Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
einem Teil ihres göttlichen Reiches.«
    »Du vergisst, dass wir ein Imperium des Friedens aufgebaut haben, Gorrrn. Warum sollte es nicht möglich sein, mit den Kridan ein Kooperationsabkommen zu schließen?«
    »Weil die andere Seite daran nicht interessiert ist.«
    »Das werden wir sehen.«
    »Ich beschwöre dich, Botschafter! Trage meinen Standpunkt der Königin vor, oder lass es mich selbst tun. Dann wird sie einsehen, dass es zum Besten der Msssarrr ist, wenn wir uns bewaffnen und auf den Krieg vorbereiten.«
    »Ich danke dir für deine Informationen. Die Entscheidung wirst du der Königin überlassen müssen«, wies Botschafter Shrrr den General zurecht.
    Diesem fiel es sichtlich schwer, die Haltung zu bewahren, zu der insbesondere auch gehörte, dass man seine Beißwerkzeuge nicht unkontrolliert gegeneinanderrieb und damit ungehemmt die eigenen Emotionen dem Gesprächspartner aufdrängte.
    Shrrr unterbrach die Verbindung. Ist die Lage wirklich so schlimm, wie er behauptet, oder steigert er sich nur unnötig in etwas hinein? , fragte er sich.
     
     
    Gorrrn erhob sich aus der Sitzwanne des Kommandanten. Die STERN DER KÖNIGIN war das Flaggschiff der kleinen Kampflotte des Friedensimperiums, die man euphemistisch Friedensflotte nannte, obwohl es jedem klar war, dass sie nicht für den Frieden geschaffen worden war.
    Allerdings hatte man ihre Stärke auf einem Stand belassen, der nur dann sinnvoll erschien, wenn man von einer Periode ewigen Friedens ausging, wie sie der Doktrin des Imperiums entsprach.
    Aber diese Zeit war vorbei. Gorrrn war davon seit Langem überzeugt. Seiner Auffassung nach hatten die Msssarrr bisher nur einfach Glück gehabt, dass sie nicht auf Gegner gestoßen waren, die kompromisslos und waffentechnisch begabt genug gewesen waren, um der Herrschaft der Großen Königin den Todesstoß zu versetzen.
    Doch nun war dieser Gegner aufgetaucht.
    Zwar lagen noch einige neutrale Systeme zwischen dem Friedensimperium und dem Reich der unersättlichen Eroberer, aber wenn deren Expansion im selben Tempo voranschritt, wie dies in letzter Zeit geschah, dann waren die Tage des Friedensimperiums gezählt.
    »Ich wäre mir nicht einmal sicher, ob der Botschafter die Informationen, die du ihm gegeben hast, überhaupt an die Große Königin übermittelt«, meldete sich der Erste Offizier der STERN DER KÖNIGIN zu Wort. Sein Name war Fabrrrn, ein alter Veteran. Er hatte während einer der wenigen Kampfeinsätze der Friedensflotte als junger Bodensoldat eine Extremität verloren. Nur ein verkrüppelter Stumpf war geblieben, der manchmal unkontrolliert zuckte und es ihm dann unmöglich machte, die militärische Haltung vorschriftsmäßig einzunehmen. Die Nervenenden waren geschädigt. Er konnte nichts dafür. Die jüngeren Flottenangehörigen versetzte allein Fabrrrns Anblick schon in Schauder. Auf Msssarrr-Kama und den anderen Welten des Friedensimperiums empfand man den Anblick eines Versehrten jedoch als Zumutung. Schließlich erinnerte er jeden Msssarrr daran, dass Krieg eine Realität war und selbst innerhalb des Friedensimperiums hin und wieder vorkam. Insbesondere dann, wenn eine weitere Spezies beglückt und dem Reich eingegliedert werden sollte.
    »Ich weiß es nicht, was der Botschafter überhaupt zur Königin durchlässt«, sagte Gorrrn düster. »Aber andererseits bin ich mir längst nicht mehr so sicher, ob nicht die Königin selbst die Wurzel allen Übels ist.«
    Fabrrrn starrte seinen Kommandanten mit seinem gesamten Augen-Dutzend an. Sein Extremitätenstumpf zuckte, und er konnte sich offensichtlich nur mit Mühe zurückhalten, die Beißwerkzeuge gegeneinanderzuschaben.
    Immerhin zückt er nicht gleich den Saugstachel bei einer derartigen Bemerkung , dachte Gorrrn. Viele Patrioten des Friedensimperiums würden genau das sofort tun, wenn man sich ihnen gegenüber despektierlich über die Königin äußern würde.
    »Habe ich das richtig verstanden? Du glaubst nicht, dass die Königin noch eine weise und gerechte Herrschaft ausübt?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob die Königin überhaupt noch irgendeine Herrschaft ausübt oder ob sie nicht vielmehr beim Botschafter liegt. Und ich frage mich, ob jemand, der so sehr von der Realität entrückt ist, wie es bei der Großen Königin der Fall zu sein scheint, zu einer tatsächlich ausgeübten Herrschaft überhaupt noch in der Lage wäre.«
    Die Blicke aller Msssarrr auf der Brücke der STERN DER KÖNIGIN waren jetzt auf den Kommandanten gerichtet.
    Es

Weitere Kostenlose Bücher