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Mythor - 037 - Der Koloss von Tillorn

Mythor - 037 - Der Koloss von Tillorn

Titel: Mythor - 037 - Der Koloss von Tillorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Terrid
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wissen, ob man so etwas steuern kann«, sagte Mythor.
    Lerreigen schüttelte den Kopf. »Ich glaube es nicht«, sagte er. »Gäbe es jemanden, der dieses Verschwinden nach seinem Willen lenkt, warum hat er dann sowohl die Luxon-Leute als auch Olinga verschwinden lassen? Ich glaube weit eher, dass es sich um ein künstliches Gebilde handelt, eine Art Maschine. Sie wird funktionieren wie eine Sonnenuhr – einmal in Gang gesetzt und eingerichtet, arbeitet sie ohne Ziel und Plan, lässt Freunde und Feinde des Erbauers gleichermaßen verschwinden.«
    Mythor nickte betroffen. Lerreigens Gedankengang rar einsichtig und vernünftig.
    »Vielleicht sind Nottr und Sadagar ähnlichem Geschick zum Opfer gefallen«, sagte Lerreigen nach einigen Augenblicken des Schweigens. »Verfluchter Koloss!«
    Die beiden Männer saßen am Rande des Felsrisses, auf dessen Grund der Koloss lag. Die Mondscheibe war weitergerückt. Für die beiden bestand keine Gefahr mehr.
    »Man muss an das Ding herankommen können«, sagte Mythor nachdenklich. »Was hätte es sonst für einen Sinn?«
    Lerreigen blickte auf die riesige Gestalt hinab. »Ist der Koloss von Anbeginn an so erschaffen worden, wie er jetzt dort liegt? Oder ist er umgefallen, als das große Beben diesen Teil von Tillorn der Strudelsee zur Beute machte?«
    »Ich weiß es nicht«, musste Mythor zugeben. »Ich nehme aber an, dass der Koloss schon immer gelegen hat -eine so riesige Gestalt wäre beim Umfallen sicherlich zerbrochen.«
    Lerreigen zuckte mit den Achseln. »Kräfte, die so groß sind, dass sie Leute verschwinden lassen, dass sie magische Beben auslösen und Land unter Wasser setzen – solche Kräfte könnten auch imstande sein, einen steinernen Koloss sanft umzulegen und dort abzusetzen.«
    Mythor nickte. Quälende Gedanken beschäftigten ihn. War er vielleicht zu spät gekommen? Hatte Luxon es möglicherweise bereits geschafft, sich die Kräfte dieses Fixpunkts dienstbar zu machen und die Waffen des Lichtboten gegen den Sohn des Kometen einzusetzen?
    Traf das zu, war Mythors Spiel fast verloren – dann war der Emporkömmling, der dreiste Eindringling, erfolgreich gewesen.
    Dennoch durfte Mythor den Kampf nicht aufgeben. Mochte es auch so aussehen, als sei er Luxon unterlegen, so hatte er doch nicht das Recht, zu verzagen und der Auseinandersetzung aus dem Wege zu gehen.
    »Wo mag er stecken?« fragte Lerreigen in das bedrückend wirkende Schweigen.
    Mythor deutete auf die Wände des Felsrisses. »Irgendwo in diesem Fels, das vermute ich jedenfalls«, antwortete er. »Und es muss einen Zugang zu diesen Räumlichkeiten geben… irgendeinen gut verborgenen Eingang.«
    »Warum suchen wir diesen Eingang nicht einfach?« fragte Lerreigen. Er stand auf. »Das Sitzen hilft uns jedenfalls nicht weiter.«
    »Recht hast du«, entgegnete Mythor lächelnd. »Auf denn, suchen wir den Eingang.«
    Der erste Teil dieser Suche musste zwangsläufig darin bestehen, dass sich die beiden überlegten, wo logischerweise der Eingang zu suchen sei – einen versteckten Zugang zu finden, der nach keinem logischen Gesichtspunkt, sondern einfach dem Zufall unterworfen irgendwo angelegt worden war, stellte eine unlösbare Aufgabe dar.
    Weiter als einhundert Schritt vom Rande des Felskessels entfernt würde der Eingang vermutlich nicht liegen. Das schränkte den Raum schon merklich ein.
    »Die größte Öffnung des Leibes ist der Mund«, überlegte Lerreigen laut. »Ich schlage vor, dass wir den Rand des Talkessels dort absuchen, wo bei der Statue der Mund zu suchen wäre.«
    Der Gedanke erschien Mythor zwar nicht zwingend, dennoch einleuchtend. Die beiden Männer suchten eine kurze Zeit im Mondlicht nach diesem Weg, fanden aber nichts, was einem Eingang ähnlich gesehen hätte.
    Danach versuchten sie es am Scheitel der Statue, aber auch dort fand sich keine Öffnung, die in den Boden hinabgeführt hätte. Zwar drehten die beiden jeden Stein um, tasteten den Boden in jedem Gebüsch sorgsam ab, aber ein Loch fand sich nirgends.
    So gingen sie der Reihe nach die Merkmale des Kolosses durch. Sie suchten in Augenhöhe, in der Leibesmitte. Sie spähten nach dem Eingang am Fußende der Statue, aber es war nichts zu finden.
    Nach zweistündiger Suche war Lerreigen nahe daran, aufzugeben. »Sinnlos«, sagte er ächzend. »Wir werden nie herausbekommen, wie man in den Koloss kommt.«
    »Das bezweifle ich«, sagte Mythor, aber es klang nicht sehr zuversichtlich. Auch er war am Ende seiner Weisheit. Der Helm der

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