Personenschützer vor Ort und eine Streife ganz in der Nähe. Mehr können wir nicht tun. Wenn sich rausstellt, dass der Kerl ihm wieder an den Kragen will, machen wir das Beste aus einer schlechten Situation.»
KAPITEL 32
Es war fast zwei Uhr, als Gino und Magozzi am Bordstein vor Grace MacBrides Haus hielten. Das Thermometer im Auto – das ironischerweise ausgezeichnet funktionierte, während die Klimaanlage ihren Geist aufgegeben hatte – zeigte dreißig Grad an. Die Luft war atemlos still und dick, und von Ginos Stirn troff der Schweiß, als sie vom Wagen zur Haustür gingen.
«Mann, um durch diese Brühe zu kommen, muss man ja beinahe brustschwimmen. Ich fühle mich wie ein Schneemann, den man im Treibhaus zusammen mit den Weihnachtssternen eingeschlossen hat.»
Charlie stürzte sich auf Gino, als Grace die Vordertür öffnete. Er sprang nicht nur an ihm hoch und leckte sein Gesicht, er winselte sogar und schleckte ihn so heftig ab, dass er ihn beinahe rückwärts von den Stufen gedrängt hätte.
Magozzi verschränkte die Arme über der Brust und betrachtete das ärgerliche Schauspiel. Der verdammte Hund machte sich zum Narren und wedelte so wild mit seinem abgenagten Stummelschwanz, dass er seine beiden Hinterläufe nicht gleichzeitig auf dem Boden halten konnte.
«Charlie, Charlie, mein Alter.» Gino lachte und schloss den verrückten Hund in die Arme, als wäre er ein Mensch.
Grace stand in der offenen Tür, das Haar zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden. Wie immer trug sie ein schwarzes T-Shirt und Jeans. Die Derringer steckte in einem Knöchelhalfter, und ein Mehlfleck zierte ihr missmutiges Gesicht. «Charlie, komm rein!»
Charlie rührte sich nicht. Also hob Gino ihn hoch und trug ihn nach drinnen.
«Das war ja ekelhaft», sagte Magozzi.
«Hüte deine Zunge. Das war reine, vierbeinige Zuneigung. Dieser Hund liebt mich über alles.»
«Eben das stört mich ja», sagte Grace leicht gereizt, schloss die Tür und aktivierte die Alarmanlage.
«Denkst du, es stört nur dich?» Magozzi gab sich alle Mühe, nicht gekränkt auszusehen. «Zwei Wochen hat es gedauert, bis dieser Hund aus seinem Versteck gekommen ist und mich an der Tür begrüßt hat. Und schon beim ersten Mal, als Gino hier auftauchte, warf er ihn vor Begeisterung fast um.»
«Ich sondere eben Hundepheromone ab», sagte Gino.
Wie zur Entschuldigung drückte Charlie sich jetzt an Magozzis Bein. «Lump», schimpfte Magozzi mit ihm und schaffte es, fast eine volle Sekunde durchzuhalten, bevor er sich auf ein Knie niederließ und sich freudig damit zufrieden gab, nur als Zweiter begrüßt zu werden.
Grace stand kopfschüttelnd da, die Hände in den Hüften. «Was ist es nur mit Männern und Hunden?»
«Ähnliche Moral?», fragte Gino und wurde dafür mit einem ganz leisen Lächeln belohnt, bevor Grace wieder aufs Geschäft umschaltete und Magozzi die Hand entgegenstreckte.
«Hast du Arien
Weitere Kostenlose Bücher