Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Überlebende. Die anderen waren in der Zwischenzeit während des an Bord praktizierten Hirnrituals verspeist worden.
    Vor langer Zeit sind unsere Vorfahren auf die Jagd gegangen, haben Netze aus klebrigen Fäden zwischen den Bäumen der Urwälder aufgespannt und darauf gehofft, dass sich Beute darin verfängt , ging es dem General durch den Kopf. Die Ideologie des Friedens hat eigentlich nie zu uns gepasst, was sich schon darin zeigt, dass wir niemals den Verzehr lebendiger Nahrung aufgegeben haben …
    Nach und nach war Gorrrn immer stärker zu der Überzeugung gelangt, dass die Ideen der Hirnesser-Sekte richtig waren. Der Geist des Feindes, seine Kampfkraft, seine Entschlossenheit, sein Wille mussten einverleibt werden, sonst hatte die Msssarrr-Flotte nicht den Hauch einer Chance gegen die erdrückende Übermacht. Dass die ersten Feinde, gegen die man zu Felde ziehen musste, im Inneren des Imperiums zu finden waren, war eine deprimierende Tatsache, aber leider nicht zu ändern.
    Gorrrn stürzte sich auf den schreienden Kridan, stieß ihm seinen Saugstachel in den Körper, traf zielsicher die Region in der knöchernen Körperaussackung, in der Wirbeltierartige ihr Gehirn aufbewahrten, und saugte es gierig in sich hinein.
    Als er fertig war, ließ er den Körper des Kridan zu Boden sinken.
    Er glaubte, dass eine archaische Kraft seinen Körper durchfloss, während eine Mischung aus Blut und Hirnmasse noch den Bereich um seine Beißwerkzeuge und den Saugstachel besudelte. Er hinterließ eine Tropfspur.
    Ein Hochgefühl erfasste ihn. Wir werden es schaffen! Wir werden die Kridan zerquetschen und die zögerlichen Friedensfreunde aus dem Palast der Königin werfen!
    Ob die Theorie stimmte, nach der durch den Verzehr von Hirnen tatsächlich genetische Bruchstücke einer anderen Art in den Msssarrr-Metabolismus integriert werden konnten, wusste Gorrrn nicht. Dazu war er zu wenig wissenschaftlich gebildet.
    Aber eines stand fest.
    Die Teilnahme an diesem Ritual verband alle an Bord zu einer verschworenen Gemeinschaft. Wer einmal ein Hirn zu sich genommen hatte, war danach nicht mehr derselbe und konnte auch nicht ohne Weiteres in die friedliebenden Reihen der imperialen Bürger zurückkehren.
    Ein Alarm riss Gorrrn aus seinen Gedanken. Er betätigte seinen Kommunikator. »Was gibt es?«
    Fabrrrn meldete sich von der Brücke. »General, wir bekommen gerade die Nachricht, dass eine kleine Flotte von Kridan-Schiffen aus dem Zwischenraum materialisiert ist. Meines Erachtens nach fliegen sie in einer Angriffsformation.«
    »Alles zum Gefecht bereit machen.«
    »Sollen wir nicht den Botschafter konsultieren?«
    »Wir wissen selbst, was zu tun ist. Botschafter Shrrr wird schon erfahren, was geschehen ist. Und vielleicht wird ihn das ja doch noch zur Vernunft bringen …«
     
     
    Die Kridan-Schiffe flogen in einer keilförmigen Angriffsformation. Eine Funkbotschaft wurde ausgesandt. »Hier spricht Tanjaj-Kommandant Modran-Par! Wir fordern euch zur Kapitulation auf.«
    »Sie verlieren nicht viele Worte über ihre Absichten«, stellte Fabrrrn fest. »Entweder wir ergeben uns und gliedern uns in die sogenannte Göttliche Ordnung ein, oder wir werden vernichtet.«
    »Wie oft haben unsere Kundschafter-Schiffe diese Botschaft bereits gehört, wenn sie an andere Völker erging«, sagte Gorrrn düster. »Wir werden nicht weiter darauf eingehen und den Feind erwarten.«
    Es dauerte einige Zeit, bis die Kridan-Flotte auf Schussweite herangekommen war. Es wäre mehr als genug Zeit gewesen, um den Botschafter zu konsultieren, der mithilfe des Überlichtfunks vielleicht noch Verhandlungen hätte führen können.
    Aber das lag nicht in Gorrrns Interesse. Es war seiner Ansicht nach besser, wenn es jetzt erstmalig zu einem Kampf kam, damit den Bürgern des Imperiums endlich klar wurde, was den Msssarrr blühte. Die Bedrohung musste sich deutlicher im Bewusstsein der Bevölkerung manifestieren. Das ist eine Voraussetzung dafür, dass sich etwas ändert.
    Die ersten Strahlenschüsse wurden abgegeben. Die Verteidigung hatte einen schweren Stand. Die Waffen der Angreifer waren in ihrer Wirkung überlegen. Ein Msssarrr-Schiff nach dem anderen zerplatzte. Aber die Msssarrr kämpften mit dem Mut der Verzweiflung.
    Immer wieder gelang es ihnen, durch konzentriertes Strahlenfeuer aus mehreren Schiffen einzelne Kridan-Schiffe zu beschädigen oder gar kampfunfähig zu machen.
    Die Hälfte der Msssarrr-Flotte war bereits vernichtet oder in einem

Weitere Kostenlose Bücher