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Mr. Joenes wundersame Reise

Mr. Joenes wundersame Reise

Titel: Mr. Joenes wundersame Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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als wäre er irgendein berühmter Supermacker, und Joenes sammelte acht Dollar dreißig, genug, um einen satten Kanten russisches Roggenbrot zu besorgen, und jetzt komm mir ja keiner mit irgend-welchem Scheiß von wegen mangelndem Patriotismus und so. Und diese kleine Puppe, ‘ne Maus auf Beinen, mehr war sie nicht, wollte es tatsächlich mit ihm bringen, denn Joenes sah ganz danach aus.
    Ich meine, er war groß, ein Riese, und hatte Schultern wie Großvaters alter Karrenochse, und oben drauf ein Haufen gelber Haare, die strahlten wie die Sonne. Typen wie ich haben da ihre Schwierigkeiten, denn obwohl ich einen Bart hab, bin ich ziemlich klein und ein bißchen dick, und manchmal brauch ich schon eine Weile, um zum Schuß zu kommen. Aber Joenes zog sie an wie eine Ma-22
    gnet. Er machte sogar die Typen mit den Sonnen-brillen scharf, die ihn fragten, ob er schon einen Pillentrip gemacht hätte, aber ich konnte ihn gerade noch davon abbringen, denn die Peyote war ja gerade erst angekommen, und warum sollte man unbedingt Kopfschmerzen für einen verdorbenen Magen eintauschen?
    Joenes und diese Puppe also – Deirdre Feinstein hieß die Kleine – und noch eine Braut, die sie für mich besorgt hatte, wir alle zogen also in meine Bude. Ich machte Joenes vor, wie man die Peyote nehmen muß, wie man sie zerkleinert und dann einschmeißt und so weiter, und wir nahmen dann das Zeug, und schon ging die Post ab. Es war wirklich eine heiße Sache, doch Joenes fuhr total ab, er stand voll unter Strom, und obwohl ich ihn gewarnt hatte, daß die Bullen, die dauernd in den Straßen und Hinterhöfen von San Francisco her-umschleichen, nur scharf darauf sind, einen einzu-buchten und in den Genuß dieser wunderschönen nagelneuen kalifornischen Gefängnisse zu bringen, bestand Joenes darauf, auf das Bett zu klettern, sich hinzustellen und eine Rede zu halten. Es war eine richtig hübsche Rede, denn dieser breitschultrige lachende Boy aus den fernen Bergen war zum erstenmal in seinem Leben richtig angetörnt, und er brachte folgendes zu Gehör:
    »Meine Freunde, ich bin von weither zu euch gekommen aus einem fernen Land mit Sand und 23
    Palmen und wollte eine Entdeckungsreise unternehmen, und ich schätze mich glücklich vor allen anderen Menschen, denn an diesem meinem ersten Abend in eurem Land wurde ich eurem Führer, Kö-
    nig Peyote, vorgestellt, und ich wurde aufgenommen, anstatt zurückgewiesen, und man zeigte mir die Wunder der Welt, welche sich im Moment vor meinen Augen rot verfärbt und dahinfließt wie ein Wasserfall. Meinem lieben Kameraden, Lum, kann ich nur danken, daß er mir diese Wunder enthüll-te. Meinem neuen Liebling, der reizenden und leidenschaftlichen Deirdre, laßt mich sagen, daß ich sehe, wie ein Feuer in mir entfacht wird und ich von einem mächtigen Sturm umweht werde. Zu Lums Mädchen, dessen Name ich unglücklicherweise nicht verstanden habe, möchte ich sagen, daß ich sie liebe wie ein Bruder, inzestuös und zugleich mit einer Unschuld, die aus der Unschuld an sich geboren ist, einer absoluten Unschuld. Und weiterhin ...«
    Nun, dieser Joenes hatte weiß Gott keine leise Stimme. Tatsächlich klang er wie ein Seelöwe während der Brunft, und das ist ein Sound, den niemand von euch sich jemals entgehen lassen sollte.
    Für meine Bude war das zuviel, denn die Nachbarn oben, allesamt stinkige Spießertypen, die jeden Morgen um acht Uhr aufstehen und auf Schicht gehen, trampelten auf dem Boden herum und infor-mierten uns, daß diese Party endlich die letzte sei 24
    und daß man die Polizei benachrichtigt hätte, was soviel hieß, als daß die Bullen unterwegs waren.
    Joenes und sein Mädchen war total weggetre-ten, aber ich rühme mich, stets einen klaren Kopf zu haben, wenn es heiß wird, ganz gleich, was ich mir gerade eingeschossen habe oder was in meiner Lunge kreist. Ich wollte den Rest Peyote durch die Toilette jagen, doch Deirdre, die manchmal so total abfährt, daß einem davon angst und bange werden kann, wollte unbedingt das Zeug in ihren Büsten-halter stopfen, wo es, beteuerte sie, ganz bestimmt bombensicher wäre. Ich schaffte es endlich, unsere Truppe aus der Wohnung zu bugsieren, Joenes mit meiner Gitarre in seinen braungebrannten Pfoten, und wir hätten‘s fast geschafft, denn eben erst war die Ladung Bullen unten angekommen. Ich beschwor meine Mannschaft, sich ja zusammenzu-reißen und wie kleine Zinnsoldaten an den Blauen vorbeizumarschieren, denn wenn man heiße Ware am Leib hat, dann

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