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Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth

Titel: Morgaine 3 - Die Feuer von Azeroth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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während du immer nur das Schlimmste erwartest. Das ist der Unterschied zwischen uns.«
    »Und genau wüßten wir es erst, wenn das Feuer tot ist – erst dann wäre uns klar, ob wir das eine oder das andere glauben sollten«, sagte Morgaine. »Aber du und ich können nicht solange auf dieser Seite ausharren.«
    »Und du gehst kein Risiko ein.«
    »Ich gehe kein Risiko ein.«
    Es trat ein langes Schweigen ein.
    »Niemals«, sagte sie, »habe ich die Macht, mehr auf das Herz zu hören als den Verstand. Du bist meine bessere Hälfte, Vanye. Alles, was ich nicht bin, vereinigt sich in dir. Und wenn ich an diese Grenze stoße... Du bist der einzige... nun ja, du würdest mir fehlen. Aber ich habe es mir überlegt, daß du mich vielleicht hassen würdest, wenn ich diesem Manne etwas täte, daß du mich schließlich vielleicht verlassen würdest. Und du wirst immer nur das tun, was du für richtig hältst, und für mich gilt dasselbe: du wählst mit dem Herzen, ich mit dem Kopf; und wer von uns recht hat, weiß ich nicht. Aber ich kann mich nicht durch Wünsche in dieser oder jener Richtung leiten lassen. Ich muß recht haben. Mich bekümmert nicht das, wozu Roh in der Lage wäre; sobald die Feuer erloschen sind – hoffe ich...
hoffe
ich, daß er seine Macht verloren hat.«
    Ich weiß, was die Runen auf der Klinge bedeuten,
hatte Roh ihm offenbart;
wenigstens das Wichtigste.
Aus der Verwirrung von Schmerz und
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schossen ihm diese Worte plötzlich in den Sinn, ließen ihm kalt ums Herz werden. Aus jener Zeit erinnerte er sich nur an sehr wenig in solcher Klarheit: dieser Satz aber stand ihm plötzlich im Gedächtnis.
    »Er weiß mehr«, sagte er heiser. »Er verfügt mindestens über einen Teil des Wissens, das in
Wechselbalg
ruht.«
    Einen Augenblick lang starrte sie ihn voller Bestürzung an, dann beugte sie sich zu ihren Händen herab und murmelte immer wieder ein Wort ihrer uralten Muttersprache.
    »Indem ich dir das sagte, habe ich ihn zum Tode verurteilt«, sagte Vanye. »Ich habe ihn in den Tod geschickt, nicht wahr?«
    Sie rührte sich lange nicht. Dann blickte sie zu ihm auf. »Nhi-Ehre«, sagte sie.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß ich jemals wieder ruhig schlafen kann.«
    »Du dienst zugleich etwas, das stärker ist als du.«
    »Als Bettgenosse ist das genauso abweisend wie das, dem du gehorchst. Vielleicht habe ich dich deshalb immer verstanden. Nur bewahre ihn vor
Wechselbalg.
Was geschehen muß – werde ich tun, wenn du dich nicht davon abbringen läßt.«
    »Das kann ich nicht zulassen.«
    »In diesem Punkt,
liyo,
ist mir egal, was du willst und oder nicht willst.«
    Sie verschränkte die Arme und stützte den Kopf dagegen. Nach einiger Zeit brannte die Lampe nieder; während sie noch leuchtete, schliefen die beiden nur jeweils kurze Zeit oder unterhielten sich. Erst als es dunkel geworden war, sank Vanye in einen tieferen Schlaf, und auch da saß er noch aufrecht da, den Kopf auf die Arme gestützt.
    Sie schliefen bis weit in den Morgen hinein; die
arrhendim
hatten es nicht eilig, sie zu wecken. Als sie ins Freie traten, stand das Frühstück bereit. Morgaine hatte ihr weißes Gewand angelegt, Vanye die Kleidung, die die
arrhendim
ihm zur Verfügung gestellt hatten. Und noch immer wollte Roh sich nicht zu ihnen setzen und nicht einmal essen, obwohl seine Wächter ihm Nahrung brachten und ihn zu überreden versuchten. Er trank nur wenig und saß danach im Gras, den Kopf auf die Arme gestützt.
    »Wir nehmen Roh mit«, sagte Morgaine zu Merir und den anderen nach dem Frühstück. »Unsere Wege müssen sich jetzt trennen, der deine und der unsere; Roh aber muß mit uns reiten.«
    »Wenn du willst«, sagte Merir. »Aber wir würden den ganzen Weg zum Feuer mit euch reiten.«
    »Es ist besser, wenn wir diesen letzten Tag allein verbringen. Kehr um, Lord! Übersende den Mirrindim und den Carrhendim unsere herzlichen Grüße. Schildere ihnen die Gründe, warum wir nicht zurückkehren konnten.«
    »Es gibt da auch einen Jungen namens Sin«, sagte Vanye. »Er kommt aus Mirrind und möchte
khemeis
werden.«
    »Wir kennen ihn«, sagte Sharrn.
    »Bringt es ihm bei«, wandte sich Vanye an den alten
arrhen,
woraufhin er ein sehnsüchtiges Leuchten in den Augen des
qhal
zu erkennen glaubte.
    »Ja«, sagte Sharrn. »Das tue ich. Die Feuer mögen wohl erlöschen, aber die
arrhendim
müssen fortbestehen.«
    Die Worte beruhigten Vanye, und er nickte langsam.
    »Wir möchten euch am liebsten begleiten«, sagte

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