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Nachtjäger

Nachtjäger

Titel: Nachtjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Farmer
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anderen Vampir im Rücken, doch dieser ließ Ludwig nicht los.
    Lilou sprang den Vampir an und riss ihn nach hinten. Mit ungeahnter Kraft und einer Beweglichkeit, die Caroline der Frau nie zugetraut hätte, stemmte sie dem Vampir die Beine in den Rücken, ließ sich nach hinten fallen, löste den Vampir von Ludwig und brach ihm das Genick. Caroline köpfte ihn. Der zuckende Körper rauchte und aus dem Mund des Schädels drangen zischende Laute, während Ludwig wieder anfing, zu schießen.
    Von seinem Hals lief Blut und sein Rücken war von Krallen zerfetzt. Er merkte es nicht und war darauf konzentriert, jeden, wirklich jeden Vampir, den er noch erwischen konnte, zu töten. Dabei brüllte er wie ein Wahnsinniger.
    Caroline stieg über die Reste der zwei Vampire.
    »Verdammt, helfe mir!«, schrie Ludwig.
    »Lass mich machen«, sagte Lilou und nahm die Zielbrille.
    Caroline starrte zu den Überresten der Halle, wo Flammen loderten und Rauch aufstieg, der die Polizei und die Feuerwehr alarmieren würde.
    Ludwig hörte auf zu schießen, Lilou auch.
    Es gab keine Ziele mehr.
    Wem die Flucht geglückt war, war verschwunden. Alle anderen sickerten als weiße Brühe in die Ritzen des Kopfsteins.
    Die Stille war laut und stürmisch.
    Wo ist Frederic?
    Tränen suchten sich ihren Weg und Carolines ganzer Körper fing an zu zittern.
     
     
    Morgos Daargon veränderte sich. Die Kleidung war verbrannt und sein nackter Körper eine Kraterwüste. Gelbe und grüne Schuppen, rissig und einige von ihnen rot glimmend wie abkühlende Asche, bedeckten seinen Körper. Auf seiner Stirn hatten sich zwei Wölbungen gebildet, die wie Hörner wirkten und sein Schädel glich der vorspringenden Schnauze eines Krokodils.
    Aus dem Maul tropfte es milchig und gelierend, seine Worte waren kaum verständlich. Aus seinem Armstumpf lief weiße Brühe.
    »Da staunst du, nicht wahr, Frederic? Man nennt mich nicht umsonst den Mächtigen. Nun bin ich es wieder, auferstanden wie Phoenix aus der Asche.«
    Frederic sauste weg, sprang über einen brennenden Trümmerhaufen und beobachtete Daargon aus sicherer Entfernung. Welche Überraschungen hatte der Vampir noch auf Lager?
    »Du kannst mir nicht entkommen, Gewöhnlicher. Du kannst der Magie des Strigoi nicht davon laufen.«
    Bevor Frederic etwas sagen oder reagieren konnte, raste Daargon auf ihn zu, so schnell, dass selbst Frederic es kaum sah. Wie ein Schnellzug donnerte der schorfige Körper gegen ihn und riss ihn von den Beinen. Frederic rutschte auf dem Rücken gegen eine Mauer, die unter dem Aufprall bröckelte. Daargons Maul schnappte vor seinen Augen und nur mit einem fürchterlichen Tritt gegen Daargons Körpermitte gelang es Frederic, sich aus der Gefahrenzone zu bringen.
    Sofort setzte Daargon nach.
    Die ellenlangen Klauen wischten über Frederics Hals.
    »Nein!«, brüllte er und sprang aus der Hocke gute vier Meter hoch und landete auf einem Mauersims. Er kauerte sich zusammen wie eine Raubkatze und seine Reißzähne fühlten sich kühl an, denn über die Mauer wehte der Abendwind.
    Daargon lachte hämisch. »Flüchten willst du? Glaubst du, es gibt einen Ort, an dem ich dich nicht finde?«
    Frederic hielt inne. Sein Blick suchte die Halle ab. Feuer, Rauch …
    Mit einem weiten Sprung kam er hinter Daargon auf. »Also kämpfen wir weiter!«
    Der Mächtige wirbelte herum und nun fuhren aus seinen Füßen fingerlange Klauen, die wie Skalpelle glitzerten. Frederic drehte sich um und lief, Daargon folgte ihm, überholte ihn, ging in die Hocke und wendete elegant, als führe er ein Schwert, mit welchem er den Gegner den Leib aufschlitzen wollte, nur das es seine Krallen waren.
    Frederic griff in den Stromkasten und umklammerte das dicke Stromkabel, das sich gelöst hatte, als der Kasten explodiert war. Das ausgefaserte Ende drückte er Daargon gegen die geöffnete Brust und der Strigoi brüllte markerschütternd, während seine Innereien zu kochen schienen. Sein Leib zuckte und die schorfigen Schuppen fingen an zu brennen.
    »Nicht so …«, grunzte der Mächtige, während Flammen aus seinem Maul schossen. Er warf sich nach vorne, Frederic glitt das Kabel aus der Hand, welches nun gefährlich nahe in der Luft tanzte, und die Kämpfenden taumelten weg vom Kasten. Der Mächtige schien seine letzten Kräfte zu aktivieren. Er stank nach Verwesung und Rauch und seine Umarmung nahm Frederic die Luft zum Atmen.
    »Nicht so …«, wiederholte das Krokodilmaul und die Zähne schlugen nur Millimeter vor

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