MYLADY HOCHZEITSBAND Band 01
mir sehr willkommen. Komm doch herein, dann lasse ich dir eine Erfrischung bringen. Travers, kümmere dich bitte um das Pferd des Captains und bitte Mrs. Fields, zu mir zu kommen.“ Er ging seinem Besucher voran durch die Vordertür, durchquerte die Halle und betrat den Salon. Kaum hatten sie auf den neuen Sofas Platz genommen, da erschien auch schon die Haushälterin.
„Sie wünschen mich zu sehen, Mylord.“
„Ja, wir haben einen Gast. Bitte bringen Sie uns eine Erfrischung, und bereiten Sie eines der Gästezimmer vor.“ Er wandte sich an Miles. „Du bleibst doch?“
„Es wäre mir eine Freude.“ Er schenkte Mrs. Fields ein strahlendes Lächeln, bei dem sich kleine Fältchen um seine Augen bildeten. Sie errötete und knickste, bevor sie das Zimmer verließ, um ihre Anweisungen auszuführen.
„Ich wusste gar nicht, dass du ein solches Anwesen besitzt“, sagte Miles und schaute sich um.
„Ich habe es erst kürzlich geerbt. Es war ziemlich heruntergekommen, aber allmählich wird es wieder behaglich, wenn gleich es immer noch eine Menge zu tun gibt.“
„Was hat es mit den tauben Kindern auf sich?“
Roland berichtete ihm von Tommy Biggs und seiner Idee, ihn die Zeichensprache zu lehren. „Er wurde taub geboren, daher glaube ich nicht, dass es Heilung für ihn gibt. Immerhin aber könnte er lernen, sich verständlich zu machen, das würde sein Leben wesentlich vereinfachen“, endete er. „Da dachte ich an dich. Ich weiß natürlich, dass du mit gehörlosen Soldaten gearbeitet hast, aber das Prinzip sollte doch dasselbe sein?“
„Ja, aber es hängt auch einiges davon ab, wie verständig das Kind ist. Nachdem ich den Jungen kennengelernt habe, werde ich meine Entscheidung treffen.“
„Natürlich. Nach deinem kleinen Imbiss werde ich dich zu ihm bringen.“ Er schwieg kurz, fragte sich, wie er fortfahren sollte. „Ich weiß nicht, welche Gehaltsvorstellungen du hast. Die Familie ist sehr arm, doch ich könnte dir ein kleines Salär zahlen.“
„Darüber können wir später noch sprechen“, meinte Miles, da Mrs. Fields den Salon betrat.
„Ich habe das Essen im Speisezimmer gerichtet, Mylord“, sagte sie knicksend.
Er geleitete seinen Gast in das Speisezimmer, in dem ein Tisch, sechs Stühle und eine Anrichte standen, sonst nichts. In dem riesigen Zimmer sahen die beiden etwas verloren aus. „Wie du siehst, gibt es noch viel zu tun“, erklärte Roland.
Die Mahlzeit mundete ausgezeichnet, und Miles langte, hungrig nach dem langen Ritt, gründlich zu, bevor sich die beiden Männer auf ihren Pferden auf den Weg ins Dorf machten.
Vor dem Cottage der Familie Biggs trafen sie auf Charlotte, die einen Korb in den Händen hielt. Sie trug ihre seltsame Reitkleidung, aber da sie zu Fuß ging, verdeckte der Rock die Kniehosen. Sie blieben voreinander stehen und musterten sich wachsam, ein jeder sich fragend, welcher Stimmung der andere wohl gerade war. Dem Earl of Amerleigh aus dem Weg zu gehen erwies sich im Dorf beinahe als unmöglich, hatte Charlotte festgestellt. Die Schultern straffend lächelte sie. „Guten Tag, Mylord.“
„Miss Cartwright, es ist mir eine Freude. Darf ich Ihnen Captain Miles Hartley vorstellen. Captain, Miss Charlotte Cartwright, eine Nachbarin.“
„Captain Hartley. Sind Sie der Gentleman, der Tommy möglicherweise helfen kann?“ Lächelnd streckte Charlotte die Hand aus, eine Geste, die dem Benehmen eines Mannes entsprach. Als Dame hätte sie einen Knicks andeuten und den Blick senken sollen. Roland war an ihre Art gewöhnt, doch Miles brachte sie damit kurz aus der Fassung, dann aber ergriff er ihre Hand. „Wir werden sehen. Ich bin hier, um den kleinen Burschen kennenzulernen.“
„Ich hoffe sehr, dass Sie ihm helfen können. Ich habe Lord Amerleigh meine Unterstützung versprochen, und da ich die Familie gut kenne, bin ich an Ihrer Meinung interessiert.“ Zwar mochte Seine Lordschaft den Captain hergeholt haben, indes ging die Entscheidung des Captains auch sie etwas an, vielleicht sogar noch mehr, hatte sie sich doch bereits um die Familie Biggs gekümmert, noch bevor Lord Amerleigh auf der Bildfläche erschienen war.
„Dann kommen Sie doch mit uns herein.“
„Nein, das Haus ist sehr beengt, es ist sicherlich nicht genug Platz für uns alle. Ich werde Sie allein lassen. Aber ich würde mich freuen, Sie anschließend zum Tee in Mandeville begrüßen zu können, dann können Sie mich Ihre Entscheidung wissen lassen.“ Sie unterhielt sich zwar mit dem
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