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Nachtjäger

Nachtjäger

Titel: Nachtjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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Frederics Hals zusammen, ein helles Krachen grausamer Kraft.
    Erneut öffnete sich das Maul und Frederic spürte das Nachlassen seiner Kraft, die Schwingung des Mächtigen, seine Präsenz, seine Magie und die unterdrückende Macht.
    Er hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen.
    Sogar mit nur einem Arm und einer aufgerissenen Brust war Daargon ihm überlegen, war schneller, stärker, war mehr Vampyr !
    »Nun beiße ich deinen Kopf ab, Frederic«, gurgelte die dunkle Kreatur.
    Weiße Flüssigkeit spritzte gegen Frederics Wange, warmer Brei lief über seinen Hals und er hörte auf, sich zu wehren, akzeptierte seine Unterlegenheit.
    Daargon sank auf ihn hinunter und der heiße glimmende Körper fraß sich in Frederics Haut.
    Er bewegte sich nicht und Frederic konnte noch immer atmen, denken, aber da war die Flüssigkeit, der stinkende Sabber, der …
    »Es ist vorbei«, sagte eine Stimme über ihm. Er blickte zur Seite und Caroline stand dort, in der Hand ein Kurzschwert. Sie bückte sich und rollte den Körper des Mächtigen von Frederic, der sich aufrichtete und in die noch geöffneten Augen des abgeschlagenen Schädels blickte. Es schien, als lache Daargon noch immer, als versuche er noch immer, seinen Gegner zu vernichten und Frederic drehte sich schaudernd weg.
    Caroline reichte ihm ihre Hand.
    Sie wirkte wie eine Rachegöttin. Die Haare schienen zu glühen, ihre Haut schimmerte rot im Feuerschein, und als ihr das Schwert aus der Hand fiel, begann Daargon bereits, sich zu zersetzen.

Epilog
     
    »Wie üblich sind es die kleinen Dinge, die Großes verhindern können«, sagte Ludwig und reckte seinen verbundenen Rücken. Die Halskrause bedeckte seine Halswunden, doch in seinen Augen schimmerte Heiterkeit.
    Frederic, der sich inzwischen vollständig regeneriert hatte, runzelte die Brauen.
    »Da wir durch den Hinterausgang mussten, hatte der Funksender nicht genug Reichweite. Die Stahlträger in den Wänden und die Entfernung verhinderten, dass es zur Zündung kam. Mir wurde es klar, als ich sah, dass keiner der fünf Striche leuchtete. Wie bei einem Handy, wenn man kein Netz hat. Also liefen wir los, bis der erste Strich leuchtete. Ich drückte, noch immer nichts, dann weiter und näher ran und endlich funktionierte es.«
    »Erstaunlich, dass ein so technisch versierter Mann wie du so lange brauchte, um die Lösung zu finden«, sagte Caroline.
    »Überhaupt nicht«, gab Ludwig zurück. »Als ich die Sprengleitungen legte, verschmutzte ich das Display, genau dort, wo man die Striche sieht und im Eifer des Gefechtes … das hat etwas mit dem Wahrnehmungsraster zu tun. Wahre Wahrnehmung hat etwas mit Magie zu tun oder Hochsensibilität. Die meisten Menschen sehen nur das, was sie wollen oder was ihre Wahrnehmung filtert, denn …«
    »Es reicht, Ludwig«, sagte Lilou streng. »Bitte keine wissenschaftlichen Ausführungen. Du hast gepennt und fertig.«
    Ludwig öffnete den Mund zu einer Erwiderung, aber das Lachen seiner Freunde ließ ihn schweigen.
    Caroline kuschelte sich an Frederic.
    Sie waren Polizei und Feuerwehr soeben noch entkommen. Während Caroline Frederic rettete, packten Ludwig und Lilou die Waffen ein und sie waren kaum davon, als Autos mit heulenden Sirenen ankamen.
    Seit einiger Zeit waren sie im Hotel. Sie hatten sich versorgt und würden gleich das TV-Gerät einschalten, um zu sehen, was FOX im Morgenmagazin über den Brand im Lagerhaus berichtete.
    »Wie viele Vampire mögen überlebt haben?«, fragte Frederic.
    »Nicht genug«, sagte Ludwig. »Nicht genug, um die üblen Pläne umzusetzen.«
    »Daargon ist vernichtet. Nur darum geht es«, sagte Caroline.
    »Tatsächlich?«, fragte Frederic. »Er sagte, er sei ein Suchender. Und das glaube ich ihm. Er suchte die Antwort auf die Frage, warum Menschen glauben, sie seien etwas Besseres als andere Lebewesen, als andere, vielleicht fremde Rassen. Dort, wo Menschen sind, gibt es Intrigen, Missgunst und Kriege. Dennoch glaubt jeder Mensch, er sei die Krone der Schöpfung. Den Beweis ist der Mensch uns bisher schuldig geblieben.«
    »Liebe Güte«, sagte Lilou. »Er zwang Maurice, seinen eigenen Finger zu essen!«
    »Womit er uns etwas zeigen wollte, etwas beweisen«, murmelte Frederic.
    »Ja, mein Junge«, sagte Ludwig. »Er bewies uns, dass nur wahre Überlegenheit die Welt bewegt. Auch wenn wir es nicht wahr haben wollen. Macht folgt stets denselben Gesetzen. Und wieder komme ich mir vor wie ein Mörder. Jemand, der wahllos abknallt, was anders ist, dass ich

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