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Muss Lurion sterben

Muss Lurion sterben

Titel: Muss Lurion sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Lurions beauftragt war, zu tarnen. Wenn sämtliche Erdbewohner, die hier waren, von heute auf morgen abreisen würden, wären die fünf Mitglieder des Sicherheitsdienstes im höchsten Grade verdächtig geworden.
    Es befanden sich ungefähr dreitausend Terraner auf Lurion. Sie waren ohne Ausnahme Privatleute, die auf eigenen Wunsch hergekommen waren. Diplomatische Beziehungen zwischen den beiden Planeten waren bis jetzt noch nicht fest eingerichtet worden. Diese Tatsache machte Karnes wenigstens von der Schuld frei, an dem Tod von Familien, die von der Erde hierhergeschickt worden wären, mitgewirkt zu haben.
    Die dreitausend Menschen, die zur Zeit hier waren, setzten sich aus Studenten, Touristen, Schriftstellern und mehr als hundert Juwelenhändlern zusammen. Auf Lurion bestand reges Interesse an jeglicher Art von Edelsteinen. Deshalb hatte man auch diesen Beruf für Gardner gewählt. Während er auf die Ankunft der übrigen Mitglieder seines Teams wartete, würde er daher kaum in Verdacht kommen.
    Das Projekt war mit größter Vorsicht geplant worden. Aber das war beim ersten Team genau so der Fall gewesen. Und wo waren jene Männer jetzt? Was war aus ihnen geworden? Gardner war sich bewußt, daß er sehr vorsichtig sein müsse, um nicht die Fehler der ersten Gruppe zu machen.
    Die drei restlichen Mitglieder seines Teams, Leopold, Weegan und Archer würden mit Abständen von etwa einer Woche auf Lurion ankommen. Jeder auf einem anderen Flughafen, in einem anderen Kontinent. Gardner hatte die genauen Ankunftszeiten jedes einzelnen im Kopf. Es hätte ein zu großes Risiko bedeutet, auch nur ein winziges Detail des Plans dem Papier anzuvertrauen. In der Geschichte hatte die Zerstörung Lurions als natürlicher Verfall zu erscheinen, und wehe Gardner, wenn die Lurioni, die Terraner oder irgendeine andere Rasse, die diese Milchstraße bewohnte, auch nur die geringste Ahnung davon bekam, was hier vor sich ging.
    Mord an einem Planeten war das verdammungswürdigste Verbrechen, das eine Rasse begehen konnte. Selbst wenn es sich wirklich darum handeln sollte, einen Planeten aus dem Wege zu räumen, der der ganzen Milchstraße Unheil bringen konnte.
    Eine Entdeckung des Planes hätte das Ende der Oberherrschaft der Erde über das Weltall bedeutet. Mehr als das: es konnte genausogut das Ende der Erde überhaupt bedeuten, wenn die anderen Planeten der Galaxis sich in dem Entschluß zusammenschlossen, der Erde das anzutun, was diese für Lurion vorbereitet hatte.
    Fünf Generatoren mußten in einem genau berechneten räumlichen Abstand voneinander aufgestellt werden, um als Resonanz denselben tödlichen Ton hervorzubringen. In dem Augenblick, in dem die fünf Generatoren aufeinander abgestimmt waren, würde der Planet auseinanderbrechen und vergehen.
    Einfach wäre es gewesen, dachte Gardner, einen totalen Krieg zu erklären. Aber ein Krieg erforderte eine reale Herausforderung. Die Erde zog es vor, sich nicht in die Rolle des Aggressors drängen zu lassen.
    Das Taxi hielt vor einem dunklen und finsteren Gebäude, das große Ähnlichkeit mit dem Stil hatte, in dem man auf der Erde im einundzwanzigsten Jahrhundert gebaut hatte.
    „Wir sind am Ziel“, sagte der Fahrer. „Das macht eine halbe Einheit!“
    Gardner zog eine Handvoll glänzenden Lurioni-Geldes heraus; zählte eine halbe Einheit ab und fügte eine Zehn-Segment-Münze hinzu als Trinkgeld. Dann nahm er den Koffer fest am Griff und ging in die Hotelhalle.
    Das Hotel machte den Eindruck eines guten zweitklassigen Unternehmens. Die Sessel in der Halle waren alt, sahen aber sehr bequem aus. Der Lurioni, der als Empfangschef Dienst tat, trug das gleiche gefrorene Lächeln auf dem Gesicht, das man in allen Hotels auf den zivilisierten Planeten der Milchstraße antrifft.
    „Sie haben ein Zimmer für mich reserviert“, sagte Gardner. „Roy Gardner, Erdbewohner.“
    „Einen Moment, bitte.“ Damit blätterte er seine Formulare durch. Endlich sah er auf: „Ja, Ihr Zimmer steht für Sie bereit. Folgen Sie bitte dem Pagen!“
    Es lag im dritten Stockwerk, ein seltsames, dreieckiges Zimmer, mit dem Eingang an der Grundseite des Triangels. In der Architektur hier auf dem Lurion, schien es’ ein weitverbreitetes System zu sein, viele Dreiecke zu einem großen Rechteck zusammenzufügen. Das Zimmer war klein, ziemlich dunkel, und die Luft in ihm war abgestanden.
    Als der Page gegangen war, ließ sich Gardner müde in einen Sessel fallen. Er sah auf den Indikator an seinem

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