Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
streunende oder verendete Hunde zu sehen sind. Hier ist Vorsicht geboten. Wer von Hund, Katze oder Affe gekratzt oder gebissen wird, muss sich sofort impfen lassen, da eine Infektion tödlich endet. Eine vorbeugende Impfung ist sehr teuer und nur bei längerem Aufenthalt sinnvoll.
Tuberkulose
Diese Infektionskrankheit der Bronchien zählt neben Malaria und Aids zu den drei häufigsten Krankheiten in Myanmar. Bei fachgerechter medikamentöser Behandlung endet die Krankheit nur selten tödlich. Über die Bronchien gelangen Tuberkulose-Erreger in die Lungenbläschen und können von dort z. B. weiter in die Lymphwege wandern. Manchmal ist auch der Darm zuerst befallen. In leichten Fällen heilt die Krankheit ohne Medikamente aus. In schweren Fällen können die Erreger die Lunge infizieren. In diesem Stadium leidet der Erkrankte an Fieber, Husten und manchmal Atemnot. Die Tuberkulose ist in diesem Stadium hochgradig ansteckend. Besonders gefährlich ist Tuberkulose für Säuglinge, weshalb für sie eine Schutzimpfung anzuraten ist.
Typhus / Paratyphus
Typhus ist nach Hepatitis A die häufigste Tropenkrankheit. Es wird vom Bakterium
Salmonella typhi
verursacht und oral übertragen. Typische Symptome sind Erbrechen und über sieben Tage hohes Fieber einhergehend mit einem eher langsamen Puls und Benommenheit. Später folgen eventuell Hautausschlag, Verstopfung oderDurchfall und Bauchschmerzen. Empfehlenswert für Reisende ist die gut verträgliche Schluckimpfung mit Typhoral L. Drei Jahre lang schützt eine Injektion der neuen Typhus-Impfstoffe Typhim VI oder Typherix.
Wundinfektionen
Wundinfektionen treten vor allem unter unhygienischen Bedingungen auf. Bereits aufgekratzte Moskitostiche können sich dann zu beträchtlichen Infektionen auswachsen, wenn sie unbe-handelt bleiben. Wichtig ist es, dass jede noch so kleine Wunde sauber gehalten, desinfiziert und evtl. mit Pflaster geschützt wird. Es ist sinnvoll, für den Notfall eine Antibiotika-Salbe mitzunehmen.
Wurmerkrankungen
Winzige oder größere Exemplare von Würmern können überall lauern und sich manchmal an verschiedenen Körperstellen bzw. -organen festsetzen. Oft ist dies erst Wochen nach der Rückkehr festzustellen. Nach einer Reise in abgelegene Gebiete kann es empfehlenswert sein, den Stuhl auf Würmer untersuchen zu lassen, wenn man über längere Zeiträume auch nur leichte Durchfälle hat.
Die meisten Würmer sind harmlos und durch eine einmalige Wurmkur zu vernichten. Andere sind gefährlich und können schwere Erkrankungen hervorrufen, z. B. die Bilharziose – eine Wurm erkrankung, die man sich im Uferbereich von stehendem oder langsam fließendem Süßwasser zuziehen kann. Der erste Wirt des Parasiten ist eine Wasserschnecke. In ihr entwickeln sich die Eier zu kleinen Larven, den sogenannten Zerkarien, die anschließend ins Wasser abgegeben werden. Dort machen sie sich auf die Suche nach ihrem zweiten Wirt. Zerkarien gelangen in den menschlichen Organismus, indem sie sich durch die Haut, bevorzugt an den Fußsohlen, bohren. Von dort bahnen sie sich den Weg in den Darm oder die Blase, wo sie heranwachsen und neue Eier produzieren. Manchmal tritt um die Stelle, an der die Larven in den Körper eingedrungen sind, eine leichte Rötung auf. Deutlichere Symptome machen sich jedoch in der Regel erst nach sechs bis zehn Wochen bemerkbar. Dann kann es zu Fieber, Durchfall und einem allgemeinen Krankheitsgefühl kommen. Im schlimmsten Fall treten nach einigen Monaten Unterleibsschmerzen und Blut im Stuhl oder Urin auf.
Vorbeugend sollte man nicht in stehenden Gewässern herumplanschen und auf feuchten Böden Sandalen tragen.
Wundstarrkrampf / Tetanus
Wundstarrkrampf-Erreger findet man überall auf der Welt und Verletzungen kann man nie ausschließen. Wer noch keine Tetanusimpfung hatte, sollte sich unbedingt zwei Impfungen im Vier-Wochen-Abstand geben lassen, die nach einem Jahr aufgefrischt werden müssen. Danach genügt eine Impfung alle zehn Jahre. Am besten ist die Kombiimpfung mit dem Polio-Tetanus-Diphtherie-(Td) Impfstoff für Personen über fünf Jahre, um gleichzeitig einen Schutz vor Diphtherie und Polio zu erhalten.
Danksagung
Volker Klinkmüller
Volker Klinkmüller bedankt sich vor allem bei Aung Zaw und Nay Myo Ko, die mit ihrem liebenswürdigen, unermüdlichen Engagement sowie einem Höchstmaß an asiatischer Gelassenheit zum bestmöglichen Ergebnis der vierten Auflage des Myanmar-Reiseführers aus der Stefan-Loose-Edition beigetragen
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