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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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Körper. Er zitterte, wurde geschüttelt von nervenzehrenden Krämpfen, wie bei einem Wechselfieber. Marian schlang die Arme um ihn – diese wunderbare Umarmung, die für ihn die Ewigkeit bedeutete, auch wenn sie nicht ewig währte, sondern nur eine wunderbare Lebensdauer voller Nächte.
    »Ist schon gut«, flüsterte sie eine ganze Weile später, als das Zittern endlich aufgehört hatte. »Ist schon gut.«
    Und den Göttern sei Dank, war es das nun wirklich.

Epilog
    U
nd so nahm Robin Hood Marians Hand und fragte sie, ob sie seine Frau werden wolle. Und da der König seine Erlaubnis gab, heirateten sie noch am selben Tag auf den Stufen von Saint Mary’s Church im schönen Edwinstowe, mit Will Scarlet und Bruder Tuck als Zeugen. Und seitdem leben sie glücklich als Mann und Frau in Greenwood, zusammen mit ihrer Schar von getreuen Gesellen.«
    »Ich finde es immer noch komisch, dass Ihr Onkels Namen benutzt, und nicht den von Vater«, sagte Ranulf.
    »Steinarr Hood klingt einfach nicht so gut«, sagte Ari, und schlug das Büchlein mit Geschichten zu, an dem er in den vergangenen Jahren gearbeitet hatte. Er hatte es von Sussex mitgebracht, wo Brand und er sich wieder auf die Suche nach Cwen gemacht hatten.
    »Mit gefällt die Geschichte, Sir Ari«, sagte die kleine Susanna und stand auf, um ihm einen Kranz aus Gänseblümchen, der ein wenig zu klein geraten war, auf das lockige Haar zu setzen.
    »Du bist eine kluge junge Dame.«
    »Aber es scheint so …
falsch
«, sagte Ranulf. »In Wirklichkeit sind Robin und Marian doch Geschwister.«
    »Das weiß außer uns ja niemand«, sagte Ari. »Für alle anderen sind die Namen
Robin
und
Marian
einfach nur Namen. Liebgewonnene Namen«, fügte er nicht ganz ohne Stolz hinzu. Und dazu bestimmt, in ein oder zwei Jahrhunderten noch mehr liebgewonnen zu werden, solange er ein Wörtchen mitzureden hatte.
    »Vater liebt sie aber nicht«, sagte Emma. Sie war acht Jahre alt und stets sicher, was Steinarr mochte und was nicht. »Er sagt, wir sollen keine richtigen Namen benutzen, wenn wir Geschichten erzählen. Das kann Menschen in Schwierigkeiten bringen. Er sagte, Ihr habt ihn oft in Schwierigkeiten gebracht, weil Ihr seinen Namen in Geschichten genannt habt, die Ihr erfunden hattet.«
    »Nun, das eine oder andere Mal«, musste Ari einräumen. »Aber hinterher haben wir immer gelacht.«
    »Glaubt Ihr, sie sind irgendwann fertig mit ihrem Nickerchen?«, fragte Susanna.
    Ari drehte sich um und sah hinüber zu der Lichtung, wo in einigen Hundert Schritten Entfernung das Elfenhaus stand. »Bald. Aber wir dürfen sie nicht stören. Kommt, wir gehen spazieren.«
    Er stand auf und hielt vorsichtig seinen Kopf gerade, damit der Kranz nicht herunterfiel. Emma hüpfte neben ihm her und nahm seine Hand, und er zuckte zusammen. Seine Handfläche war nie richtig verheilt in dem Dutzend Jahren, seit der Vogel ihm an dieser Stelle die Haut aufgerissen hatte. Aber das war nicht der Grund, aus dem er dazu übergegangen war, in Gegenwart anderer Menschen dünne Lederhandschuhe zu tragen. Es waren die Narben. Sie hatten ein seltsames Aussehen angenommen. Die Spuren der Vogelkrallen ließen sie aussehen wie Runen, und ihm gefiel ganz und gar nicht, was er dort las:
     
    Cwen.
     
    Sie war dort draußen, irgendwo, und wartete auf den Nächsten, der eine Chance bekommen würde, sein Glück zu finden, damit sie erneut versuchen konnte, es ihm streitig zu machen. Sie alle wussten es, aber die anderen brauchten nicht zu wissen, dass sie einen von ihnen gebrandmarkt hatte. Diese Last würde er allein tragen. Nicht einmal Brand wusste davon.
    »Wo geht Ihr mit uns hin, Sir Ari?«, fragte Emma und holte ihn damit zurück in die Gegenwart.
    Er überlegte einen Augenblick. »Ich weiß, wo es eine Quelle gibt, deren Wasser so klar ist, dass es fast gar nicht da ist.«
    »Wie kann Wasser nicht da sein?«, fragte Ranulf, der ewige Zweifler. »Wenn es nicht da ist, ist es kein Wasser. Dann ist es Luft.«
    »Dann werden wir der Luftquelle einen Besuch abstatten, und du kannst mir erklären, warum du nass wirst, wenn ich dich hineinwerfe.«
    »Ihr könnt mich nicht hineinwerfen, ich bin fast so groß wie Ihr.«
    »Ich wette, das kann er doch«, sagte Emma.
    »Ich wette, er kann es nicht«, sagte Susanna.
    »Bäh«, meldete sich Alexander, kaum ein Jahr alt, zu Wort.
    Ari bückte sich und kraulte das Baby unter dem Kinn.
    »Das hast du schön gesagt, mein Junge. Komm, Goda. Nimm das nasse Pummelchen und komm mit.

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