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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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bewerkstelligen. Androidische Genialität kann definitionsgemäß nicht existieren. Der bei archäologischen Ausgrabungen tätig werdende Operateur muß jedoch ein Genie sein. Ich bewundere Kelly dafür, die Gleichberechtigung und all das errungen zu haben, und dafür, eine schwierige Fertigkeit erlernt zu haben, und weil sie sich etwas so Abstraktem wie Archäologie widmet. Ich wünschte dennoch, wir hätten bei dieser Ausgrabung einen Menschen aus Fleisch und Blut, der den Unterdruck-Bohrkopf bedient, und ich glaube nicht, daß darin meine Voreingenommenheit zum Ausdruck kommt.
    Unser anderer Graber gehört ebenfalls zur rassischen Quotierung, aber was ihn angeht, bin ich nicht ganz der gleichen Ansicht. Er heißt Mirrik, die Verkürzung eines Namens so lang wie mein Arm, und er kommt von Dinamon IX. Er ist unser Bulldozer.
    Mirriks Art wird sehr groß. Hast du jemals Bilder des ausgestorbenen irdischen Säugetiers gesehen, das man Rhinozeros nannte? Es war ungefähr so groß wie ein mittlerer Lieferwagen – bestimmt hast du in deinen Kommunikationsverbindungen mit anderen Telepathen einmal einen Lieferwagen gesehen –, und zweimal so schwer. Mirrik ist fast so groß wie ein Rhinozeros. Er ist breiter in den Schultern als ich lang und eine ganze Ecke größer, als er breit ist, und er wiegt und ißt soviel, wie der Rest von uns zusammen. Er riecht auch ziemlich streng. Er hat blaue, runzlige Haut; seine Augen sind klein, und er hat flache Stoßzähne in seinem Unterkiefer. Aber er ist intelligent und gebildet. Er spricht Anglic ohne jeden Akzent; er kann die amerikanischen Präsidenten oder sumerischen Könige oder jede andere Persönlichkeit aus der irdischen Geschichte benennen, und mit einer Art bebenden und gurrenden Stimme trägt er Liebesgedichte vor. Er ist eine ziemlich bizarre Art von Sonderling. Darüber hinaus kennt er sich in archäologischen Techniken aus wie eine Koryphäe, und er kann Lasten heben, unter denen ein Traktor auseinanderbräche. Er wird unsere schweren Erdarbeiten ausführen, bevor Kelly mit ihrem Unterdruck-Bohrkopf an die Reihe kommt, und ich glaube, es ist großartig, einen Archäologen und eine Hochleistungsmaschine im gleichen Körper zu vereinen. Hauptsächlich gräbt er mit seinen Stoßzähnen, aber außer den vier Säulen, auf denen er steht, hat er auch ein Paar Extragliedmaßen, die ihm dazu dienlich sind. Ich mag ihn. Doch man muß auch auf ihn achtgeben. Meistens ist er äußerst zuvorkommend, aber er geht auch auf Zechtouren, bei denen er Blumen verzehrt, betrunken wird und sich wie toll aufführt. Ein Dutzend Geranien machen ihn so sternhagelvoll wie ein Liter Rum. Auf dem Oberdeck haben wir diesen hydroponischen Garten, und einmal in der Woche oder so bekommt Mirrik Heimweh, geht hinauf, knabbert an Blüten und beginnt dann, zechend durchs Schiff zu ziehen. Letzten Dienstag hätte er beinahe Dr. Horkkk als Fleck an die Wand geschmiert.
    Dr. Horkkk ist einer unserer drei Chefs. Er stammt von Thhh, einem Planeten im Rigelsystem, und in der ganzen Galaxis ist er der führende Experte für die Sprache der Erhabenen. Das bedeutet nicht viel, wenn man berücksichtigt, daß wir nicht eine einzige Silbe ihrer Sprache verstehen können, aber Dr. Horkkk weiß mehr als irgend jemand anders.
    Ich stelle mir gern vor, er sei Deutscher. Er erinnert mich an diesen verrückten Therapeuten, der jeden Mittwoch von Düsseldorf herüberzukommen pflegte, um dir das Gehen beizubringen. Dr. Schatz, erinnerst du dich? Auf eine exotische Art und Weise ist Dr. Horkkk genau wie er. Er ist sehr klein, sehr geschäftig, sehr gewissenhaft, sehr ernst und sehr selbstsicher. Und er scheint auch zu spucken, wenn er spricht. Ich vermute, unter dieser Schale ist er gutmütig, aber das kann man nicht genau sagen, weil er sich solche Mühe gibt, nach außen hin grimmig zu wirken. Er reicht mir gerade bis zur Hüfte, und wenn er sich zur Seite dreht, kann man ihn kaum erkennen, so dürr ist er. Er hat drei große, vorspringende Augen auf seinem Kopf und zwei Münder darunter, einen zum Sprechen und den anderen zum Essen. Sein Gehirn befindet sich dort, wo sein Bauch sein sollte, und wo sein Verdauungstrakt untergebracht ist, möchte ich mir nicht einmal vorzustellen versuchen. Er hat vier Arme und vier Beine, alle etwa zwei Finger dick, so daß er irgendwie spinnenartig aussieht. Als Mirrik neulich dahergestolpert kam und ihn fast zerquetscht hätte, ging Dr. Horkkk geradewegs die Wand hoch, was ziemlich

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