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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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schicken und dann endlich Feierabend machen. Es hatte sie noch nie gestört, dass durch das streifige, schmale Fenster hinter ihrem Rücken um diese Zeit des Tages unablässig das Rumpeln der altersschwachen Lufttaxis und das Rattern der Hubschrauber der Verkehrswacht an ihre Ohren drang. Schließlich waren diese Geräusche typisch für New York.
    »Computer an«, befahl sie und zischte, als der Bildschirm schwarz blieb. »Verdammt, fang nicht schon wieder damit an. Computer an. Geh endlich an, du Drecksding.«
    »Sie müssen Ihre persönliche Zugangsnummer eingeben«, erklärte Peabody, die gerade durch die Tür kam.
    »Ich dachte, die Dinger wären wieder auf Stimmidentifizierung eingestellt.«
    »Waren sie auch. Aber es hat nicht funktioniert. Ende der Woche soll es wieder klappen.«
    »Scheißdinger«, beschwerte sich ihre Chefin. »Wie viele Zahlen sollen wir uns eigentlich merken? Zwei, fünf, null, neun.« Als die Kiste hustend ansprang, atmete sie auf. »Ich will nur hoffen, dass wir bald die versprochenen neuen Geräte kriegen.« Sie schob eine Diskette in den dafür vorgesehenen Schlitz. »Speichern unter Bonning, John Henry, Aktenzeichen 4.572.077-H. Kopie des Berichts an Commander Whitney. «
    »Bei Bonning haben Sie hübsche, schnelle Arbeit geleistet, Dallas.«
    »Der Typ hat ein Gehirn von der Größe einer Pistazie. Hat seinen Partner aus dem Fenster geworfen, weil sie sich über einen stinkenden Zwanziger-Kreditchip in die Haare bekommen haben. Und dann hat er tatsächlich noch versucht mir weiszumachen, er hätte sich aus Angst um sein Leben lediglich gegen den Angriff des anderen gewehrt. Der Kerl, den er aus dem Fenster geschmissen hat, war gute fünfzig Kilo leichter und fünfzehn Zentimeter kleiner. Arschloch«, erklärte sie mit einem resignierten Seufzer. »Und Boner hatte nicht mal so viel Grips, um zu behaupten, dass sein Gegner mit einem Messer oder einem Knüppel auf ihn losgegangen ist.«
    Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, ließ den Kopf auf ihren Schultern kreisen und bemerkte freudig überrascht, dass sie kaum verspannt war. »Wäre schön, wenn sie es einem immer so leicht machen würden.«
    Mit halbem Ohr lauschte sie auf den Luftverkehr hinter dem Fenster. Einer der Pendelflieger warb lautstark für die Spartarife seines Unternehmens.
    »Bei uns können Sie Wochen-, Monats- und Jahresabonnements bekommen! Kommen Sie zu EZ TRAM, Ihrem freundlichen und zuverlässigen Lufttransportunternehmen. Beginnen und beenden Sie den Arbeitstag mit Stil.«
    Wenn einem der Schwitzende-Sardinen-in-der-Büchse-Stil gefiel, dachte Eve, denn sicher herrschte in dem kühlen, seit dem Vormittag fallenden novemberlichen Regen sowohl auf den Straßen als auch in der Luft das totale Chaos. Die perfekte Art, um den Feierabend zu beginnen.
    »So, das wär’s«, erklärte sie und nahm ihre abgewetzte Lederjacke von der Lehne ihres Stuhls. »Zur Abwechslung mache ich heute einmal pünktlich Schluss. Und, Peabody, haben Sie irgendwelche heißen Pläne für das Wochenende?«
    »Wie immer werde ich mich von den Männern wie von den Fliegen umschwärmen lassen und zahllose Herzen brechen. «
    Eve blickte grinsend in das ernste Gesicht ihrer Assistentin. Die gedrungene Peabody war vom Scheitel ihres dunkles Pagenschnitts bis zu den Spitzen ihrer blank geputzten Schuhe durch und durch Polizistin. »Sie sind wirklich ein wildes Weibsbild. Ich verstehe einfach nicht, wie Sie dieses Tempo auf Dauer beibehalten können.«
    »Was bleibt mir als Königin der Partymiezen anderes übrig?« Mit einem trockenen Lächeln wandte sich Peabody zum Gehen. Als plötzlich das Tele-Link auf Eves Schreibtisch piepste, blickten beide Frauen stirnrunzelnd auf das Gerät. »Dreißig Sekunden später und wir wären nicht mehr hier gewesen. «
    »Wahrscheinlich ist es nur Roarke, der mich daran erinnern will, dass wir heute Abend diese blöde Dinnerparty geben.« Eve schaltete den Bildschirm ein. »Morddezernat, Dallas.«
    Außer düsteren, verschwommenen Farben war nichts auf dem Monitor zu sehen. Aus dem Lautsprecher drang dunkle, getragene Musik.
    Automatisch gab Eve den Befehl zur Anruf-Rückverfolgung ein und las auf dem unteren Rand des Bildschirms, dass eine Identifizierung nicht durchzuführen war.
    Peabody riss ihr Handy aus der Tasche, trat ein Stück zur Seite und rief eilig die Überwachungszentrale an.
    »Lieutenant Dallas, Sie gelten als die beste Polizistin der Stadt. Die Frage ist nur, wie gut sind Sie

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