Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
Vom Netzwerk:
flehten ihn an, es nicht zu tun. Er fühlte, wie er in das Grün hineinglitt, in den Trost, der ihm von ihrer Seele zuteilwurde. »Nein.«
    »Seid Ihr durch ein Gelübde der Kirche verpflichtet, als Mönch oder Priester?«
    »Nein, Euer Gnaden, aber ich …«
    »Seid Ihr bis zum sechsten Grad mit ihr verwandt?«
    »Nein, Euer Gnaden.«
    »Dann gibt es nichts, was einer Heirat im Wege stünde. Ihr
werdet
ihr gegenüber das Ehegelübde ablegen. Auf der Stelle. Vor uns allen. So lautet mein königlicher Befehl.«
    Marian trat weiter vor und streckte ihre Hand aus. »Ist schon gut«, flüsterte sie. »Alles wird gut.«
    Und so fand sich Steinarr vor dem König von England wieder und stammelte die Worte, die Matilda Fitzwalter zu seiner Ehefrau machen würden. Ein Traum. Es war ein Traum und ein Alptraum und ein Gebet, alles in einem. Er wagte nicht, seinen Blick von ihren Augen abzuwenden, vor lauter Angst, alles könne sich in Rauch auflösen und zu Asche werden.
    Dann war sie an der Reihe. »Ich, Matilda, nehme dich, Steinarr Fitzburger, zu meinem Ehemann und Lord, um dir treu ergeben zu sein, in Krankheit und Gesundheit, solange wir beide leben.«
    »Ein Ring,
Monsire?
«, sagte der Priester.
    »Ich … ich habe keinen. Ich habe gar nichts. Marian, bist du dir all dessen wirklich sicher?«
    »Zu spät.« Ihr Lächeln strahlte vor Zuversicht und Verschmitztheit. »Du hast mich doch längst zur Frau genommen. Alle hier haben es gehört.«
    Lachend zog König Edward einen Ring von seinem kleinen Finger und reichte ihn Steinarr. »Das wird wohl gehen. Ein Geschenk für Euch, wofür ich erwarte, dass Ihr der Krone von England alle Ehre erweist.«
    »Jawohl, Euer Gnaden.« Seinen Blick noch immer fest auf ihre Augen gerichtet, streifte er den schweren Reif über ihren Finger. »Mit diesem Ring nehme ich dich zur Frau und mache dich zu der Meinen.«
Meins. Meine Gefährtin. Jetzt.
Der Löwe regte sich, und Matildas Pupillen weiteten sich vor Erkennen.
    »So, das wäre erledigt. Lord Robert, ich verlasse mich darauf, dass Ihr dafür sorgen werdet, dass dieser Ritter gut situiert ist, damit er für Eure Schwester sorgen kann.«
    »Selbstverständlich, Euer Gnaden. Mir schweben da schon bestimmte Ländereien vor.«
    »Mir auch. Gisburne hat keinen Erben, und seine Güter brauchen einen neuen Lord. Aber darum werde ich mich ebenfalls später kümmern. Nun gehen wir auf die Jagd. Mir ist da etwas von einem großen Tier zu Ohren gekommen, das im Norden gesehen wurde, in der Nähe der Felsen. Irgendeine Art Katze, so sagte man mir. Ich wünsche es ausfindig zu machen.«
    Steinarr sah verblüfft auf. Er. Der König wollte ihn jagen und wusste es nicht einmal. Gelächter stieg aus seinem Bauch auf, und er musste sich auf die Zunge beißen, um es zu verbergen. Marian an seiner Seite presste mit zuckenden Augenwinkeln die Lippen aufeinander und drückte seine Hand.
    Begleitet von Tratsch und aufgeregtem Gemurmel, begaben die Barone, und mit ihnen auch Edward, sich zur Tür. »Kommt Ihr nun, Lord Robert?«
    »Gleich, Euer Gnaden. Ich würde gern noch ein Wort mit Sir Steinarr wechseln, vertraulich.«
    »Wie Ihr wünscht. Das gilt auch für Euch, Vater. Lasst die beiden reden.«
    Es dauerte eine Weile, bis die Kirche sich geleert hatte. Die letzten beiden, die hinausgingen, waren Bruder Tuck und Will. Sie zogen die Tür fest hinter sich zu, eindeutig auf Roberts Anweisung hin.
    »Du bist verrückt«, sagte Steinarr zu Marian. »Du weißt doch, was ich bin.«
    »Aye, das weiß ich. Und Robert auch.«
    »Ich habe es ihm erzählt«, sagte Ari. »Er musste es erfahren.«
    »Ihr wolltet Eure einzige Chance aufgeben, von diesem schrecklichen Fluch geheilt zu werden, um meinetwillen«, sagte Robert.
    Steinarrs Blick heftete sich auf Marians Hände, die in seine verschlungen waren, mit dem Ring eines Königs am Finger, der sie als die Seine auswies. »Ich hatte es ihr versprochen. Es gehörte dir, Robin. Mylord.«
    »Nein. Ich habe es mir nur für kurze Zeit geliehen.« Robert öffnete einen Beutel an seinem Gürtel und zog eine goldene runde Scheibe hervor. »In Wahrheit gehört es Euch.«
    Wütendes Gekreische ertönte über ihren Köpfen, und aller Augen richteten sich nach oben, als die Elster ein letztes Mal vorbeischoss, bevor sie durch den offenen Bogen des Glockenturms entschwand.
    »Verrückter Vogel«, sagte Robert und wandte sich wieder Steinarr zu.
     
    Unfähig, das kommende Geschehen aufzuhalten, und nicht gewillt, auch noch

Weitere Kostenlose Bücher