Nackt duschen - streng verboten - Die verruecktesten Gesetze der Welt
südlichen Bundesstaaten. Denn diese Verordnung zum Beispiel hatte zum Ziel, möglichst viele schwarze Kinder vom Unterricht auszuschließen, deren Ernährung eben vorwiegend auf dem Anbau „wilder Zwiebeln“und anderer Feldfrüchte basierte.
Wie ein roter Faden jedoch durchzieht besonders das puritanische Menschenbild und eine im tiefsten Herzen reaktionäre Einstellung gegenüber dem weiblichen Geschlecht viele Gesetze und Verordnungen. Dabei haben wir, um den Spaßfaktor bei der Lektüre der „Verrückten Gesetze“zu erhalten, auf einige Regelungen, die in manchen Staaten beispielsweise zur Definition einer Vergewaltigung dienen, sogar verzichtet. Sie erinnern zu sehr an eine Zeit, in der Pferden und Hunden mehr Rechte zugesprochen wurden als Frauen.
Gleichwohl mag die Einstellung zur körperlichen Liebe, zu Erotik und Sex als größte gesetzgeberische Triebkraft gelten. Das Verbot in Virginia, Frauen zu kitzeln, kann in diesem Zusammenhang erheitern. In beinahe jedem Bundesstaat (wir haben aufgrund der Gefahr ständiger Wiederholung irgendwann auf die Erwähnung verzichtet) findet sich jedoch auch das Verbot von oralem Sex. Aus dem Blickwinkel körper- und lustfeindlicher Honoratioren mag dieses Tun wahrhaft teuflisch erscheinen. Interessanterweise musste sich ausgerechnet ein amerikanischer Präsident aus Arkansas, wo er vor seiner Inauguration als Gouverneur tätig war, wegen dieser Verfehlung vor dem Kongress rechtfertigen. Vielleicht gerade deshalb, weil in seinem Heimat-Bundesstaat bis heute sogar das Flirten verboten ist. Amerika - dir geht es auch nicht besser …
So entscheiden die Gerichte
Riesige Streitwerte und Schmerzensgeldklagen sind in den Vereinigten Staaten von Amerika mittlerweile an der Tagesordnung. Wenn das durchschnittlich karge Gehalt eines armen Rechtsanwalts aufgebessert werden kann, dann scheut das amerikanische Rechtssystem keine Mittel und Mühen. Lesen Sie im Folgenden nur neun kleine und relativ bescheidene Beispiele:
§ Eine Frau schnitt sich in die Hand, als sie versuchte, tief gefrorene Hors d‘œuvres mit einem Messer zu trennen. Sie verklagte den Hersteller der Tiefkühlkost, den Verpackungsbetrieb und den Supermarkt, in dem sie das Paket gekauft hatte. Das Gericht sprach der Frau mehr als 120 000 US-Dollar Schmerzensgeld zu.
§ Eine Autofahrerin in New Jersey hatte ein europäisches Autofabrikat erworben. Das Fahrzeug war mit einem in den USA üblichen Automatikgetriebe ausgestattet. Nachdem es der Frau drei Mal passiert war, dass der Wagen zügig rückwärts aus der Garage rollte - angeblich, ohne dass sie den Automatikhebel von der Stellung „Parken“auf die Position „Normal“(Leerlauf) oder „Drive“(Fahren) verstellt habe, krachte das Auto während eines Parkmanövers auf einer stark befahrenen Straße rückwärts in den Verkehr. Die Frau gab an, der Wagen habe sich selbständig gemacht und sei „wie von einer Geisterhand dirigiert“rückwärts gefahren. Das Gericht glaubte der Frau und formulierte in seiner Begründung, es sei „wahrscheinlicher, dass ein europäisches Autofabrikat von alleine losfährt und den Fahrer und den Verkehr gefährdet, als dass die Fahrerin nicht weiß, wie ein Automatikgetriebe bedient werden muss“.
That’s it! Der Automobilhersteller musste für den entstandenen Schaden aufkommen und der Frau etwa 100 000 US-Dollar Schmerzensgeld bezahlen. Wenn das nicht weh tut...
§ Ein College-Student aus Idaho entschloss sich, anderen Studenten den Vollmond zu zeigen und streckte zu diesem Zweck seinen blanken Hintern aus dem Fenster des Studentenwohnheims. Dabei verlor er das Gleichgewicht und stürzte vier Stockwerke tief. Als er sich von seinen schweren Verletzungen erholt hatte, verklagte er die Universität, die ihn vor den Gefahren, die das Wohnen im vierten Stock eines Gebäudes mit sich bringt, rechtzeitig hätte warnen müssen.
§ Ein inhaftierter Einbrecher verklagte die Anstalt, in der er einsaß, auf die Zahlung von 35 000 US-Dollar, weil ihm nicht mehr ganz frische Obsttörtchen serviert
wurden. Ein anderer Insasse reichte eine Klage gegen das Gefängnis ein, da ihm während seiner Zeit in Einzelhaft kein Deodorant zur Verfügung gestellt worden sei. Ein dritter Strafgefangener hingegen verklagte seine Anstalt, weil in seinem Schlafsaal lediglich 36 Kabelprogramme empfangen werden konnten.
Alle drei Klagen waren von den Gerichten angenommen worden.
§ Der US-amerikanische Brauereikonzern Anheuser-Busch
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