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Mythica 07 - Goettin der Legenden

Mythica 07 - Goettin der Legenden

Titel: Mythica 07 - Goettin der Legenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Ihr allein unterwegs zu sein scheint. Und dass keiner Eurer Männer vorangeritten ist, um Euer Kommen anzukündigen. Ich war zutiefst besorgt, Euch könnte ein Missgeschick widerfahren sein.«
    Na, dann stell dir erst mal vor, wie ich mich fühle
, dachte Isabel. Und sie fragte sich jetzt auch, ob sie wirklich allein gewesen war, als sie hatte haltmachen müssen, um ihre Blase zu entleeren. Bei dem Gedanken, dass dieser Mann sie gesehen haben könnte, wurde ihr ganz heiß.
    »Ich danke Euch von Herzen für Eure Fürsorge und Anteilnahme.«
    »Ich danke Euch von Herzen, dass Ihr Euch so freundlich bereiterklärt habt, uns in Camelot zu besuchen.«
    »Na, dann sind wir ja alle glücklich und zufrieden! Mal abgesehen davon, dass ich immer noch nicht weiß, wer vor mir steht. Seid Ihr vielleicht« –
bitte, bitte
! – »seid Ihr vielleicht Sir Lancelot?« Noch während sie die Frage stellte, war sie ziemlich sicher, dass man so viel Glück nicht haben konnte. Der Mann, der vor ihr stand, war mindestens zehn Jahre älter als der Ritter Lancelot, über den sie gelesen hatte. Aber er besaß genau die richtige Reife, mit den Lachfältchen um die Augen und den tieferen Furchen an den Mundwinkeln, die von einem härteren und längeren Leben zeugten. Und in seinen Augen lag eine Klugheit, die man schon fast Weisheit nennen konnte – und außerdem auch eine Spur Müdigkeit.
    Sein Lachen war tief und betörend. »Alle schönen Frauen wollen Lancelot. Ich bitte um Verzeihung, dass ich nicht er bin.«
    »Dafür müsst Ihr Euch ganz gewiss nicht entschuldigen. Aber wer seid Ihr dann?«
    Er verbeugte sich wieder. »Mein Name ist Arthur.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich.«
    Er ist der König, Izzy.
    Und was bedeutet das?
    Das bedeutet, schwing dich vom Pferd und mach einen Knicks.
    Du hast mir aber eine ganze Menge Fakten vorenthalten, Viviane.
    Nicht sonderlich anmutig stieg Isabel vom Pferd, nahm Arthurs Hand und gab sich alle Mühe, ordentlich zu knicksen. Da sie es jedoch seit der sechsten Klasse nicht mehr versucht hatte – das letzte Mal war ausgerechnet bei der Schulaufführung von
Camelot
gewesen –, war ihre Darbietung etwas ungelenk.
    »König Arthur, ich bitte um Vergebung, dass ich Euch nicht längst erkannt habe.«
    Dann versuchte sie, seine Hand an die Lippen zu führen, denn sie war ziemlich sicher, dass sie seinen Ring küssen sollte, geriet aber aus dem Gleichgewicht. In letzter Zeit war sie eigentlich nur vor jemandem in die Knie gegangen, den sie in die Eier treten wollte.
    Gerade noch rechtzeitig packte Arthur sie um die Taille und zog sie hoch, und sein Lächeln war so fröhlich, dass Isabel ihn am liebsten abgeknutscht hätte.
    »Komtess, offenbar war der Ritt sehr lange, und Eure Beine sind müde. Unter uns gesagt hat mich dieses Küssen meines Rings auch schon immer verstimmt.«
    Seine Hand blieb auf ihrer Taille liegen, seine Augen lächelten, und sie wartete ernsthaft darauf, dass er gleich ein Lied anstimmen würde. »Richard Harris kann Euch nicht das Wasser reichen«, platzte sie heraus. Ein Fehler, das wusste sie sofort, denn die Kette schlug heftig auf ihren Brustkorb.
    Arthur trat zurück, und sein Blick verfinsterte sich. »Seid Ihr etwa mit Sir Richard im Bunde?«
    König Arthurs Hand löste sich von ihrer Taille, und Isabel vermisste sie sofort. »Sir Richard? Fremont?«, hakte Arthur nach.
    »Nein, nein, das kann ich Euch versichern. Ich habe nur an einen Richard gedacht, der früher einmal zu meinem Gefolge gehörte. Richard von Fremont ist ein niederträchtiges Schwein.«
    Sie hatte keine Ahnung, wie ihr diese Worte in den Sinn kamen, war aber sehr erleichtert, als sie sah, wie das Misstrauen aus Arthurs Augen schwand. »König Arthur«, sagte sie und verbeugte sich noch einmal, »ich wäre unendlich dankbar, wenn Ihr mich persönlich nach Camelot führen könntet.«
    »Und diesen Wunsch will ich Euch gern erfüllen, Komtess. Aber schaut nur, wer Euch nun leider doch eingeholt hat.«
    Als Isabel sich umdrehte, saß sie zwei Männer, die auf zwei Braunen neben einem Wagen ritten, den ein dritter Mann lenkte. Zwei identische Apfelschimmel waren vor das Gefährt gespannt und machten einen recht verdrossenen Eindruck, was angesichts der Last, die sie zu ziehen hatten, nicht verwunderte.
    Verblüfft starrte Isabel die drei Männer an. Sie sahen genauso aus wie drei ihrer Freunde in Oklahoma, und sie musste sich zusammenreißen, nicht zu ihnen zu laufen und einen nach dem anderen zu umarmen.
    Aber

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