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Morgenroetes Krieger

Morgenroetes Krieger

Titel: Morgenroetes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Anthony Foster
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abgespielt – für dich, Han, und für dich, Li s zendir. Wir anderen haben es schon gehört. Mit der G e schichte, die ich euch jetzt erzähle, verhält es sich gena u so: Einige von uns kennen sie schon, für euch jedoch ist sie sicherlich noch neu.
    Ihr wißt, daß die Ler aus einem Experiment zur B e schleunigung der menschlichen Entwicklung auf der E r de hervorgegangen sind. Nachdem sie Jahre später von der Erde geflüchtet waren, besiedelten sie einen Planeten, den sie Kenten, ‚Erstheimat’, nannten. Teils, weil es u n möglich war, teils aus Mißtrauen unterblieb in den fo l genden Jahren jeglicher Kontakt. Als er dann schließlich hergestellt war, begann eine recht unerfreuliche Zeit, die für beide Völker kein Ruhmesblatt darstellt. Der ‚Große Kompromiß’ machte dem ein Ende. Neue Welten, die man entdeckte, wurden entweder von den Ler oder von den Menschen in Besitz genommen. Streitigkeiten kamen nur in sehr geringem Maße vor. Dies funktionierte me h rere Jahre lang.
    Im Innern des Universums gab es einige Auseinande r setzungen und Reibereien, aber nichts von großer Bede u tung. Im Außengürtel dagegen herrschte völliger Friede. Für die äußerste Randzone der bewohnten Welt b e schlossen die Regierungen beider Rassen, einen der Pl a neten gemeinsam zu besiedeln, um so die biologische Auseinanderentwicklung wieder rückgängig zu machen. Wie sich bisher gezeigt hat, war es ein Erfolg – und zwar auf Chalcedon.“
    Als Hetrus eine kurze Pause einlegte, ergriff Lenkur i an das Wort. Sie schien nervös und sprach mit einer g e hetzten Flüsterstimme, die trotz ihrer geringen Lautstärke – so seltsam es auch anmuten mochte – bis in die letzten Winkel der Terrasse drang.
    „Als wir den Bericht hörten, waren wir natürlich sehr interessiert. Bemerkenswert, daß die Räuber allem A n schein nach Ler waren, jedoch von einer Herkunft, die keiner genau bestimmen konnte, und mit einem ganz en t schieden abnormen Verhalten. Diese Tatsachen haben unsere obersten Regierungsinstanzen dazu bewogen, e t was zu unternehmen. Uns liegt viel daran, daß diese A n gelegenheit geklärt wird.“
    Hetrus fuhr fort: „Natürlich geben wir uns möglichst unwissend. Und in der Tat wissen wir auch so gut wie nichts, auch nicht, ob das Gebiet beobachtet wird. De s halb wurdet ihr zwei vorgeschlagen. Han wartet auf seine Lizenz, Liszendir ist zur Zeit ohne Beschäftigung und Bindung; diese Reise könnte für sie eine Art beruflicher Fortbildung sein – ihr tranzhidh .“
    Als sie die ungewohnt fremdartige Aussprache eines Ler-Wortes hörte, nickte sie beifällig.
    „Ihr braucht euch auf diesen Auftrag nichts einzubi l den“, ergänzte Hetrus. „Andere wären vielleicht geeign e ter gewesen, aber ihr wart nun einmal verfügbar. Keiner von euch hat zur Zeit familiäre Verpflichtungen, und es ist auch recht unwahrscheinlich, daß ihr über euren Au f trag hinaus eure Verbindung vertiefen werdet. Wir haben ein Raumschiff – einen bewaffneten Kleinkreuzer – mit einigen Handelswaren bereitgestellt, damit man euch für Händler hält. Ihr werdet nach Chalcedon reisen und die Angelegenheit weiterverfolgen. Efrem mußte leider zu schnell die Heimreise antreten; ihr dagegen könnt euch Zeit lassen und die Spur bis zum Ende verfolgen. Eure berufliche Ausbildung und Erfahrung wird sich glänzend gegenseitig ergänzen.“
    Han und Liszendir schauten einander an. Als hätte sie das Problem schon geistig verarbeitet, sagte sie ruhig, aber mit einem streitbaren Unterton: „ Ich heiße Lisze n dir, Heranreifende der Karen-Webe, zur Zeit unfruchtbar, nerh oder ältere außenverwandte Halbschwester, unve r woben – du würdest es wohl eher ‚nicht verlobt und nicht verheiratet’ nennen. Ich bin sechsundzwanzig Jahre alt.“
    Ihre Offenheit, die – Han erinnerte sich – nicht so sehr ein persönlicher Charakterzug des Mädchens, sondern eher eine kulturelle und in Abstufungen allen gemeins a me Eigenart war, ließ ihn augenblicklich aufmerken. Es schien ihm, daß sie beim Sprechen jenen Hauch von Weiblichkeit, den er bemerkt zu haben glaubte, bewußt fallenließ und sich in ein völlig anderes Wesen verwa n delte. Er spürte eine gewisse Todesverachtung, Wildheit und Aggressivität. Er fragte sich, was für eine Berufsau s bildung sie wohl hatte und ob sie ihre Weiblichkeit ebe n so leicht zurückerlangte, wie sie sie abgelegt hatte.
    „Ich heiße Han Keeling, männlich, unverheiratet“, sagte Han. „Darf ich fragen,

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