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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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wollte ihren Mann umarmen, doch er machte eine abwehrende Handbewegung. »Nicht. Ich bin genug verletzt worden.«
    »Es tut mir leid, ich wollte das doch nicht …«
    »Du hast es aber getan, das allein zählt. Mach’s gut, meine Rose, wir werden uns lange nicht sehen. Vielleicht sogar nie mehr.«
    »Aber ich kann dich doch besuchen kommen! Jochen, ich liebe dich …«
    »Nein, wenn du mich lieben würdest, hättest du mich nicht mit meinem Bruder hintergangen. Es ist vorbei.«
    »Bitte, lass mich nicht so fallen«, flehte sie. »Es tut mir alles so unendlich leid, ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen.«
    »Zu spät. Ich muss mich anziehen.«
    »Warte. Ich werde dich besuchen und alles tun, dass …«
    »Das musst du nicht. Du hast mich ja nie geliebt. Pass gut auf dich auf, und nimm vor allem deine Medikamente.«
    Er ging vor Brandt in den ersten Stock, packte eine Reisetasche mit Kleidungsstücken und Hygieneartikeln, zog sich einen Pullover über und gab schließlich das Zeichen, dass er bereit war zu gehen. Christine lehnte mit ausgebreiteten Armen an der Haustür.
    »Ich liebe dich, ich habe dich immer geliebt.«
    »Schön. Aber ich glaube es dir nicht mehr. Doch um dich zu beruhigen, ich war am Montag beim Arzt und habe mich testen lassen. Am Mittwoch kam das Ergebnis, ich habe mich nicht angesteckt. Leider. Und jetzt mach die Tür frei, bitte!«

Samstag, 16.20 Uhr
    Polizeipräsidium. Büro von Peter Brandt.
    Er hatte das Aufnahmegerät eingeschaltet, stellte fast die gleichen Fragen wie bei Jochen Wedel zu Hause, und dieser erzählte noch einmal die Geschichte, wie er zum Mörder seines Bruders geworden war. Als er geendet hatte, war es fast achtzehn Uhr.
    Brandt schaltete das Gerät aus und lehnte sich zurück. Wedel saß aufrecht vor ihm, die Arme über der Brust verschränkt, aber es war keine Abwehrhaltung, sondern eine Art Schutz, die er für sich selbst suchte.
    »Herr Wedel, ich werde jetzt die Staatsanwaltschaft informieren, alles andere liegt ab nun in deren Händen. Ich kann Ihnen nur viel Glück wünschen.«
    »Danke, aber Glück wobei? Am Ende heißt es doch, Kainhat seinen Bruder Abel erschlagen. Mein Bruder war dabei, etwas Kultur nach Offenbach zu bringen, und das werden die Medien entsprechend ausschlachten. Hier der Gute, dort der Böse.«
    »Denken Sie nicht so negativ, es gibt sicherlich einige Personen, die zu Ihren Gunsten aussagen werden. Lassen Sie die Dinge einfach auf sich zukommen. Und wenn die Presse davon erfährt, was Ihr Bruder getan hat, vor allem, dass er selbst ein Mörder war und zahlreiche Frauen wissentlich und mit voller Absicht mit dem Aids-Virus infiziert hat, was glauben Sie, was die schreiben? Da ist denen eine Ausstellung mit ein paar schlechten Bildern völlig wurscht. Glauben Sie einem erfahrenen Bullen.«
    »Also gut, dann lass ich mich eben überraschen.«
    »Haben Sie einen Anwalt?«
    »Ja. Wann kann ich ihn sprechen?«
    »Nachdem die Staatsanwältin Sie noch einmal vernommen hat.«
    Brandt tippte die Handynummer von Elvira Klein ein, die sich mit einem barschen »Ja« meldete.
    »Brandt hier. Ich möchte Sie bitten, in mein Büro zu kommen.«
    »Wir haben Samstagabend, achtzehn Uhr. Ich wollte gleich die Sportschau gucken.«
    Brandt hatte Mühe, nicht laut loszulachen, denn er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass eine wie die Klein sich für Fußball interessierte.
    »Es gibt heute leider etwas Wichtigeres als die Eintracht. Ich habe hier einen Mann sitzen, der ein Geständnis abgelegt hat. Sie haben doch bestimmt einen Videorekorder. Und beeilen Sie sich bitte, ich möchte auch noch etwas vom Wochenende haben.«
    Er legte auf, ohne eine Erwiderung abzuwarten. »Sie wird in ein paar Minuten hier sein. Möchten Sie etwas essen?«
    »Nein, danke, jetzt nicht.«
    Sie warteten zwanzig Minuten, bis Elvira Klein kam. Sie trug eine ausgewaschene Jeans, einen sportlichen Pulli und Tennisschuhe, ein Aufzug, in dem er sie noch nie gesehen hatte. Er dachte immer, sie würde auch geschminkt und wie eine Diva gestylt ins Bett gehen.
    »Guten Tag«, begrüßte sie Jochen Wedel. »Ich bin Staatsanwältin Klein und für den Fall zuständig. Ich werde mich kurz mit Herrn Brandt im Nebenzimmer besprechen, ein Beamter wird so lange hier bei Ihnen bleiben.« Sie machte die Tür auf und bat den im Flur postierten Beamten herein.
    In Spitzers Büro sagte sie: »Wer ist das?«
    »Jochen Wedel, der Bruder.«
    »Und er hat ein Geständnis abgelegt?«, fragte

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