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Nacht des Schicksals

Nacht des Schicksals

Titel: Nacht des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grace Green
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paar Wochen, aber sie hatte den direkten Weg in sein Herz und dort einen Platz für immer gefunden. Es war undenkbar, dass ein Fremder auftauchen und Anspruch auf sie erheben würde.
    Er knirschte mit den Zähnen. Er musste unbedingt mit Kendra darüber reden. Sie mussten den Burschen aufspüren und ihn dazu bringen, schriftlich auf alle Ansprüche zu verzichten. Seine Hände umklammerten das Lenkrad, als müsste er eine giftige Schlange erwürgen. Jeder Mann hatte seinen Preis. Diesem würde er alles zahlen, was er verlangte.
    “Also siehst, du, Liebes, Mr Spencer ist dein Dad. Ich habe es selbst bis gestern Abend nicht gewusst.”
    Kendra saß auf der Bank im Gartenpavillon. Megan stand vor ihr und sah sie ungläubig an. Kendra hatte die Hand ihrer Tochter gehalten, während sie ihre Geschichte erzählte, und diese hatte stumm und mit großen Augen zugehört.
    Nun wartete Kendra auf Megans Reaktion. Doch Megan sagte kein Wort. Sie stand einfach da, und die steile Falte auf ihrer Stirn verriet, wie angestrengt sie über alles nachdachte, was sie soeben gehört hatte.
    “Heißt das”, begann sie endlich, “dass Jodi meine Cousine ist?”
    “Ja, Jodi ist deine Cousine und Hayley auch, und Jack ist dein Cousin.”
    “Und … wir werden alle zusammenwohnen?”
    “Ja, wir werden alle zusammenwohnen.”
    “Und ich werde … ein Teil der Familie Spencer sein? Richtig dazugehören?”
    Kendra musste vor Rührung schlucken, als sie den zarten Hoffnungsschimmer sah, den die Miene ihrer Tochter verriet. “Ja, Liebes, du wirst richtig Teil der Familie sein. Du wirst zu Brodie Spencers Sippe gehören.”
    “Oh Mom!” Schluchzend warf Megan sich ihr in die Arme und legte ihr die dünnen Arme um den Nacken. Mit tränenerstickter Stimme flüsterte sie: “Ich habe Mr Spencer jetzt schon lieb, Mom. Ich liebe meinen Dad so sehr, dass ich platzen könnte.”
    Brodie stand am Wohnzimmerfenster, als er Megan aus dem Pavillon kommen sah. Sie rannte, so schnell ihre dünnen Beine sie trugen, und ihr blondes Haar wehte wie ein goldenes Banner hinter ihr her.
    Brodie trat vom Fenster zurück und eilte zur Eingangstür, um Megan entgegenzugehen. Sie warf sich ihm in die Arme, und er schwang sie hoch in die Luft.
    “Mom hat es mir erzählt”, rief sie begeistert aus. “Sie hat gesagt, dass du mein richtiger Dad bist und dass wir alle für immer zusammenleben werden!”
    Ihr richtiger Dad? Was, zum …? Warum hatte Kendra dem Kind nicht die Wahrheit gesagt? Seit dem letzten Abend musste sie doch eigentlich wissen, dass es in ihrer Familie keine weiteren Lügen geben durfte. Das musste er dringend aufklären – aber nicht vor dem Mädchen.
    Er drückte Megan an sich und setzte sie wieder ab. “Wir werden die glücklichste Familie aller Zeiten sein”, sagte er.
    Er lächelte, als er sah, wie Megan sich die Freudentränen aus dem Gesicht wischte. “Aber jetzt muss ich auch einmal mit deiner Mom sprechen. Okay?”
    Sie nickte.
    “Ich habe deine Geburtstagsgeschenke in die Halle gestellt. Am besten trägst du sie gleich in dein Zimmer. Ich werde mit deiner Mom einen kleinen Spaziergang durch den Park machen. Danach kommen wir dann zu dir hinauf.”
    “Okay!” Megan strahlte über das ganze Gesicht.
    Brodie sah ihr lächelnd nach, doch kaum hatte sich die Haustür hinter ihr geschlossen, verschwand sein Lächeln. Er wandte sich um und sah Kendra über den Rasen auf sich zukommen. Er ging ihr entgegen. Er sehnte sich nach nichts mehr, als sie in die Arme zu ziehen und mit zärtlichen Küssen zu liebkosen, doch das musste warten. Zuerst mussten sie über Megans Vater reden.
    Kendra ging langsamer. Was machte Brodie für ein finsteres Gesicht? War er verärgert, dass sie ihm nicht schon gestern Abend die Wahrheit gesagt hatte? Dass er sie jetzt von Megan hatte hören müssen? Sie hatte ihre Tochter noch bitten wollen, die Neuigkeit für sich zu behalten, aber Megan war so schnell davongelaufen, dass sie sie nicht hatte aufhalten können.
    Fast hätte sie sie noch zurückgerufen, doch dann hatte sie dem Kind nur lächelnd hinterhergeschaut. Sie wollte nicht selbstsüchtig sein, sosehr sie sich auch gewünscht hatte, diejenige zu sein, die das ungläubige Staunen in seiner Miene hervorrief.
    Aber jetzt wusste er es, und er sah sie finster an. “Brodie”, begann sie. “Was ist los?”
    Er schob die Hände in die Hosentaschen und blickte noch immer mit finsterer Miene auf sie nieder. “Wir müssen darüber reden, was du Megan

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