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Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition)

Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition)

Titel: Mr. Fire und ich, Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Jones
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Bretagne.“
    „Nach Sterenn Park? Bist du sicher, dass deine Mutter ...“
    „Sie landet genau in diesem Moment in Hong Kong. Ich denke, damit ist sie weit genug entfernt, um uns keinen Ärger zu bereiten.“
    Als er das Zimmer verlässt, verzieht er ärgerlich die Mundwinkel. Dabei kann er es mir nicht verübeln, dass ich mich darum sorge, wie ich dieses Mal empfangen werde!
    Vor dem Anziehen dusche ich ausführlich. Der gestrige Tag, die Umzugskartons, die Kilometer im Auto und die Liebesnacht, all das macht sich bemerkbar. Das heiße Wasser entspannt mich und weckt meine Lebensgeister. Mein Koffer steht noch immer am selben Platz. Ich betrachte ihn lächelnd. Vielleicht will er letztendlich doch nicht von hier weg!
    Ich finde Daniel im Wohnzimmer. Sofort fällt mir auf, dass das Bild der mysteriösen Frau vom Klavier verschwunden ist. Ich ziehe es aber vor, keine Fragen zu stellen.
    Daniel küsst mich. Unsere Zungen vermischen sich, unsere Körper wachsen zusammen ... Mehr brauche ich nicht, um Lust auf ihn zu bekommen. Ich bin jedes Mal verwirrt über die sofortige Reaktion meines Körpers, wenn Daniel mich berührt. Ich weiß, dass es ihm genauso geht. Es ist mehr als einfach nur Verlangen: Unsere Körper erkennen sich und ziehen sich an.
    Ich dachte nicht, dass wir sofort losfahren, doch Daniel setzt diesem wohltuenden Moment ein Ende.
    „Ich weiß, dass du meine Reaktion beim letzten Mal nicht nachvollziehen konntest, aber ich bin in Sterenn Park zu Hause. Es ist wahrscheinlich der einzige Ort, an dem ich mich wirklich wohlfühle. Diese letzten Tage in New York waren ... hart.“
    Er lässt mich nicht aus den Augen. Genussvoll verliere ich mich in seinem Blick.
    „Warum?“
    „Zu viel Arbeit.“
    Eine Sekunde lang hatte ich geglaubt, Daniel würde mir sagen, dass ich ihm gefehlt habe. Wirklich, ich bin zu romantisch. Er wartet, bis wir zusammen im Auto sitzen, um mir eine ziemlich überraschende Ankündigung zu machen:
    „Meine Schwester möchte dich kennenlernen.“
    Daniel starrt auf irgendeinen imaginären Punkt in der Ferne. Offenbar macht ihm das zu schaffen.
    „Tatsächlich? Hast du ihr denn ... von mir erzählt?“
    „Natürlich nicht.“
    Wie taktvoll!
    Ich bin mir sicher, er weiß, dass er mich gekränkt hat. Allerdings kenne ich Daniel inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er sich nicht bei mir entschuldigen wird. Er fährt fort, noch immer ohne mich anzusehen.
    „Offenbar hat sie dich beim letzten Mal im Garten gesehen. Als du genau da warst, wo ich dich gebeten hatte, nicht hinzugehen.“
    Bei meinem kurzen Besuch in Sterenn Park hatte mich Daniel allein auf dem Landsitz gelassen. Ich durfte überall hingehen, außer in ein ganz bestimmtes Zimmer, dessen geschlossene Tür er mir gezeigt hatte. Hatte ich es mit Blaubart zu tun? Als ich im Park spazieren war, habe ich gesehen, wie er sich mit einer Frau unterhielt. Eine andere Frau in Sterenn Park? Kann es mir Daniel wirklich übel nehmen, dass ich das Schlimmste befürchtete?
    Im Nachhinein betrachtet ist Daniel Wietermanns Welt allzu trügerisch. Schon in New York hatte Daniel Tom und mir aufgetragen, eine Person mit dem Namen Camille Wietermann abzuweisen, die versucht hatte, ihn zu erreichten. Ich habe die logische Schlussfolgerung gezogen, es müsste sich dabei um seine Frau handeln, bis Tom mir erklärt hat, dass Camille tatsächlich Daniels Vater ist. In Sterenn Park hat er mir schließlich gestanden, dass die mysteriöse Frau seine Schwester Agathe ist, die zurückgezogen in dem prächtigen Herrenhaus lebt. Aber was bedeutet „zurückgezogen leben“ in Zeiten des Internets und der sozialen Netzwerke? Welcher Schock kann sie in einen derartigen Zustand versetzt haben? Und warum lässt Daniel zu, dass sie allein dort lebt, anstatt ihr zu einem schöneren Leben zu verhelfen? Lauter Fragen ohne Antworten. Und ich habe schon die bittere Erfahrung gemacht, dass ich von Daniels Seite nicht mit Antworten rechnen kann.
    Ich weiß nicht, was ihn mehr verärgert: dass ich Agathe entdeckt habe oder dass sie mich kennenlernen will. Wovor hat er Angst?
    Die restliche Reise verbringen wir schweigend. Ich bedaure, dass ich nicht müde genug bin, um zu schlafen. Was würde ich nicht darum geben, in Daniels Armen die Augen zu öffnen! Stattdessen konzentriere ich mich auf die eintönige Autobahnlandschaft, die an uns vorbeizieht. Daniel geht ans Telefon: Die Geschäfte reißen nicht ab.
    Am frühen Nachmittag fahren wir durch mehrere Städte,

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