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Mythor - 131 - Der goldene Strom

Mythor - 131 - Der goldene Strom

Titel: Mythor - 131 - Der goldene Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
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als ich Darkon schlug und er aus seiner Mumme ausfuhr, bestätigte er mir das. Er schickte dir eine Botschaft, Mythor.«
    »Laß hören«, sagte Mythor.
    »Darkon läßt dich wissen, daß er zwei Zauberkristalle besitzt und sie in einem sicheren Versteck aufbewahrt hat«, sagte Boozam mit geschlossenen Augen. »Wenn du sie haben willst, dann mußt du dieses Versteck finden und sie dir holen.«
    »Wenn die Zeit kommt, werde ich es tun«, sagte Mythor. »Aber das hat keine Eile. Mir fehlen noch mehr Kristalle, und solange ich so leicht wie diesmal an sie gelange, brauche ich mich nicht der Gefahr auszusetzen, Darkon in die Falle zu gehen.«
    Boozam richtete sich auf.
    »Du hast den Kristall erbeutet?« fragte er.
    »Es ist mein neunter«, sagte Mythor, griff in die Tasche und hielt den DRAGOMAE-Baustein zwischen Daumen und Zeigefinger hoch.
    »Ein schöner Erfolg«, sagte Boozam und stand auf. Er ging zum Tisch und setzte sich so, daß er Mythor und Sadagar im Auge behalten konnte. »Kommt her und laßt uns unseren Sieg feiern. Und leih mir deinen Kristall, ich möchte ihn wenigstens für einen Moment halten und seine Kraft spüren.«
    Mythor und Sadagar kamen an den Tisch und setzten sich Boozam gegenüber.
    »Denke an unsere Wette, Boozam«, erinnerte Sadagar den Drachenwolf mit listigem Gesichtsausdruck. Als Boozam den Kopf hob und ihn mißtrauisch anblickte, fügte Sadagar schnell hinzu: »Wir hatten abgemacht, daß, wenn wir den Kristall erbeuten, wir durch die Lösung einer Aufgabe den Besitzer feststellen wollten. Bist du bereit für das Rätsel?«
    »Muß das jetzt sein«, fragte Boozam.
    »Machen wir reinen Tisch, damit nichts unsere Freundschaft trübt«, sagte Mythor.
    Sadagar holte die sechs Hölzer aus der Tasche und erklärte Boozam, was er daraus zu machen habe: eine Figur, die aus vier gleichartigen Dreiecken bestand.
    »Das ist nicht schwer«, behauptete Boozam. Mit einer ungestümen Bewegung nahm er die sechs Hölzer an sich und begann damit, sie aneinanderzulegen. Aber wie er es auch anstellte, er konnte die gestellte Aufgabe nicht lösen. Er vertiefte sich so sehr darin, daß er gar nicht merkte, wie sich Mythor und Sadagar von ihren Plätzen erhoben.
    Erst als er Alton aufleuchten sah und das Blitzen von Klingen in Sadagars Fäusten bemerkte, schreckte er hoch.
    »Was ist in euch gefahren?« fragte er irritiert.
    »Boozam hätte die Aufgabe gelöst«, sagte Sadagar kalt. »Er kennt die Lösung nämlich.«
    »Das Spiel ist aus, Darkon«, fügte Mythor hinzu.
    Der Dämon in der Maske des Drachenwolfs wollte von seinem Platz aufspringen. Doch Mythor und Sadagar traten gleichzeitig gegen den Tisch und begruben ihn darunter.
    Darkon heulte und flüchte. Er versuchte, sich von der Last zu befreien. Doch da waren Mythor und Sadagar bereits über ihm. Als der Dämon Alton auf sich herabsinken sah, gab er seine Maske auf.
    Noch bevor sich die Klinge des Gläsernen Schwertes auf ihn niedersenkte, brach er aus seiner Mumme aus. Mythor sah, wie sich der falsche Boozam plötzlich versteifte. Der Körper des Drachenwolfs bekam einen Riß, brach auf und teilte sich wie die beiden Schalen einer Cruse.
    Aus dem Inneren entfuhr mit lautem Knall eine Giftgaswolke, die einen bestialischen Gestank mit sich führte. Mythor taumelte zurück, er hielt die Luft an, um nicht das Gift einatmen zu müssen. Sadagar warf sich zu Boden und schützte seinen Kopf mit den Händen.
    Tränenden Blicks sah Mythor, wie sich in der knisternden, fauchenden Wolke eine Fratze bildete. Und dann vernahm er Darkons höhnische Stimme:
    »Die Botschaft ist wahr, Mythor. Die beiden Kristalle in meinem Besitz wirst du nie bekommen. Denn sie sind an einem sicheren Ort aufbewahrt, den du lebend nie erreichen wirst!«
    Mit einem lauten Knall fuhr die giftige Wolke durch eine der Scharten und entschwand mit langsam ersterbendem Heulen. Zurück blieb ein Gestank nach Pest und Verwesung.
    Sadagar kam hustend auf die Beine.
    »Es ist überstanden«, sagte er erleichtert. »Hast du den Kristall?«
    Mythor nickte. Er wollte etwas sagen, aber dann vernahm er von unten polternde Geräusche und das aufgeregte Keifen von Kaezinnen. Gleich darauf steckte Boozam seinen behelmten Drachenkopf durch die Treppenöffnung. Er kam herauf und blickte wild und entschlossen um sich, doch sein Gesichtsausdruck veränderte sich, als er die über den Boden verstreute Rüstung und die Waffen liegen sah, die Darkon bei seiner Ausfahrt zurückgelassen hatte. Er schnupperte,

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