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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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»Das versuche ich ja. Aber Warren weicht mir aus. Und Ansley hört zwar höflich zu, aber es geht zum einen Ohr rein, zum anderen Ohr raus.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe mein Leben lang Vollblüter gezüchtet, aber mit meinem eigenen Blut komme ich nicht richtig klar.«
    Fair lehnte sich an den Transporter. »Ich glaube, dass viele Menschen so empfinden … aber eine Lösung weiß ich auch nicht.« Er sah auf seine Uhr. »Ich muss zur Brookhill-Farm. Rufen Sie mich wegen der Stute an – und ich verspreche Ihnen, ich werde über das nachdenken, was Sie gesagt haben.«
    Fair stieg in den Wagen, ließ den Motor an und fuhr langsam aus der kurvigen Zufahrt mit den Lindenbäumen. Er winkte, und Wesley winkte zurück.

 
4
     
    Der alte Ford-Transporter tuckerte den Monticello Mountain hinauf. Wegen des leichten Nieselregens fuhr Harry besonders vorsichtig; allerdings konnte diese Straße bei jedem Wetter tückisch sein. Sie fragte sich, wie die Siedler mit ihren von Pferden oder gar Ochsen gezogenen Fuhrwerken diesen Berg hinauf- und hinuntergekommen waren, und das ohne Scheibenbremsen. Die Straße, die zu Thomas Jeffersons Zeiten nicht gepflastert gewesen war, musste sich bei Regen in den reinsten Morast und im Winter in eine mörderische Eisbahn verwandelt haben.
    Susan Tucker schnallte sich an.
    »Fahre ich so schlecht?«
    »Nein.« Susan fuhr mit dem Daumen unter dem Gurt entlang. »Ich hätte mich schon anschnallen müssen, als wir in Crozet losgefahren sind.«
    »Ach übrigens, hab ganz vergessen, es dir zu erzählen. Mrs H. hat einen Tobsuchtsanfall gekriegt, als sie in euer Postfach langte und die Gummispinne zu fassen kriegte, die Danny da reingelegt haben muss. Mrs Murphy hat das Ding dann rausgezogen und auf die Erde geworfen.«
    »Hat sie mit den Händen in der Luft rumgefuchtelt?«, fragte Susan unschuldig.
    »Aber wie!«
    »Und einen tiefen, kehligen Schrei losgelassen.«
    »Mäßig, würde ich sagen. Aber immerhin hat der Hund gebellt.«
    Susan grinste übers ganze Gesicht. »Schade, dass ich nicht dabei war.«
    Harry drehte den Kopf zur Seite und sah ihre beste Freundin an. »Susan -«
    »Du sollst auf die Straße gucken.«
    »Ja, du hast recht. Susan, hast du die Spinne in das Postfach gelegt?«
    »Äh – ja.«
    »Also wirklich, warum machst du so was?«
    »Mich hat der Teufel geritten.«
    Harry lachte. Ab und zu stellte Susan aus heiterem Himmel irgendetwas Verrücktes an. So war sie, seit sie sich im Kindergarten kennengelernt hatten. Harry hoffte, dass sie sich nie ändern würde.
    Der Parkplatz war nicht so voll wie sonst am Wochenende. Harry und Susan fuhren mit dem Pendelbus auf den Berg, der in Nebel gehüllt war, je höher, desto dichter. Als sie beim Herrenhaus anlangten, das die Einheimischen Big House nannten, konnten sie kaum die Hand vor Augen sehen.
    »Glaubst du, Kimball ist da?«, fragte Susan.
    »Gehen wir nachsehen.« Harry ging auf der geraden Straße, die Mulberry Row genannt wurde, zur Südseite des Hauses. Hier hatten einst die Schmiede und achtzehn andere Gebäude für die diversen Gewerbe der Plantage gestanden: tischlern, Nägel machen, weben, möglicherweise sogar Pferdegeschirr anfertigen und instand setzen. Diese Gebäude waren nach Jeffersons Tod verschwunden, als seine mit einer Viertelmillion Dollar – das wären heute grob gerechnet zweieinhalb Millionen – verschuldeten Erben gezwungen waren, sein geliebtes Anwesen zu verkaufen.
    Auch die Sklavenquartiere waren an der Mulberry Row gewesen. Wie die anderen Gebäude waren sie aus grobem Holz gewesen, es hatte sogar Kamine aus Holz gegeben, die gelegentlich Feuer fingen, sodass das ganze Haus in wenigen Minuten in Flammen stand. Eimerketten waren damals das einzige Mittel zur Brandbekämpfung gewesen. Harry und Susan patschten über die nasse Erde durch den Nebel.
    Harry blieb einen Moment stehen. »Wenn du ein Gefälle spürst, weißt du, dass wir in den Gemüsegarten abgerutscht sind.«
    »Besser, wir bleiben auf dem Weg und gehen langsam. Harry, Kimball ist bestimmt nicht hier draußen in diesem Schlamm.«
    Aber er war da. In grünem Barbour-Ölzeug, das in dieser Gegend unentbehrlich war, mit großen Gummistiefeln an den Füßen und einer wasserdichten Baseballkappe auf dem Kopf sah Kimball aus wie jeder beliebige männliche oder weibliche Bewohner Virginias an einem trüben Tag.
    »Kimball!«, rief Harry.
    »Einen schönen guten Tag«, antwortete er fröhlich. »Kommen Sie näher, sonst kann ich nicht

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