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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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ich hasse Scones, ich hasse Turner, Corgis und die fucking queen , ich hasse mein Leben als Hortense Nobody, ich will reich sein, berühmt, chic, ich will, dass die ganze Welt mich fürchtet und mich hasst.
    Sie ging in das Garderobenzimmer und suchte ihren Mantel. Sie hob erst einen an, dann einen zweiten, einen dritten, spielte kurz mit dem Gedanken, einen Michael Kors mit champagnerfarbenem Pelzkragen zu klauen, zögerte, legte ihn zurück. Zu riskant … Bei deren Manie, überall Kameras aufzuhängen, würde sie sicher schon am Ausgang erwischt. In dieser Stadt wurde man Tag und Nacht gefilmt. Sie verlor die Geduld, wühlte ihre Hand tief in den Haufen abgelegter Klamotten und schrie auf. Sie hatte warmes Fleisch berührt. Einen lebendigen Körper, der sich knurrend regte. Unter den Mänteln lag ein Mann. Er musste ein Fass Guinness oder eine komplette Stange Joints intus haben. Samstagabend war der Abend der Besäufnisse und der endlosen Räusche. Die Mädchen torkelten mit hochgeschobenem Rock durch Bierbäche, während die Jungs versuchten, sie gegen eine Wand zu drücken, ohne dabei ihr Glas loszulassen, bevor sich beide einträchtig übergaben. Jämmerlich! So crass! Sie kniff in einen schwarzen Ärmel, und der Mann schrie auf. Überrascht hielt sie inne: Sie kannte diese Stimme. Sie grub tiefer und fand Gary Ward.
    Er lag unter mehreren Schichten Mänteln, hatte Kopfhörer in den Ohren und lauschte mit geschlossenen Augen der Musik.
    »Gary!«, brüllte sie. »Was machst du hier?«
    Er nahm die Stöpsel aus den Ohren und schaute sie benommen an.
    »Ich höre den grandiosen Glenn Gould … Das ist so schön, Hortense, so unglaublich schön. Wie er die Noten klingen lässt, als wären es beseelte Perlen, und …«
    »Aber du bist hier nicht bei einem Konzert! Du bist auf einer Party!«
    »Ich hasse Partys!«
    »Aber du warst doch derjenige, der …«
    »Ich dachte, du würdest kommen …«
    »Ach, und wer steht hier vor dir? Mein Geist?«
    »Ich habe dich gesucht, aber ich habe dich nirgends gesehen …«
    »Und ich habe dich mit Miss Deren-Name-nicht-genannt-wird gesehen. Eng umschlungen, du als Beschützer. Grauenvoll …«
    »Sie hatte zu viel getrunken, ich habe sie gestützt …«
    »Seit wann bist du beim Roten Kreuz?«
    »Glaub, was du willst, aber ich habe sie mit einem Arm gestützt und dabei nach dir Ausschau gehalten …«
    »Tja, dann solltest du dir wohl lieber einen weißen Stock besorgen!«
    »Und außerdem hast du dich mit zwei Trotteln unterhalten … Da habe ich mir gedacht, vergiss es. Du stehst ja auf Trottel.«
    Er steckte sich die Kopfhörer zurück in die Ohren, zog die Mäntel über sich und versuchte wieder unter dieser dicken, schweren, weichen Schicht zu verschwinden, die ihn von der Welt abschottete.
    »Gary!«, befahl Hortense. »Hör mir zu …«
    Seine Hand schoss vor und zog sie hinunter. Sie tauchte ein in eine unendliche Tiefe aus rauen und weichen Wollstoffen, atmete verschiedene Parfüms ein, erkannte Hermès, Chanel, Armani, alles vermischte sich, sie sank durch seidene Futter und kratzige Ärmel, versuchte sich zu wehren, sich von dem Arm zu befreien, der sie immer tiefer zog, aber er presste sie an sich, hielt sie fest und zog die Mäntel über sie beide.
    »Psst! Es darf uns niemand sehen!«
    Ihre Nase landete an seinem Hals. Dann spürte sie einen Plastikknopf im Ohr und hörte Musik.
    »Hör nur, wie schön das ist! Das Wohltemperierte Klavier …« Er rückte ein Stück von ihr weg und sah sie lächelnd an.
    »Und weißt du, was das Schönste ist?«
    »Gary! Wieso …«
    »Psst! Hör zu … Glenn Gould löst die Töne voneinander, stellt sie sich vor, schafft sie neu, formt sie, damit das Klavier einen außergewöhnlichen Klang hervorbringt. Er braucht nicht einmal zu spielen, um Musik zu erschaffen! Es ist unglaublich körperlich, greifbar und ungreifbar zugleich …«
    »Gary!«
    »Sinnlich, zurückhaltend, ätherisch … So als … ich weiß auch nicht …«
    »Als du mir gesagt hast, ich soll herkommen …«
    »Am besten hört man einfach nur zu …«
    »Ich würde gern wissen …«
    »Kannst du denn nie den Mund halten?«
    Die Zimmertür flog auf, und sie hörten eine laute Frauenstimme. Die raue, schwere, schleppende Stimme einer Frau, die zu viel getrunken hatte. Sie wankte in den Raum, stieß gegen den Kamin, fluchte und machte sich auf die Suche nach ihrem Mantel …
    »Ich habe ihn nicht aufs Bett gelegt, sondern da an den Ständer gehängt. Immerhin ist es

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