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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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vielleicht sogar die Seiten gewechselt hatte?
    Als Shrrr sich bewegte, griff Rrrm zu einer Waffe, die er die ganze Zeit über in seiner Mundhöhle verborgen hatte. »Keine unbedachte Bewegung!«
    »Du bist auf der anderen Seite!« Shrrrs Worte waren eine Feststellung und keine Frage.
    Rrrm bestätigte dies. »Ich nutze lediglich eine Option, die mir im Moment als die einzig sinnvolle erscheint. Auch, um mein eigenes Leben und meine Position zu sichern. Was man nicht verhindern kann, muss man begrüßen, das ist nun einmal so.«
    Shrrr brauchte eine Weile, um die Worte des Sicherheitschefs zu verarbeiten. »Was geschieht jetzt?«
    »Arbeite mit dem General zusammen. Es kann nur in seinem Interesse sein, dich auf seiner Seite zu haben! Eröffne ihm als Erstes, welche Rolle der Botschafter tatsächlich erfüllt – und dass es keine Hoffnung für ihn gibt, eine geistig unterentwickelte Königin von seinen Ideen überzeugen zu wollen.«
     
     
    Gorrrns Getreue besetzten den gesamten Regierungskomplex. Rrrms Sicherheitsdienst stellte sich ihnen nicht in den Weg.
    Die Mitglieder des Inneren Kreises wurden festgenommen.
    Nur Botschafter Shrrr wurde eine andere Behandlung zuteil. Rrrm sorgte dafür, dass er Gorrrn in der Palasthalle der Königin empfangen konnte.
    Der gewaltige Körper der Großen Königin blieb nicht ohne Eindruck auf den General.
    Nur den Mitgliedern des Inneren Kreises war es möglich, diese Räumlichkeiten zu betreten und der Königin direkt gegenüberzutreten. Abgesehen davon war dieses Privileg nur den etwa hundert Msssarrr gegeben, die als Versorger der Königin angestellt waren.
    Diese Msssarrr – zumeist waren es Medotechniker, aber auch Biologen und Mediziner – überwachten die technischen Systeme, die für die Nahrungsmittel- und Sauerstoffversorgung der Königin sorgten und den Abtransport der befruchtungsfähigen Eier bewerkstelligten. Mit der Königin in Kontakt zu treten, war ihnen schon aus traditionellen Gründen verboten.
    Die Botschafter vergangener Zeiten hatten in dieser Hinsicht ganze Arbeit geleistet und mit einem Netz aus wohlformulierten, strengen Tabus dafür gesorgt, dass die Versorger-Msssarrr sich keine weitergehenden Gedanken darüber machten, wenn die Königin es vorzog, jeden Kontakt zu ihnen zu vermeiden.
    Gorrrn trug stolz das Emblem der Flotte und drei Waffen unterschiedlicher Bauart. Ein Strahler, eine Projektilwaffe und eine Pistole, die Injektionsnadeln mit einem Betäubungsgift verschoss. Ebenso wie sein Begleiter war der Flottenchef und Kommandant der STERN DER KÖNIGIN offenbar auf jede Eventualität eingestellt.
    »Sei gegrüßt, General!«, sagte Shrrr. »Nachdem ich durch die Feinde des Imperiums beinahe umgebracht worden bin, sehe ich mich nun gezwungen, mit dir zu verhandeln. Dass dies ein deprimierender Tag für mich ist, wirst du sicher verstehen. Aber solange ich nicht gezwungen werde, das unappetitliche Hirn eines Beglückten zu verspeisen, oder du darauf aus bist, mein Hirn in dich hineinzusaugen, gibt es vielleicht eine Möglichkeit der Übereinkunft.«
    »Vielleicht sollte der Botschafter der Königin zur Abwechslung das Hirn eines Kridan auf seinen Speiseplan setzen, um etwas von dem geradlinigen, direkten Unternehmungsgeist der Vogelartigen zu übernehmen. Denn wir können durchaus von ihnen lernen. Wir müssen es sogar! Sonst gibt es keine Zukunft für uns.«
    »Der Frieden unserer Königin …«
    »Dieser Frieden ist vorbei«, wurde Shrrr von Gorrrn sehr unhöflich unterbrochen. Aber Shrrr begann zu begreifen, dass sein Gegenüber inzwischen jegliche Formen und Traditionen innerlich über Bord geworfen hatte. »Das Friedensimperium verdient seinen Namen nicht mehr. Es hat in seiner bisherigen Form bereits aufgehört zu existieren, auch wenn viele das nicht wahrhaben wollen. Du bist der Botschafter der Königin.«
    »So ist es.«
    »Ich möchte mit der Königin in direkten Kontakt treten. Sofort. Es bleibt uns keine Zeit für irgendwelche Spitzfindigkeiten. Wir müssen die Verteidigung und vielleicht auch die Flucht unseres Volkes organisieren, oder es wird uns in Kürze nur noch in Form von Arbeitssklaven der Kridan geben. Wir haben Funksprüche und Datenverkehr unserer Feinde abgehört. Botschafter, ich sage es nicht gerne, aber die Kridan haben ein ganz bestimmtes Bild von uns. Sie haben errechnet, dass die Aufzucht und Abrichtung eines Msssarrr billiger ist als die Konstruktion eines Transportmoduls. Man wird uns als eine Rasse von Trägern

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