Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MYLADY HOCHZEITSBAND Band 01

MYLADY HOCHZEITSBAND Band 01

Titel: MYLADY HOCHZEITSBAND Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY NICHOLS MARY BRENDAN
Vom Netzwerk:
Seine Frau hat kürzlich ihr siebtes Kind zur Welt gebracht, und sie wissen nicht mehr weiter.“
    „Wenn es die Umstände erlauben, werde ich tun, was ich kann.“
    Seine Worte bestätigten ihren Verdacht, dass er knapp bei Kasse war. Kein Wunder, dass er es auf ihre Mine abgesehen hatte und die Gewinne, die sie erwirtschaftete. „Vielen Dank. Heißt das, Sie werden bleiben?“
    Er lachte. „Ist Ihnen etwa an meiner Abreise gelegen, damit Sie wieder nach Belieben über meine Ländereien reiten können?“
    „Das habe ich nie getan und werde es auch nicht tun, Mylord“, sagte sie, im Begriff wieder in den Sattel zu steigen, als eine Kutsche mit hohem Tempo näher kam.
    Abwartend blieb sie stehen, um die Chaise passieren zu lassen, dabei fiel ihr ein kleines Kind ins Auge, das über die Straße lief. Auch Roland hatte den Jungen gesehen und stürmte bereits zu ihm hinüber, um ihn vor den sich unaufhaltsam nähernden Kutschenrädern in Sicherheit zu bringen.
    Mit Entsetzen sah Charlotte, wie der Kutscher im letzten Moment versuchte, das Gespann anzuhalten, die Pferde bäumten sich über dem Earl und dem Jungen auf. Die Chaise geriet ins Schleudern und kippte zur Seite. Die Schreie der Insassen erfüllten die Luft, der Kutscher wurde vom Bock geschleudert und prallte hart gegen die Mauer. Bewusstlos blieb er liegen. Lord Amerleigh und der Junge waren nicht zu entdecken.
    Charlotte hastete zu der Stelle, an der sie die beiden zuletzt gesehen hatte, und wurde von Travers überholt, der gemeinsam mit Seiner Lordschaft an der Mauer gearbeitet hatte. Als er das Gefährt erreichte, spannte er die sich mühsam auf die Beine kämpfenden Pferde aus. Doch selbst danach blieben der Earl und das Kind verschwunden. „Major!“, rief Travers.
    „Hier drüben.“ Die Stimme, obwohl atemlos, war erstaunlich fest und kam von der anderen Straßenseite. Gleich darauf tauchte erst der Kopf Seiner Lordschaft auf, dann kletterte er in voller Größe aus dem Straßengraben, den ohnmächtigen Jungen hielt er in seinen Armen. „Ich musste ihn in den Graben ziehen“, sagte er ruhig, während er das Kind sanft auf das Gras neben den ohnmächtigen Kutscher legte. „Er hat wohl einen Schlag auf den Kopf bekommen. Ich nehme aber an, dass er das Bewusstsein gleich wieder erlangen wird.“ Er sah auf und erblickte Charlotte, die verunsichert neben ihm stand. „Sind Sie verletzt?“
    „Nein, Mylord. Und Sie?“
    „Ich bin, bis auf ein oder zwei Schrammen, unversehrt.“
    Während sich Charlotte neben den Jungen kniete, kletterte ein korpulenter Mann in blauem Gehrock und gelben Pantalons aus der umgestürzten Kutsche. Seinen Hut hatte er verloren, und das Haar stand ihm wild vom Kopf ab. Er kochte vor Wut. „Trottel!“, brüllte er Roland an. „Was fällt Ihnen ein, Ihr Balg einfach auf der Straße spielen zu lassen.“
    „Er ist wohl nur leicht verletzt, Sir“, erwiderte Roland kühl. „Vielen Dank für die freundliche Nachfrage.“
    „Ja, nun, er hätte gar nicht auf der Straße sein dürfen“, sagte der Mann etwas ruhiger, als er in Rolands Worten die Zurechtweisung bemerkte. „Hat er uns denn nicht kommen hören?“
    „Nein, er ist taub“, antwortete Charlotte, denn sie hatte in dem Jungen den sechsjährigen Tommy Biggs erkannt. Aus seiner Ohnmacht erwacht, blickte er nun von einem zum anderen und versuchte herauszufinden, worüber gesprochen wurde. „Ihr Kutscher hätte allerdings auch nicht in dieser halsbrecherischen Geschwindigkeit über die Straße jagen dürfen. Tommy hätte getötet werden können.“
    „Sind Sie die Mutter?“ Der Mann griff in seine Tasche und holte seine Börse hervor.
    „Nein, das bin ich nicht. Aber das heißt nicht, dass seine Mutter eine Entschädigung nicht zu schätzen wüsste. Sie ist arm, und das Arzthonorar wird sie kaum aufbringen können.“
    Das Stöhnen aus der Kutsche schlug in lautes Jammern um. „George, willst du mich den ganzen Tag warten lassen? Hilf mir endlich hier raus.“
    Der Mann drückte Charlotte eine Handvoll Münzen in die Hand und ging zurück zur Kutsche, aus der nun eine Frau herauslugte. Ihr Gesicht war feuerrot und ihr Haar von solch leuchtendem Orange, dass Charlotte an seiner Echtheit zweifelte. Während ihr Mann sich abmühte, sie aus dem auf der Seite liegenden Gefährt herauszuziehen, wurde schon bald offensichtlich, wie ausgesprochen dick sie war.
    „Können Sie sich um den Jungen kümmern, Miss Cartwright?“, bat Roland. „Achten Sie darauf, dass er

Weitere Kostenlose Bücher