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Mord mit Gruener Soße

Mord mit Gruener Soße

Titel: Mord mit Gruener Soße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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lächelnd erwiderte. Hübscher Junge, dachte sie, aber jung, viel zu jung. Sie schüttelte den Kopf. Zum Flirten war sie bestimmt nicht hier. Männer brachten Komplikationen und gerade davon hatte sie im letzten Jahr genug gehabt.
    „ Und was machst du so, wenn du nicht gerade durch Amerika tourst?“, fragte er sie.
    Die Frage musste ja kommen. Sie hatte sich schon gewundert, dass Johann sie nicht nach ihrem Beruf gefragt hatte, aber der war viel zu Ich-bezogen, um sich für sie zu interessieren. Markus wollte mit Sicherheit seinen Tourguide-Pflichten nachkommen und dazu gehörte das ‚Wo-kommst-du-her-und-was-machst-du-beruflich‘-Ritual nun mal.
    Jenny versuchte leise zu sprechen. „Ich bin bei der Polizei.“
    Zu ihrer Erleichterung antwortete er ebenso ruhig. „Interessanter Job. In welcher Abteilung?“
    „ Mordkommission“, erklärte sie. Markus machte große Augen.
    Walli unterhielt unterdessen den Rest der Truppe, indem sie lautstark ihre Meinung zu ihren Einkäufen einforderte. Die Zeit verging wie im Flug und bald waren sie im Hotel eingetroffen.
    In der Lobby raunte Johan n. „Ne echte Plage die Alte. Solln wir uns nachher absetzen?“
    Jenny lächelte unbestimmt und ließ ihn stehen. Ganz sicher nicht. Wovon träumte er nachts?
    Zurück im Zimmer duschte sie schnell und überlegte, was sie anziehen sollte. Ihren Koffer hatte sie gar nicht ausgepackt. Schließlich würden sie morgen schon wieder weiterreisen. Jetzt nahm sie die oberen T-Shirts heraus und stieß auf etwas Weißes. Was war das denn? Auf der einzigen Bluse, die sie eingepackt hatte, lag ein Umschlag ohne Aufschrift. Es überlief sie eiskalt. Bitte nicht! Mit spitzen Fingern öffnete sie ihn und zog ein Blatt heraus.

    Schönen Urlaub!

    Zwei Worte reichten, um Jenny erstarren zu lassen. Obwohl es im Zimmer trotz Klimaanlage sehr warm war, brach ihr der kalte Schweiß aus.
    War das von ihrem unbekannten Briefeschreiber? Wie war er an ihren Koffer gekommen? Ihr Puls raste und ihre Gedanken überschlugen sich. Wann hatte sie den Koffer gepackt? Wo hatte er sich seitdem befunden?
    Eigentlich war es unmöglich, dass jemand etwas hätte hineinschmuggeln können. Außer hier im Zimmer … aber das war absurd, oder?
    Jenny hatte erst am Tag vor der Abreise gepackt. Abends hatte sie in einer Pizzeria gegessen. Morgens hatte Logo sie abgeholt und zum Flughafen gebracht, wo sie sofort das Gepäck eingecheckt hatte. War jemand abends in ihre Wohnung eingedrungen? Aber wie? Sie hatte die Schlösser doch austauschen lassen. Sie griff nach dem Handy, zögerte dann jedoch. Sie versuchte, sich zu beruhigen. Es gab bestimmt eine harmlose Erklärung für alles. Wenn sie jetzt die Pferde scheu machte wegen nichts, machte sie sich vollends lächerlich. Außerdem war es in Deutschland mitten in der Nacht. Ihre Kollegen schliefen bestimmt tief und fest. Sie steckte den Brief zu ihrem Pass und zog sich an.
    Um neunzehn Uhr war sie in der Halle, wo die anderen schon warteten. Alle hatten sich fein gemacht, sogar Wolfgang trug ein Jackett, in dem er allerdings aussah, als würde er zur Konfirmation gehen. Zu ihrer Überraschung räusperte er sich und sprach sie an. „Ich hab mitgehört im Auto, also ich hab nicht gelauscht …“
    „ Ja?“
    „ Also, dass Sie … ähm … dass du bei der Polizei bist.“
    Sie n ickte abweisend. Dafür hatte sie jetzt gar keinen Sinn. Der Schreck steckte ihr noch zu tief in den Knochen. Von hinten legte sich ein schwerer Arm um ihre Schultern.
    „ P olizei?“, dröhnte Johanns Stimme. „Da können wir uns ja alle besonders sicher fühlen, nicht wahr?“ Beifall heischend schaute er sich um.
    Peinlich berührt blickte Jenny ebenfalls in die Runde. Mandy starrte sie mit zusammengekniffenen Augen an, Walli mit geöffnetem Mund. Kevin schien uninteressiert und blätterte in einer Zeitung.
    Am meisten wunderte sich Jenny über Irmtrauds Reaktion. Sie war abrupt aufgestanden, blass geworden und lief aus der Halle Richtung Waschräume. Selbst Johann war das aufgefallen. „Ha, vielleicht haben wir sogar Verbrecher unter uns?“, dröhnte er. Jenny machte sich unwirsch von ihm los. „Jetzt isses aber gut.“
    Er blickte gekränkt. „War doch nur´n Witz.“
    Jenny wandte sich wieder Wol fgang zu. „Was wolltest du sagen?“
    E r errötete. „Ach nichts. War nicht wichtig.“
    Markus erschien und winkte sie zum Van . Durch die abendliche Stadt fuhren sie zum Griffith Observatorium, wo sie einen atemberaubenden Ausblick über

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