Myanmar - Stefan Loose Reisefuehrer
Durchfälle und allgemeine Abgeschlagenheit. Später kommt es zu einer Gelbfärbung der Haut, der Stuhl wird heller und der Urin dunkler. Einen guten Schutz bietet die Impfstoffe Havrix und Vaqta.
Hepatitis B wird genau wie HIV vor allem durch Intimkontakte oder Blut übertragen (unsaubere Injektionsnadeln, Bluttransfusionen, Tätowierung, Piercing, Akupunktur, Erste-Hilfe-Leistung). Die Symptome ähneln denen einer Hepatitis A, jedoch kann eine Hepatitis B chronisch werden. Im schlimmsten Fall führt sie nach einigen Jahren zu einer schweren Leberzirrhose und zum Tod. Eine vorbeugende Impfung, etwa mit Gen H-B-Vax, Engerix oder Twinrix (Kombi Impfung gegen Hepatitis A und B), ist bei langen Aufenthalten zu erwägen.
Hepatitis C und D werden auf demselben Weg übertragen wie Hepatitis B und können zu gefährlichen Langzeitschäden führen.
Japanische Encephalitis
Diese Virusinfektion, die zu einer schweren Hirnentzündung führt, wird durch nachtaktive Moskitos übertragen und kann in ländlichen Regionen, vor allem während der Regenzeit, vorkommen. Die Symptome entwickeln sich nach vier bis zehn Tagen und umfassen Fieber, Kopfschmerzen, Nackensteife und Erbrechen. Die Vermeidung von Mückenstichen ist die beste Vorbeugung.
In Deutschland gibt es keinen zugelassenen Impfstoff gegen die Japanische Encephalitis. Der Impfstoff der japanischen Firma Biken kann jedoch über Impfzentren direkt aus Japan mit Kühlkette importiert werden. Eine Impfung ist aber höchstens für Reisende zu erwägen, die einen langen Aufenthalt in gefährdeten Regionen oder Endemie-Gebieten planen.
Lepra
Jüngst wurde erneut auf die Verbreitung von Lepra aufmerksam gemacht. In Myanmar gibt es diese Krankheit noch! Eine Erkrankung ist für Reisende keine wirkliche Gefahr, da sie mit Antibiotika therapiert werden kann. Obwohl es in Birma noch Leprakranke gibt, werden Touristen diese kaum zu Gesicht bekommen. Längst sind die Kranken aus Bagan verschwunden, wo sie lange Zeit im Dunkel der Ruinen hausten. Auch von den Straßen weiß die Regierung ihre Kranken fernzuhalten. Wichtig zu wissen bleibt, dass Lepra noch viele Jahre nach der Ansteckung ausbrechen kann.
Malaria
Malaria zählt zu den gefährlichsten parasitären Erkrankungen, die den Menschen befallen können. Übertragen wird die Krankheit von der weiblichen Anopheles-Mücke, die vorwiegend in den Dämmerungs- und Nachtstunden unterwegs ist. Die Malariaerreger gelangen über die Blutbahn in die Leber, vermehren sich dort und vernichten die roten Blutkörperchen.
In Myanmar gilt laut WHO ein ganzjährig hohes Malariarisiko, vor allem während und kurz nach der Regenzeit. Besonders hoch ist das Risiko in den Bergen und in abgelegenen Regionen. Auch am Ngapali Beach und in Ngwe Saung sind Fälle aufgetreten. In den Städten scheint Malaria jedoch mittlerweile keine Gefahr mehr zu sein.
Die meisten Tropeninstitute empfehlen eine Malariaprophylaxe. Über die beste medikamentöseVorbeugung ist in den vergangenen Jahren immer wieder heftig debattiert worden. Allen Mitteln gemeinsam ist, dass sie unangenehme Nebenwirkungen hervorrufen können. Zu den am häufigsten verschriebenen Präparaten gehören Resochin/Paludrine, Lariam und Malarone.
In der Praxis reisen längst nicht alle Touristen mit Prophylaxe. Es ist vorsichtig abzuwägen zwischen dem tatsächlichen Risiko, das je nach Gegend und Jahreszeit sehr unterschiedlich ist, und den möglichen Nebenwirkungen der Medikamente, die außerdem Resistenzen bei den Erregern hervorrufen und keinen 100-prozentigen Schutz bieten können.
Wer aus Myanmar zurückkehrt und an einer nicht geklärten fieberhaften Erkrankung leidet, auch wenn es sich nur um leichtes Fieber und Kopfschmerzen handelt und erst Monate nach der Rückkehr auftritt, sollte dem Arzt über den Tropenaufenthalt berichten. Die ersten Symptome einer Malaria können denen eines banalen grippalen Infektes ähneln und werden häufig verkannt. Bereits eine Woche nach einer Infektion und bis zu mehreren Monate danach können Schüttelfrost, Gelenkschmerzen, Erbrechen, Durchfall oder Krämpfe auf Malaria hinweisen.
Die beste Vorbeugung gegen Malaria besteht darin, möglichst nicht gestochen zu werden: Am Abend schützen lange Hosen, langärmlige Hemden, engmaschige lange Socken und ein Mücken abweisendes Mittel. Sanfte Mittel basieren auf Zitronella- oder Nelkenöl. In Yangons Apotheken und Supermärkten wird u. a. das wirksame Odo-mos aus indischer Produktion verkauft, das sich
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