Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer

Vorsichtsmaßnahmen durch die Mahouts muss ernst genommen werden.
    Nicht immer war der Arbeitsalltag der Riesen friedlich. Wie die Elefantenarmee im Dschungelbuch von Kipling leisteten die Dickhäuter lange Zeit Kriegsdienste und die Herrscher schmückten sich mit einer Elefantenarmee. Kublai Khan siegte dank seines Elefantenheeres über die Herrscher von Bagan. In den Kriegen der Birmanen gegen die Engländer dienten Elefanten als Geschützträger – einen Sieg der Briten konnten die Riesen jedoch nicht verhindern. Vielmehr mussten sie von nun an in der Kolonialarmee dienen. Die Treue der Dickhäuter zu ihren Herren beeindruckt. Plutarch widmet dem Tod des indischen Fürsten Poros auf dem Schlachtfeld folgende Zeilen: „Als der Elefant gespürt habe wie der Verletzte auf seinem Rücken zusammenbrach, sei er auf die Knie gegangen und habe ihn schonend herabgleiten lassen. Dann habe er ihn mit dem Rüssel sanft die Pfeile aus dem geschundenen Körper gezogen.”
    Andrea Peiker
Bago Yoma
    Nahe Toungoo, etwa 200 km von Yangon entfernt, befindet sich im Gebirge des Bago Yoma der Ye Sein Bago Yoma Nationalpark . Derzeit ist der Park für private Touren zu den Elefanten-Arbeitscamps gesperrt. Dr. Chan Aye vom Myanmar Beauty Gh. bemüht sich um eine Wiederaufnahme der Touren.
    Besuchen kann man ein staatliches Ökotourismus-Projekt im Park. In Shows wird hier demonstriert, wie geschickt Elefanten Holzstämme durchs Gehölz navigieren können. Ebenfalls fest zum Programm gehört ein 45-minütiger Elefantenritt. Und zum Glück auch Relaxen und Planschen, schließlich soll den Besuchern auch das „natürliche“ Verhalten der Dickhäuter gezeigt werden. Der Eintritt ins Camp kostet US$35, inkl. Show und Ritt. Übernachtung möglich (s. u.).
    Übernachtung und Essen
    Pho Kyaw Resort , 7 Holzbungalows mit 14 Zimmern, alle mit Bad und Warmwasser. DZ US$45, EZ $36, inkl. Frühstück. Tagesbesucher zahlen US$15. Traditionelles Mittagessen US$5, Abendessen US$7. Buchungen und Infos u. a. über Asia Green Travels & Tours,/01-290519, www.asiagreentour.com .
    Transport
    Besuche werden über Agenturen in Yangon gebucht (s. auch S. 75 ). Die Anfahrt erfolgt mit dem Bus oder dem Taxi. Auch im etwa 230 km entfernten Nyaungshwe werden Bustickets zum Camp organisiert. Von Toungoo aus können Touren über das Myanmar Beauty Gh. gebucht werden (US$55 p. P).
    Die Anreise führt über die kleine Stadt Thagara, nördlich von Toungoo. In Thagara nach Westen über die Yoma-Junction Rd. in Richtung Berge. Die Straße ist in recht gutem Zustand. Etwa 30 Min. später ist das Phoe Kyaw Resort erreicht.
Nay Pyi Taw

    In Anlehnung oft praktizierter königlicher Tradition, Hauptstädte zu verlegen, und vielleicht auch auf astrologischen Rat hin, setzten sich in den frühen Morgenstunden des 6. November 2005 über 600 Militärlaster in Yangon Richtung Pyinmana in Bewegung; und seit August 2006 hat kleine Dorf Kyet-Pyay, etwa 15–20 km nordwestlich von Pyinmana, einen neuen Namen: Nay Pyi Taw. An der neuen Hauptstadt Myanmars wurde seit ungefähr 2000 heimlich gebaut, inklusive Flughafen und Golfplatz. Der Name wurde schon zu früheren Zeiten einmal verwendet und steht für die „königliche Stadt”.
    Nay Pyi Taw ( eXTra [ 5358 ] ) kann heute kaum als Touristenattraktion bezeichnet werden, es sei denn, man reist mit eigenem Auto und Fahrer an und empfindet Freude an achtspurigen, völlig freien Straßenzügen. An den wichtigsten Kreuzungen verzieren riesige Lotusblumen die Mitte. Die Ausdehnung der Stadt hat gigantische Züge – die ihr zugeteilte Fläche entspricht fünfmal der Fläche Berlins!
    Die Stadt selber ist in verschiedene Zonen unterteilt: die Zone für Regierungsgebäude, Wohngebäude der Regierungsangestellten, Zonen für Einkaufen und Hotels. Rechts und links der gepflegten, aber verwaisten Straßen liegen deshalb vereinzelt Ansammlungen von Wohnblocks, Villen, einem Shopping-Center oder einer Ladenlokalzeile.
    Vom Busbahnhof kommen, überragt die große Uppatasanti-Pagode die Stadt. Besucher fahren mit dem Fahrstuhl hinauf auf die Plattform, in deren Mitte sich die goldene Kuppel erhebt. (Eintritt soll auf US$5 festgesetzt werden). Die Uppatasanti-Pagode ist in Form und Größe der Shwedagon-Pagode in Yangon nachempfunden, sie ist lediglich 30 cm kürzer. Von hier aus hat man einen guten Blick auf die Stadt oder eher auf die riesigen Grünflächen.
    Der Watergarden Park in der Stadtmitte ist eine hübsch angelegte Grün- und