Nachtwelt
bestimmen. Mehr
dürfen wir euch hierzu nicht sagen.“
„Wie ermutigend“, sagt Mimi und rückt
dichter an Pit heran.
Nach einer langen Zeit des Schweigens
fragt Petra T¤LƏ: „Wir wissen von den Zwergen, dass die ANDEREN uns zahlenmäßig
überlegen sind. Werdet ihr mit uns kämpfen?! Ihr seid unbewaffnet.“
„Leider können wir nicht kämpfen.“
Die Gemeinschaft kann ihre Enttäuschung
nicht verbergen. „Wir wissen nicht, wie wir Waffen führen müssen und sind
unerfahren im Kampf. Unsere Völker wurden geschaffen, um zu beweisen, dass man
in Harmonie und Frieden miteinander leben kann. Aber während des Kampfes werden
wir eure Seelenträger schützen. Ihr sollt frei von der Sorge um ihr
Leben sein.
Wenn wir uns mit den Aus Eis geborenen verbinden, können wir um die Seelenträger eine Mauer errichten, die so
hart ist, dass keine Waffe und kein Mensch sie durchdringen kann.“
„Wenn wir unsere Seelenträger geschützt wissen, werden wir uns ganz auf den Kampf konzentrieren können“, sagt
Artemer. „Ihr Schutz ist uns eine große Hilfe und wir danken euch dafür.“
Völlige Dunkelheit umgibt die Gruppe, als
das Feuer erlischt. Nicht nur aus diesem Grund sind alle enger aneinander
gerückt. Auch die Kälte und die Angst sind dadurch besser zu ertragen.
Fahles Licht lässt erkennen, dass ein
neuer Tag angebrochen ist. Die Magie der drei Sonnen ist aus der Nachtwelt
verschwunden. Durch den Dunst am Himmel lassen sich die Konturen der drei
großen Bälle nur noch erahnen. „Es ist Zeit aufzubrechen“, sagt T¤LƏ
Ein Weg führt die Gruppe durch steinige
Schluchten und über große Felsen, hinauf zum Gipfel. Noch gibt es einen
winzigen Rest von Vegetation. Moose und Flechten trotzen der unwirklichen,
feindlichen Umgebung. Die Gemeinschaft muss ein weites Geröllfeld überqueren.
Der Aufstieg ist beschwerlich, da das lockere Gestein unter den Füssen nachgibt
und die Freunde ins Rutschen geraten. Mimi zeigt auf das Geröll und sagt zu
Petra: „Schau, wie es an einigen Stellen funkelt. Wie Diamanten.“
T¤LƏ hat sich zu den Frauen umgedreht
und erklärt: „Es sind die gefallenen Sterne unserer Welt. Sie sind die
Himmelstränen, die die Nachtwelt in schlimmen Zeiten weint.“
Sie brauchen fast drei Stunden, um den
Gipfel zu erreichen. Stumm stehen die Freunde dort und schauen in das Tal, in
dem ihr und auch das Schicksal der Nachtwelt entscheiden wird. Der Anblick ist
grauenvoll. Die weite Ebene, die sich bis zum Horizont erstreckt, besteht aus
nichts weiter, als schwarzem Stein. Große Risse durchbrechen seine glatte
Oberfläche. Es gibt keine Erhebungen, Pflanzen oder andere Farben als schwarz
und grau. Unregelmäßig zucken Blitze über das Tal, in dessen Licht die dunkle
Weite noch bedrohlicher erscheint. Nachdem eine weitere Folge von Blitzen die
Ebene erhellt hat, fragt Petra: „Habt ihr sie gesehen?“
Die Freunde nicken. Bewegungslos stehen die
ANDEREN auf der Ebene und starren hinauf zum Gipfel. Sie sind Angst einflößend.
Viel schlimmer als ihre wilde Aufmachung ist, dass man ihren Hass und ihre
Verblendung bis hinauf auf den Berg zu spüren scheint.
„Ich hätte nicht gedacht, dass sie uns
zahlenmäßig so überlegen sind,“ sagt Arovis.
„Für Angst ist es jetzt zu spät“,
entgegnet Petra. „Wir werden gut kämpfen müssen. Und ich will siegen. Ich habe
in der Tagwelt noch Großartiges vor und keine Lust, mir dies durch solche
Psychos, die mir bis in die Tagwelt folgen, versauen zu lassen.“
Serpentinen führen über mehrere Terrassen
hinunter zum Schlachtfeld. Als die Gemeinschaft die letzte Terrasse erreicht,
sagt T¤LƏ: „Hier werden wir über eure Seelenträger wachen. Geht
nun. Die Hoffnungen der Völker dieser Welt begleiten euch.“
Jeder der Gefährten liebkost noch einmal
seinen Hund und flüstert ihm kleine Geheimnisse ins Ohr. Dann kommen die Seelenträger zu einem Rudel zusammen. Die Aus Eis geborenen und die Wassergeher bilden einen Kreis um die Hunde. Als sie sich an den Händen fassen, ist das
Knistern und Knirschen zu vernehmen und nach kürzester Zeit hat sich um die
Hunde eine Wand aus Eis gebildet. Das Eis ist so klar, dass man das Rudel,
innerhalb der Mauern, nervös und unruhig hin und her laufen sehen kann. Ein
weiteres Knistern ist zu hören und die Eismauer wächst weiter in die Höhe, um
sich zu einer großen Kuppel zu verbinden. Ein gläserner Pavillon, der sich aus
dieser grauenvollen Umgebung, wunderschön
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