Mythor - 042 - Schattenjagd
hätte ihn fast zerrissen.
Er versuchte, sich die Geschehnisse nachträglich in Erinnerung zu rufen, doch hatte er keine klare Erinnerung daran.
Da war Mythor! Der Deddeth fuhr aus seinem Gastkörper aus und sprang auf Mythor über. Im letzten Augenblick erkannte er, dass es nur ein Köder war: ein erbärmliches Spiegelbild. Er durchschaute das Ablenkungsmanöver gerade noch rechtzeitig und versuchte, das Tor zur Spiegelwelt zu zerstören. Dann erst wandte er sich seinem Opfer zu – und da passierte es, dass der blendende Blitz über ihn kam. Es war ein Wesen wie er und doch ganz anders. Nicht Schwärze war sein Element, sondern Licht. Ein Deddeth aus vielen Seelen wie er. Und doch gegensätzlich.
Dieser Orkan aus Licht hatte ihn hinweggefegt, war nahe daran, ihn zur Auflösung zu bringen, ihn in seine Einzelteile aufzusplittern.
Beinahe hätte ihn die Schwärze der Schattenwelt verschluckt.
Doch da fand er in höchster Not auf einmal Halt an einem Körper. Es war nicht der Mythors, auch nicht der irgendeines der ihm nächsten Vogelreiter oder der seines Wirtes Sadagar.
Diese waren ihm auf einmal so fern, dass sie unerreichbar für ihn blieben.
In diesem Moment vor der Auflösung konnte er nicht wählerisch sein. Er griff zu, froh, irgendeinen Rettungsanker gefunden zu haben, nicht vergehen zu müssen.
Und nun erkannte er allmählich, dass der Zufall ihm so übel nicht mitgespielt hatte. Er konnte zufrieden sein und war es sogar über alle Maßen.
Denn der Körper, in dem er sich wiederfand, war schön und jung und ohne jeden Makel – und er konnte auch in ihm seine Bestimmung finden.
Der Deddeth breitete sich in all seiner Schwärze in diesem Körper aus. Er würde der Welt noch zeigen, wozu er fähig war.
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