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Muss Lurion sterben

Muss Lurion sterben

Titel: Muss Lurion sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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    Liebe TERRA-Freunde!
     
    Der Autor unseres heutigen TERRA-Bandes ist Robert Silverberg – von seinen Freunden Bob genannt – ein junger Mann in seinen Zwanzigern. Er stammt aus den Reihen der SF-Fans und betätigte sich vier Jahre lang als Amateurschriftsteller, bevor ihm 1954 der Durchbruch zum „Profi“ gelang. Seit dieser Zeit sind von. ihm über 200 SF-Stories und über ein halbes Dutzend SF-Romane in den USA, Großbritannien und Deutschland veröffentlicht worden. (Der Roman, mit dem der junge Autor sein vielbeachtetes Debüt in TERRA ablegte, war übrigens Band 81: SCHATTEN ÜBER DEN STERNEN, im Original: SHADOW ON THE STARS.)
    Robert Silverberg ist mit einer Spezialistin für Elektronik verheiratet – einer Frau also, die einem SF-Autor gut mit Rat und Tat zur Seite stehen kann, wenn er über der Beschreibung schwieriger technischer Details brütet – und lebt gegenwärtig in New York.
    MUSS LURION STERBEN? ist die Frage, die der Autor in dem vorliegenden Roman aufwirft. Dies ist auch die Frage; die Roy Gardner, Agent des irdischen Sicherheitsdienstes, sich stellt, als sein Chef ihm den Auftrag erteilt, den Planeten Lurion zu zerstören, da sonst die Lurioni in spätestens 67 Jahren die Erde und ihre Menschheit vernichten würden.
    Wenigstens ist dies die Schlußfolgerung, zu der das „unfehlbare“ Elektronengehirn nach der Sichtung aller vorhandenen Daten gelangt. Doch ist Roy nicht gewillt, den Spruch des Elektronengehirns als unabwendbare Entscheidung über Tod oder Leben vieler Millionen Intelligenzen zu akzeptieren …
    So, das genügt als Einführung zu diesem Roman, dessen Erscheinen in TERRA gewiß ein positives Echo unter unseren Freunden hervorrufen wird.
    Apropos Echo! Lassen Sie uns noch kurz die erste Leserstimme zur Wahl des letzten Jubiläumsbandes zitieren.
    Rolf Serowy aus Gelsenkirchen-Buer schreibt u. a. folgendes:
    „Sehr geehrte Redaktion! Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches neues Jahr, das auch für uns SF-Fans voller guter Romane sein möge. Außerdem möchte ich Ihnen meine Anerkennung zu der vorzüglichen Wahl des Jubiläumsbandes 150 aussprechen. Ich hatte zwar mit einem Scheer-Roman als Jubiläumsband gerechnet, war aber keineswegs enttäuscht über Ihre Wahl. Ich hoffe jedoch, daß Sie bald wieder etwas von Scheer bringen!“ Lieber Rolf! TERRA wird Sie auch 1961 ganz gewiß nicht enttäuschen, und wenn Sie und die vielen anderen Scheer-Freunde erfahren, daß bereits TERRA-Band 161, der Roman der nächsten Woche, wieder ein Werk von K. H. Scheer ist, so werden Sie sicher zufrieden sein.
     
    Ihre
    TERRA-REDAKTION
    Günter M. Schelwokat
     

 
     
     
    Muß Lurion sterben?
     
    von ROBERT SILVERBERG
     
     
1. Kapitel
     
    Roy Gardner hielt einen Augenblick vor dem Chefbüro inne, um sich zu vergewissern, daß seine Uniform in Ordnung war. Karnes hatte ihm erst eine Stunde vor der Unterredung Bescheid gegeben. Das war eine ziemlich kurze Zeit, wenn man sich dafür fertig machen mußte, vor seinem höchsten Vorgesetzten zu erscheinen.
    Zudem hatte Gardner nicht die geringste Ahnung, warum Karnes ihn hatte rufen lassen. Aber wenn man für den Sicherheitsdienst arbeitete, mußte man zu jeder Sekunde zu allem bereit sein.
    Gardner trat in den Bereich der Detektorstrahlen. Einen Augenblick ahnte er, daß die grünen Strahlen an seinem Körper herunterliefen und ihn enthüllten. Er wußte, daß sie zur gleichen Zeit irgendwo im Innern der Räume sein Gesicht auf einen Schirm projizierten, es mit seiner Fotografie in den Akten verglichen und ihn nach etwa versteckten Waffen absuchten. Dann rollte die Tür lautlos vor ihm auf.
    Karnes saß hinter seinem nierenförmig gebauten Schreibtisch, er lächelte gewinnend. Er war ein Mann in den besten Jahren, nicht älter als fünfundfünfzig Jahre. Seinen hohen Posten als Chef des Erdsicherheitsdienstes füllte er seit fünfzehn Jahren aus und würde ihn aller Voraussicht nach die kommenden drei Jahrzehnte kaum verlieren. Karnes hatte ein schmales, jugendliches Gesicht mit einem wirren Schopf kupferfarbiger Haare und einem Paar schwarzer, glänzender Augen.
    „Kommen Sie herein, Roy“, sagte er mit warmer Stimme. „Setzen Sie sich. Ich hasse es, daß ein Mann steif wie eine Bohnenstange vor mir steht, wenn ich etwas mit ihm zu besprechen habe.“
    „Danke schön, Sir.“
    Gardner ließ sich vorsichtig auf einen Stuhl links neben dem Schreibtisch nieder. Karnes blätterte einige Bögen Papier durch,

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