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Nach Diktat verblichen

Nach Diktat verblichen

Titel: Nach Diktat verblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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draußen auf der Straße stand, kam mir die Geschichte reichlich unwahrscheinlich vor. Und wenn Sie mich auf den Arm genommen haben, werden Sie Ihr blaues Wunder erleben, mein Lieber. Los, kommen Sie mit.«
    »Laß Lois aus dem Bad«, rief ich Bertha zu.
     

10
     
    Wir fuhren zur Mordkommission im Polizeipräsidium. Keiner achtete auf uns. Evans meldete ein Gespräch mit dem Riverside Hotel in Reno an. Er ließ sich mit dem Hoteldetektiv verbinden und trug ihm sein Anliegen vor.
    »Läßt sich feststellen«, versprach der Detektiv. »Idi rufe zurück.«
    Evans legte auf und steckte sich eine Zigarette an. Immer wieder wanderte sein Blick mißtrauisch über mich hin, während er schweigend rauchte.
    »Der Einfall ist gut«, bemerkte er schließlich, »auch wenn er aus der Luft gegriffen ist. Das ist ja das Schlimme: Es klingt so verflucht einleuchtend.«
    »Der Mord an Cadott?« fragte ich.
    »Die Entführung«, versetzte er. »Da steckt Geld drin.«
    »Sie müssen natürlich absolut sicher sein«, sagte ich. »Sie könnten in die schönsten Schwierigkeiten geraten, wenn Sie die Katze aus dem Sack lassen, ehe Sie alle Beweise in der Hand haben.«
    »Das brauchen Sie mir nicht zu sagen.«
    Das Telefon klingelte.
    »Wird Reno sein«, meinte er.
    Er hob ab. »Hallo, Evans hier.«
    Er lauschte ein paar Sekunden stumm, mit zusammengekniffenen Augen. »Haben Sie reingesehen?«
    Evans richtete den Blick auf mich, während er zuhörte, starrte mich an wie eine Schlange, die eine Maus beobachtet.
    »Ich komme nach Reno«, sagte er unvermittelt. »Ich möchte mir das selbst ansehen. Wenn jemand mit der Quittung auftaucht, halten Sie ihn fest. Aber ich glaube, ich bin vorher da.«
    Dann legte er auf.
    »Okay, Superdetektiv«, sagte er zu mir. »Sie fliegen mit nach Reno.«
    »Haben Sie den Zettel auf Ihrem Schreibtisch gesehen, Mort?« fragte einer der Beamten im Dienstraum. »Der Lokalredakteur vom Examiner möchte Sie sprechen.«
    »Hab’ jetzt keine Zeit.«
    »Er behauptet, es wäre dringend.«
    »Ich habe jetzt etwas zu tun, das dringender ist«, versetzte Evans. »Wenn er anruft, sagen Sie ihm, daß ich noch nicht wieder hier war.«
    »Wohin geht’s jetzt?« fragte ich Evans.
    »Zum Flughafen. Ich habe Beziehungen zu einem Ölmenschen, der mir sein Privatflugzeug für dringende Fälle zur Verfügung stellt. Ich werde jetzt den Piloten aus dem Bett holen. Bis jetzt stimmt Ihre Geschichte. Hoffen wir, daß es so bleibt.«
    Die Tür wurde aufgestoßen.
    Evans blickte auf. »Hallo, Dave«, sagte er, »Was gibt’s?«
    »Unser Lokalredakteur sagt, ich soll mich schnellstens mit Ihnen in Verbindung setzen. Stimmt das, daß Sie dem Crosby-Kidnapper auf der Spur sind?«
    Evans erstarrte. Dann drehte er sich nach mir um. Seine Augen funkelten mich wütend an. »Sie niederträchtiger Bursche!«
    Ich erwiderte ungerührt seinen Blick. »Seien Sie nicht dumm«, versetzte ich. »Patentieren Sie den Einfall lieber, solange er noch der Ihre ist.«
    Evans dachte nach.
    »Nur den Gedanken«, half ich nach.
    Evans wandte sich dem Reporter zu. »Okay, Dave, ich gebe Ihnen etwas zu berichten. Aber es ist nur eine Theorie, mehr nicht.«
    »Kann ich schreiben, daß Sie den Fall bearbeiten?«
    »Kommt nicht in Frage. Sie können schreiben, daß ich im Gespräch mit Reportern eine neue Theorie entwickelt habe.«
    »Jeder entwickelt Theorien«, bemerkte Dave enttäuscht.
    »Aber meine ist neu«, entgegnete Evans.
    »Kann ich das wörtlich bringen?«
    »Ja.«
    »Schön, das ist etwas anderes. Aber Sie müssen den Fall
    »Was soll das?« fragte Evans. »Ich muß überhaupt nichts. Ich arbeite an einer wichtigen und dringenden Sache. Sie können sich Ihre Story von den Presseagenturen holen, wenn’s soweit ist.«
    »So hab’ ich es nicht gemeint«, rief der Reporter.
    »Aber ich«, versetzte Evans.
    »Ich meinte, es wäre für den Leser viel interessanter, wenn wir Ihre Theorie im Zusammenhang mit einem bestimmten Hinweis oder Fall bringen könnten. Das würde der Story sozusagen Ihren Stempel aufdrücken, Mort.«
    »Sie können schreiben, daß ich einen greifbaren Hinweis verfolge«, sagte Evans. »Keine Namen, keine Daten. Ich arbeite, das ist alles.«
    »Was für ein Hinweis ist das? Und wer ist der Mann hier?«
    »Donald Lam, ein Privatdetektiv aus Los Angeles«, gab Evans Auskunft. »Ich bearbeite den Mordfall Cadott. Wir fahren jetzt zum Flughafen. Wollen Sie mitkommen? Wir können im Auto weitersprechen.« Er wandte sich mir zu und sagte:

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