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Morgenrötes Krieger

Morgenrötes Krieger

Titel: Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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der Geburt mit dir zusammengelebt, selbst viele Jahre noch, nac h dem die nächste Generation den yos zur Wohnstall nahm.“ Der Weise antwortete: „ Es ist eben diese Art und Weise, wie ich den Sinn der Trauer verstehe, weshalb man mich einen Weisen nennt.“ Er wandte sich ab und sprach kein Wort mehr am selbigen Tag. Roderigo aber richtete ebenfalls seinen Blick auf die Wolken und wurde erleuchtet. Er kehrte nach Hause zurück, verschenkte all seine Habe und wurde ein Schüler von Klislangir Tlanh. In späteren Jahren nannte man auch ihn einen Heiligen und Weisen.

 
    Die Chalcedon- Apogryphen
     
    Allein in der Wildnis ist man niemals einsam oder gar g e langweilt, noch fühlt man sich verzweifelt ob seiner B e deutungslosigkeit – im Gegenteil. Alles ist reich an Sinn, einiges in der Tat von überwältigender Größe; aber im Herzen der großen Städte, die selbst die Sterne mit Füßen treten, braucht man eine stete Betäubung der Si n ne, um so von dem Wissen um jene Niederträchtigkeit abzulenken, die jeden einzelnen umgibt. Das Heilkraut für unsere G e nesung ist bitter, aber koste es – und du wirst gesunden.
     
    Roderigo
     
    Alle Raumschiffe wurden mit Rettungsgleitern ausger ü stet, und es gab nur wenige, die darauf verzichteten. Sie waren vor allem für den Einsatz in Planetennähe gedacht oder als Zuflucht im All, solange man auf Rettung wart e te. Im Einzugsbereich eines Planeten von bestimmter Masse arbeiteten sie völlig automatisch. Schon immer seit Beginn des Weltraumzeitalters hatten beide Rassen das Meer mit dem All verglichen – und in der Tat war dieser Vergleich zutreffend, wenn man die Größenve r hältnisse außer Betracht ließ. Das Universum war gewa l tiger als alle Meere, die es je gab, gibt oder geben wird, zusammen, und seine Küsten sind unendlich gefährlicher als die der tückischsten Gewässer. Aus diesen Gründen gab es Rettungsgleiter. Sie dienten vor allem dazu, den Passagier antriebslos und ohne Gefahr auf einen Planeten herunterzubringen. Sie waren weder sehr beweglich noch bequem – aber sie funktionierten.
    Han erwachte und konnte sich an nichts erinnern. Alle Glieder taten ihm weh – seine eigenen und auch solche, von denen er nicht so recht wußte, ob sie Teile seines Körpers waren. Er versuchte sich zu bewegen, merkte aber sofort, daß er fest angeschnallt war. Ein plötzliches panisches Gefühl überkam ihn – dann aber erinnerte er sich. Er blieb ruhig sitzen, um nachzudenken. Durch die Klarsichthaube konnte er feststellen, daß er in einem Waldgebiet gelandet war und daß es kurz vor Einbruch der Dunkelheit sein mußte. Ventilatoren bliesen Frisc h luft in die Kabine. Han verfiel in einen kurzen Schlu m mer, aus dem er erst wieder erwachte, als es schon vol l ständig dunkel war; Sterne glitzerten durch die Äste. Nun wußte er wieder, was geschehen war; mit einigen Han d griffen hatte er sich aus seiner Kabine befreit. Der stille Wald war geschwängert von der Kühle der Nachtluft.
    Händler wurden wie andere auch auf eine Vielzahl möglicher Situationen vorbereitet. Und Han war insg e samt gesehen ein guter Schüler an der Händlerakademie gewesen, auch wenn er ihre Sandkastenspielchen mit einem Einsatz absolvierte, für den er nichts als Mißbill i gung erntete. Außerdem war man der Ansicht, daß er „zuviel Zeit auf den Umgang mit Mädchen verwendete“. Dennoch hatte er alles noch genau im Kopf.
    Paraleimon Kardikas im Handbuch für den Überl e benden: Wenn du eine Bruchlandung machst, selbst wenn es bei dir im heimatlichen Gebiet ist: Halt! Unternimm nichts! Versuche zuerst einmal, dich zu erinnern, wer du bist und wie du hierhergekommen bist. Traue keiner Si n neswahrnehmung, versuche nicht , etwas zu identifizieren. Der Überlebende ist wie Adam, aber er ist ein Adam, der nicht weiß, ob er in die Hölle oder in den Garten Eden gefallen ist.
    Han setzte sich neben seinen Rettungsgleiter auf einen umgestürzten Baum und erinnerte sich: der Flug, das Schiff, Liszendir – und so war er nun hier, irgendwo auf Chalcedon. Phantastisch, wenigstens wußte er, auf we l chem Planeten er war. Aber keine Nahrung, kein Geld und keine Ausrüstung. Nein, nicht ganz! Er hatte eine Notverpflegung im Rettungsgleiter, dazu ein wenig Werkzeugdraht, Sägeblätter und ein Messer. Einen Wa s serdestillierer für den Durst und um die Nahrungsko n zentrate aufzulösen. Er stand auf, ging zum Gleiter und holte das Rettungspäckchen. Was nun?
    Wieder Kardikas: Wenn

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