Nächstenliebe: Thriller (German Edition)
Menschheit erleichtern könnte zueinanderzufinden, war in Wahrheit die Brut zur Hölle.
In keiner Stadt der Welt zeigte sich besser, dass der Mensch von Grund auf schlecht sein musste.
Wie sonst ließe sich erklären, dass man die Stadt der Friedfertigkeit wegen verehrte und sich dann mit dieser Begründung das Recht zu morden zusprach?
Wie es schien war der Mensch, der gläubig war, nicht geschaffen friedlich zu leben.
Nüchtern betrachtet verlor Jerusalem seinen Heiligenschein.
Dies konnte dennoch die Menschen aus aller Herren Länder nicht davon abhalten, ob gläubig oder nicht, diese Stadt zu lieben. Ihr Filme, Lieder, Gedichte, Kunstwerke und vieles ander e zu widmen.
Dieses Phänomen war das Geheimnis dieser angeblich sagenumwobenen Stadt.
Auch Pater Giovanni liebte Jerusalem.
Nicht einmal Rom konnte ihm auf diese Weise die Ausgeglichenheit und Nähe zu Gott geben, wie dies Jerusalem tat.
In jeder Gasse, hinter jedem Olivenbaum oder unter jedem Stein konnte er den Geist Jesu spüren. Den Geist Jesu, der ihm Kraft gab, an seinem Glauben festzuhalten. Unabhängig von allem was das Leben mit sich brachte.
Seit 5 Jahren war er die überwiegende Zeit des Jahres in Jerusalem und bewohnte auf Wunsch des Papstes ein kleines Pfarrhäuschen, welches direkt neben einer kleinen Kirche gebaut war, die an einer Seitenstraße im Stadtteil Gilo gelegen war. Es war eine sehr einfache Kirche. Sie erinnerte kaum an ein katholisches Gotteshaus, was Pater Giovanni ganz recht kam. Er mochte den Prunk in vielen katholischen Kirchen nicht. Er fand, dass dies nicht mit dem Glauben vereinbar war.
Der Heilige Vater hatte ihm diesbezüglich gesagt: „Giovanni, mein Treuer, aus dir spricht der Glaube. Aber wir können nicht den Menschen all ihre Traditionen nehmen. Die Kirche muss heute mehr denn je bedacht sein, ihre Schritte sorgfältig zu überlegen und nichts zu überstürzen. Es sind die kleinen Schritte die am Ende ans Ziel führen. Nicht die Revolution, welche die Medien fordern. Aber behalte deine Einsicht in deinem Herzen ohne dabei zu vergessen, welche Verpflichtung wir unseren Schafen gegenüber haben.“
Der Heilige Vater hatte ein sehr inniges, väterliches Verhältnis zu Giovanni.
Daher war es auch nicht verwunderlich dass der Pater ihn nicht nur verehrte, sondern ihm auch treu ergeben war.
Er war stolz darauf, dass der Papst ihn für die Aufgabe in Jerusalem bestimmt hatte, da dies ihm zeigte, wie sehr er ihm vertraute.
Der Pater hatte nie nach dem wahren Grund seines Aufenthaltes gefragt. Es war auch nicht nötig. Wäre es nicht wichtig gewesen, dann hätte der Heilige Vater ihn nicht höchstpersönlich darum gebeten und ihm das Versprechen zur Schweigsamkeit abverlangt. Wichtig war, dass der Papst auf ihn zählte und dass er seine Heiligkeit nicht enttäuschen durfte.
Er glaubte zu verstehen warum der Papst Dinge tat und entschied, die nur er entscheiden oder ausführen konnte. Die Menschen waren sich der immensen Verantwortung, die dieser trug, nicht bewusst.
Nach der Messe, in seiner kleinen Kirche, begab er sich direkt auf den Weg zu seiner eigentlichen Aufgabe: dem Schutz.
Kapitel 13
Mit Stolz in den Augen betrachtete die alte Frau ihre Nichte aus dem Fenster ihrer einfachen Behausung.
Sie hatte ein langes Leben voller Höhen und Tiefen hinter sich. Ein Leben, welches sie vor gar nicht allzu langer Zeit wünschte hergeben zu können. Bis ihre Nichte zu ihr kam und von ihr aufgenommen wurde.
Von diesem Augenblick an hatte das Leben für sie wieder einen Sinn bekommen.
Bis da to hatte sie die Tage gelebt wie sie kamen. Immer in der Hoffnung am nächsten Tag der Erlösung zu begegnen und um dorthin reisen zu können, wo sie schon seit langer Zeit hingehörte.
Ihre Nichte gab ihr die Freude am Leben zurück.
Jetzt wusste sie, dass es der jungen Frau an nichts fehlen würde, dass sie einer guten Zukunft entgegensah. Und wenn sie ihre Träume richtig deutete, sollte noch Großes passieren. Ob dieses Große auch positiv für ihre Nichte war, konnte sie nicht bestimmen. Aber sie würde für ihre Nichte da sein. So viel Zeit hatte sie noch bevor sie Lebewohl sagen musste.
Und noch einem anderen Menschen hatte sie Lebewohl zu sagen. Ein Mensch, der ihr sehr viel gegeben hatte. Ein Mensch, dessen Reaktion sie nicht nur überraschte, sondern in ihr auch Bewunderung auslöste. Bewunderung die zu Respekt für ein Amt führte, welches sie lange sehr kritisch gesehen hatte.
Viele Kinder in ihrer
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