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MYLADY HOCHZEITSBAND Band 01

MYLADY HOCHZEITSBAND Band 01

Titel: MYLADY HOCHZEITSBAND Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY NICHOLS MARY BRENDAN
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seiner Taubheit nichts sagen.“
    Während Roland sie beobachtete, wurde ihm unvermittelt bewusst, dass er eine völlig neue Seite an ihr kennenlernte, die sie bei ihren bisherigen Begegnungen nicht hatte offenbar werden lassen. Er konnte die Augen nicht von ihr abwenden. Ihre entschlossene, strenge Miene, der eiskalte Blick, das herrische, gefühllose Wesen waren wie weggezaubert. Stattdessen sah er nun, wie sie den Jungen mit einem liebevollen Ausdruck im Gesicht und Augen voller Wärme sanft tröstete. In gewisser Weise beunruhigte und verwirrte es ihn, und er musste sich zusammenreißen, um ihr zu antworten. „Der Doktor wird uns Auskunft darüber geben können, welche Verletzungen Tommy davongetragen hat“, meinte er. „Wir sollten sofort nach ihm schicken.“
    „Ich werde Dr. Sumner holen. Mit Bonny Boy dauert das nur wenige Minuten.“
    „Gut. Ich werde den Jungen inzwischen nach Hause bringen, wenn Sie mir verraten, wo das ist.“
    „Er wohnt in dem Cottage neben der Kirche. Er heißt Tommy Biggs.“
    „Biggs?“, fragte er, während er ihr beim Aufsteigen half. „Er ist also ein Sohn der Familie, von der Sie vorhin sprachen?“
    „Ja“, sagte sie, überrascht, dass er sich daran erinnerte. Sie hatte nicht gedacht, dass er ihr überhaupt zugehört hatte.
    Unglücklicherweise machte Dr. Sumner einen Krankenbesuch, doch seine Haushälterin versprach, ihm gleich nach seiner Rückkehr Bescheid zu geben. Charlotte musste sich damit zufriedengeben. Sie betonte noch einmal die Dringlichkeit, bevor sie zum Haus der Familie Biggs ritt. Mrs. Biggs ließ sie ein und stellte sich dann besorgt neben Seine Lordschaft, der auf einem Schemel vor dem Sofa saß, auf dem der Junge lag.
    „Wie geht es ihm?“, fragte Charlotte.
    „Er ist verwirrt. Seine Lordschaft meint, das sei nicht ungewöhnlich nach einem Schlag auf den Kopf und sollte nicht von langer Dauer sein. Ich weiß nicht, was geschehen wäre, wenn Seine Lordschaft nicht dort gewesen wäre, Madam. Tommy hätte getötet werden können. Was hat sich der kleine Racker bloß dabei gedacht, so weit von zu Hause fortzulaufen? Er wusste doch, dass er das nicht darf.“
    „Er ist halt wie alle kleinen Jungen, Mrs. Biggs“, meinte Roland. „Nichts wie Unsinn im Sinn. Dass er taub ist, ändert daran nichts.“ Er lächelte den Jungen an und wurde mit einem Grinsen belohnt. „Er ist ein tapferer kleiner Kerl.“
    „Der Doktor ist unterwegs“, sagte Charlotte. „Ich habe ihm eine Nachricht hinterlassen.“
    „Oh, aber Madam, das ist gewiss nicht notwendig. Tommy wird sich allmählich wieder erholen …“
    „Wir wollen lieber sichergehen“, meinte Charlotte, die den Grund für Mrs. Biggs Ablehnung ahnte und die Münzen hervorholte, die Mr. Halliwell ihr gegeben hatte. „Der Mann, dem die Kutsche gehörte, bedauert den Unfall zutiefst. Er gab mir Geld für den Doktor und Medizin, die Tommy möglicherweise zu seiner Genesung benötigt.“
    „Oh, vielen Dank, Madam. Vielleicht ist es doch besser, ihn vom Doktor untersuchen zu lassen …“
    Wieder bot sie eine Erfrischung an, und wieder wurde diese höflich abgelehnt. Bald darauf verließen Charlotte und Roland das Haus, nachdem Charlotte versprochen hatte, später zurückzukehren, um zu erfahren, was der Arzt gesagt hatte.
    „Sie sorgen sich sehr um diese Menschen, nicht wahr?“, meinte Roland, während er die Zügel ihres Pferdes ergriff und es führte, wodurch sie gezwungen war, neben ihm herzugehen.
    „Nur einem gefühllosen Menschen wäre ihr Schicksal gleich.“
    Sie sitzt immer noch auf ihrem hohen Ross und versucht, mich über meine Pflichten zu belehren und mir Schuldgefühle einzuflößen, dachte er und beschloss, nicht weiter auf ihre Bemerkung einzugehen. „Ihnen liegt also etwas am Wohlergehen der Familie?“
    „Die beiden ältesten Töchter, Beth und Matty, arbeiten für mich. Sie haben sie kennengelernt. Man hat mir erzählt, dass Sie den Mädchen eine halbe Krone geschenkt haben.“
    „Das tat ich. Ihre Arbeiterinnen wurden nicht in die Fabrik gelassen, weil sie so höflich waren, mir zu antworten, als ich sie ansprach.“
    „Unpünktlichkeit kann man nicht einfach ungestraft lassen“, sagte sie. „Ich habe Mr. Brock jedoch angewiesen, die Arbeiter zukünftig nicht mehr auszusperren, sondern ihnen für jeweils fünf Minuten Verspätung eine halbe Stunde vom Lohn abzuziehen. Schließlich ist es für mich ein größerer Verlust, wenn ihre Webstühle den ganzen Tag stillstehen.“
    Er

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