Wange. Dann wendet er sich an seinen treuen Sekretär: „Prebichl, stell er ihn auf die Füße, den Gefangenen!“ Prebichl schnappt Professor Maroni am Hemdkragen und richtet ihn ruckartig auf. Dem Professor wird es mulmig. „Prebichl, das Gebräu!“, befiehlt Korschinak und klemmt sich hinter die Heimorgel. Schaurig tönt die seltsame Melodie durch das Kellergewölbe. Prebichl schnappt den Schädel mit der dampfenden, übel riechenden Brühe. „Nun öffnet unser Professorchen den Schnabel!“, flötet Korschinak, vor Bosheit triefend. Professor Maroni presst die Lippen zusammen und schüttelt heftig den Kopf. Er strampelt verzweifelt,doch der Griff des Sekretärs, der ihm die Nase zuhält, ist zu fest. Georg Maroni schließt die Augen und öffnet den Mund, um Luft zu kriegen. „Prost, Professorchen! Wohl bekomm‘s!“, dröhnt Korschinak. Die Musik schwillt an, wird immer lauter und lauter, Prebichl gießt den Inhalt des Totenschädels Georg Maroni in den Hals, der hustet, würgt und spuckt, aber es ist vergebens! Prebichl klappt dem Professor mit der rechten Hand den Mund zu und klopft ihm mit der Linken auf den Kopf. Georg Maroni schluckt. Der Keller beginnt sich um ihn zu drehen. Plötzlich ist alles wunderbar leicht und irgendwie … groovy!
E-Mail von Prof. Dr. Anselm Maroni
An:
[email protected] Betreff: Alarmstufe rot!!!!!!!!!
Hallo Motte,
was ist das für eine Musik? Ich hab das dem Bruce
vorgespielt, und der ist total aus dem Häuschen! Er hat
gesagt, ich soll die Musik sofort stoppen und wollte
wissen, woher ich das habe! Was bitte sind Zombies?
Ich hab geglaubt, die gibt es nur im Film, aber der Bruce
hat die ganze Zeit von Zombies gefaselt und von einer
großen Gefahr! Kaum bin ich einmal weg, legt sich mein
werter Bruder mit Zombies an, und mein Sohn macht
auch noch mit! Sehr super!
Gib Nachricht!
Dein Vater
E-Mail von Motte Maroni
An:
[email protected] Re: Bin bei den Kiwis
Hallo!
Der Onkel Schurli ist echt in der Rue de Gack! Aber mach dir keine Sorgen, wir packen das schon, Maroni-Blut ist schließlich keine Nudelsuppe! Solltest du in den nächsten vierundzwanzig Stunden nichts von mir hören, dann sind wir in Schwierigkeiten, der Vladi und ich. Und dann (aber erst dann!!!!!) ruf die Tante Mina an. In der Schrebergartensiedlung „Zur fidelen Reblaus“, im Vereinshaus, ist etwas oberfaul! Kennt sich der Bruce mit Zombies aus? Wie macht man aus einem Zombie wieder einen Menschen? Wäre unter Umständen wichtig, dieses zu erfahren!
Bis später!
Dein Sohn
Ein bombensicherer Plan
Es ist kurz nach Mitternacht. Motte Maroni kauert schnaufend und schwitzend auf seinem Bett in der stillen Villa Schurli. Die Katastrophe ist perfekt. Verzweifelt überlegt Motte, was er tun könnte. Davonlaufen? Auswandern? Oder doch zur Polizei gehen? Soll er seinen Vater verständigen? Nein, das ist auch keine Lösung. Motte will nicht, dass sein Vater seine Haiforschungen wegen ihm unterbricht. Er hat Jahre darauf hingearbeitet. Motte erhebt sich. „Nein! Ich laufe nicht davon! Das würde Slim Shredder schließlich auch nicht machen! Ich werde den zwei Hirnis zeigen, wo der Hammer hängt!“ Motte beschließt, die Sache im Alleingang zu bereinigen. Welche Sache? Nun ja, das war so …
Es war klar, dass Vladi und Motte etwas unternehmen mussten. Die Botschaft auf der Minidisc, die sie beim Vereinshaus gefunden hatten, war eindeutig. Außer dem Professor war da auch noch KHM, der wieder gefunden und nach Hause gebracht werden musste. Das Vorhaben war simpel: Ausgerüstet mit allen greifbaren Waffen würden Motte und Vladi, im Schutz der Dunkelheit, heimlich den Garten des Vereinshauses erstürmen, in einer Blitzaktion Onkel Georg befreien und KHM einsammeln. Dann Abmarsch nach Hause. Gulaschessen, Heia. Am nächsten Morgen: Unschuldsmiene beim Frühstück. Tante Mina sollte geschont werden und nichts von den Abenteuern erfahren. Die Details der Befreiung aus dem Vereinshaus würden vor Ort geklärt werden. Ein bombensicherer Plan!
„Aber wie willst du den KHM im Dunkeln finden?“, wollte Motte wissen.
„Keine Sorge, der hockt in seinem Gurkenglas bei dem Buchs-Gartenzwerg und macht ein Nickerchen. Zur Vorsicht hab ich Luftlöcher in den Deckel gebohrt, so kann er nicht ersticken. Und auf das Gurkenglas steigt wenigstens keiner so leicht drauf.“
Motte hatte das eingeleuchtet. Den restlichen Tag hatten die beiden aufgerüstet: Steinschleuder, Holz-Bolas, Saugnapfpistole.Was