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Muss Lurion sterben

Muss Lurion sterben

Titel: Muss Lurion sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Turmalin, einen großen Sternsaphir und einen glitzernden Opal. Die Auswahl, mit der der Sicherheitsdienst ihn versorgt hatte, war eine seltsame Mischung von Edel- und Halbedelsteinen. Er griff noch tiefer in den Beutel und nahm drei Granaten, einen ungewöhnlich großen Smaragd und einen Rubin heraus.
    Man fand zwar auf allen Erden die gleichen Edelsteine, aber von Planet zu Planet traten Unterschiede und besondere Merkmale auf, die Kenner und Liebhaber genau kannten. Aus diesem Interesse hatte sich der interstellare Juwelenhandel entwickelt.
    Der Zollbeamte hatte jeden Stein mit dem Register verglichen und zeigte jetzt auf den Generator, der in einem Tuch unauffällig genug in einer Ecke des Koffers lag.
    „Und was ist das?“
    Gardner bemühte sich, sein augenblickliches Unbehagen zu verbergen. Der Generator sah so harmlos aus, daß man keinen Versuch gemacht hatte, ihn vor den Augen der Lurioni zu verstecken.
    „Das … das ist ein Schall-Generator“, sagte er. „Ich benütze ihn, um damit die Echtheit meiner Steine zu prüfen.“
    ,In Wirklichkeit’, dachte er bei sich, ,ist es einer der fünf Generatoren, die deinen Planeten in Staub zerfallen lassen werden.’
    „Ein interessanter Apparat“, sagte der Lurioni beiläufig und zog das Tuch wieder über den Generator.
    „Und von sehr großem Nutzen“, fügte Gardner hinzu.
    „Ohne Zweifel.“
    Der Lurioni machte eine winkende Bewegung mit seiner siebenfingrigen Hand, die bedeutete, daß Gardner entlassen war.
    „In Ordnung, Juwelenhändler. Ihre Papiere scheinen in Ordnung zu sein. Packen Sie Ihre Steine wieder ein. Sie können gehen.“ Seine Augen funkelten dabei eigenartig.
    Gardner verstand den Wink. Er sammelte die Steine ein, um sie in den Beutel zu tun, und sorgte dafür, daß ein Diamant durch seine Finger schlüpfte und auf den Boden fiel.
    Der Stein schlug laut auf dem Boden auf.
    „Ich glaube, Sie haben einen von Ihren Steinen verloren“, bemerkte der Lurioni.
    Gardner schüttelte heftig den Kopf. „Sind Sie sicher?“ fragte er grinsend. „Ich habe nichts fallen hören.“ Er vermied, auf den Boden zu schauen.
    Sein Gegenüber erwiderte das Grinsen, aber Gardner konnte in seinem Gesicht nicht eine Spur Wärme finden. „Dann muß ich mich geirrt haben“, sagte der Lurioni.
    Als Gardner hinausging, drehte er sich in der Tür vorsichtig um. Er sah, wie der Lurioni sich bückte und den Stein hastig aufhob. Gardner lächelte. Er hatte sich genauso verhalten, wie sich ein Mann seines jetzigen Berufes verhalten würde. ,Regel Nummer eins’, dachte er, ,ein kluger Juwelenhändler wird immer, wenn er in ein fremdes Land kommt, versuchen, den Zoll zu bestechen. Die Zollbeamten erwarten das anscheinend von ihm.’
    Gardner bahnte sich seinen Weg durch das Gewühl in der großen Flughafenhalle zum Ausgang. Er ging direkt auf den Taxistand zu. Der Sicherheitsdienst hatte ihm durch das Konsulat ein Zimmer in einem mittleren Hotel bestellt. Es war ein kleines Zimmer in einem dichtbewohnten Stadtteil der Metropole, weil er dort am wenigsten auffallen würde. Auch pflegen Juwelenhändler meistens nicht in großartigen Hotels abzusteigen.
    Ein niedriges, stumpfnasiges Taxi war frei. Gardner gab dem Fahrer ein Zeichen, und dieser hielt mit widerstrebender Höflichkeit die Tür für ihn auf.
    „Wohin bitte?“
    „Zum Nichantor Hotel“, sagte Gardner. Er lehnte sich abgespannt zurück, während das Taxi sich in Bewegung auf die Innenstadt setzte.
    „Erdbewohner, nicht wahr?“ fragte der Fahrer.
    „Ja, das stimmt.“
    „In der letzten Zeit habe ich nicht viele von Ihren Leuten gefahren. Sie sind der erste seit Wochen. Sind Sie mit einem Passagierschiff gefahren?“
    „Privatschiff“, sagte Gardner.
    ,Es war nur natürlich’, dachte er, ,daß heutzutage kaum Erdbewohner auf Lurion ankommen! Seit einem Jahr, seitdem der Komputer seine erschreckenden Berechnungen aufgestellt hatte, waren alle Pässe der Leute, die zum Lurion reisen wollten, einer scharfen Kontrolle unterworfen. Keine Erdenbürger, dessen Tod für seinen Planeten einen Verlust irgendwelcher Art bedeutet hätte, erhielt die Erlaubnis, ein Raumschiff zum Lurion zu besteigen. Bewerbungen wurden höflich mit der Begründung zurückgewiesen, „daß augenblickliche Umstände den Verkehr zwischen den beiden Planeten nur in ganz geringem Ausmaße zuließen.“ Einige Ausnahmen wurden jedoch immer gemacht. War es doch auf der anderen Seite notwendig, die Mannschaft, die mit der Zerstörung

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