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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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Sushi und legte eine Mad Men - DVD ein, sie hatte das Ende der dritten Staffel noch nicht gesehen.
    Don Draper gefiel ihr sehr.
    Auch so british …
    Es war drei Uhr morgens, als sie den Fernseher ausschaltete.
    Sie fragte sich, wo diese verdammte Brücke war …
    Zoé weckte sie mitten in der Nacht.
    »Du schon wieder?«
    »Diesmal ist es ernst … Maman hat angerufen. Sie war mit Philippe in einer Kirche. Sie war außer sich vor Glück. Sie hat gesagt, sie sei glücklich, so glücklich, und ich solle es als Erste erfahren. Glaubst du, sie werden heiraten?«
    »Zoé! Hast du mal auf die Uhr gesehen? Hier ist es sechs Uhr morgens!«
    »Huch! Da habe ich mich verrechnet!«
    » ICH HABE GESCHLAFEN !«
    »Aber jetzt sag schon, Hortense, was hat das zu bedeuten, dass sie aus einer Kirche anruft?«
    »Das ist mir so was von egal, Zoé! Lass mich schlafen! Ich muss morgen arbeiten!«
    »Ich habe mit der Arbeit an einem Buch begonnen«, sagte Joséphine in Philippes Armen.
    Sie saßen an eine Platane gelehnt auf der kleinen Rasenfläche vor der Kirche.
    »Das schreibst du hier …«
    »Und dann ist da ja auch noch Zoé …«
    »Sie kann auf die französische Schule gehen …«
    »Sie hat einen Freund …«
    »Ich kaufe ihr ein Jahresticket für den Eurostar, dann kann sie ihn besuchen, so oft sie will … und er kommt hierher …«
    »Und Du Guesclin?«
    »Mit dem gehen wir im Park Gassi … Die Londoner Parks sind sehr schön …«
    »Und die Uni? Ich kann doch nicht einfach alles stehen und liegen lassen …«
    »Paris ist nur zwei Stunden von London entfernt, Joséphine! Das ist ein Katzensprung … Hör auf mit diesem ewigen Nein … Sag endlich Ja …«
    Sie schaute zu ihm auf. Küsste ihn.
    Er verstärkte seine Umarmung.
    »Hast du noch viele solcher Fragen?«
    »Es ist nur …«
    »Willst du dein Leben allein beenden?«
    »Nein …«
    »Was würdest du denn machen, so ganz allein? Hast du mir nicht selbst gesagt, dass das Leben ein Walzer sei und man mit ihm tanzen müsse?«, fragte er, die Lippen an Joséphines Haar. »Aber zum Walzertanzen gehören zwei …«
    »Ja …«
    »Dann tanze Walzer mit mir, Joséphine, wir haben schon viel zu lange gewartet …«
    Eines Abends, es musste etwa Anfang August sein, kam Hortense nach Hause. Sie hatte Julians Einladung zum Essen ausgeschlagen, der ihr seine neueste Erzählung vorlesen wollte.
    Es war die Geschichte eines Mädchens, das in seiner Kindheit Schlimmes erlitten hatte und seine Liebhaber mit einem Buttermesser erstach. Hortense war nicht sicher, ob sie das wirklich hören wollte. Sie hatte höflich abgelehnt.
    Es war sehr heiß, das Thermometer zeigte 88 Grad Fahrenheit und 99 Prozent Luftfeuchtigkeit an. Sie hatte eigentlich vom Büro aus zu Fuß nach Hause gehen wollen, aber nach drei Blocks hatte sie ein Taxi herangewinkt.
    Sie hatte geduscht und sich mit einer gepressten Zitrone, Honig und einem Krug Eiswürfel auf die Couch gelegt. Hatte ein Buch über Matisse aufgeschlagen, um die Farben zu studieren und eine »Obstsalat«-Kollektion für das kommende Jahr zu entwickeln.
    Sie blätterte die Seiten um, hörte Miles Davis im Radio, nippte an ihrem Zitronensaft und genoss die Farben von Matisse. Das wird ein wundervoller Abend, sagte sie sich und prostete den Pilgervätern zu, die sie von der Wand aus mit strenger Miene musterten. Ich habe mir ein bisschen Ruhe verdient, sagte sie ihnen, ich arbeite ununterbrochen! Heute Abend werde ich einfach nichts tun …
    Nichts tun …
    Sie kuschelte sich tiefer in das beigefarbene Sofa, hob ein Bein, streckte sich, hob das andere …
    Erstarrte mit einem Bein in der Luft.
    Kaum merklich hatte sie ein Unwohlsein beschlichen. Ihr Herz zog sich zusammen, sie bekam keine Luft mehr. Sie glaubte, es liege an ihrer Haltung, und wand sich auf dem Sofa hin und her, doch dann hörte sie, wie sich ihr Herzschlag verstärkte. Ihr Herz bebte, und erneut erklang das Lied aus der Limousine, das New York und Gary miteinander verband … New York, New York, Gary, Gary … Die Worte dröhnten wie Paukenschläge.
    Sie richtete sich auf und sagte laut: »Ich muss ihn sehen …«
    Ich muss ihn unbedingt sehen!
    Zoé hat recht! Er weiß, dass ich in New York bin, er weiß, dass ich seine Adresse habe, er wird glauben, ich wollte ihn nicht sehen!
    ICH WILL IHN SEHEN !
    Neulich abends hatte ich keine Lust, die Spitznase zu küssen. Dabei war er gar nicht übel, aber je näher ich ihm kam, desto mehr dachte ich, aber er ist nicht Gary, er ist

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