Naechte Der Liebe - Tage Der Hoffnung
haben, dass du direkt auf die Angel-Farm zurückkommst.“
Gabriel streckte die Hand aus, um einen Hebel zu bedienen, und Jessica fühlte sich wie hypnotisiert vom Anblick seines sehnigen Arms.
„Nach der Hochzeit ist es noch früh genug, die Gerüchte zu bestätigen“, fügte er hinzu.
Jessica nickte, unfähig den Gedanken zu verdrängen, dass Gabriels Hände bald sehr viel intimere Bereiche berühren würden als die Regler im Cockpit seines Flugzeugs. Die Vorstellung löste erneut Panik in ihr aus, doch sie bezwang sie. Der Tag, an dem sie dieser Panik die Oberhand ließ, würde der Tag sein, an dem sie jede Hoffnung aufgeben konnte, dass diese Ehe funktionierte. Gabriel würde niemals eine schwache Frau respektieren. „Das macht es einfacher.“
„Ist dir vier Uhr morgen Nachmittag recht?“
Ihr Hals war derart trocken, dass sie sich räuspern musste. „Okay.“ Es gab keinen Grund zu warten – sie hatten ihre Vereinbarung an einem regnerischen Abend vor einem Jahr getroffen.
Jetzt war die Zeit gekommen, ihre Schulden zu begleichen.
2. KAPITEL
„Ich habe dein Gepäck für heute Nacht ins Gästezimmer gebracht.“
Gabriel stand hinter Jessica und stützte die Arme rechts und links von ihr auf dem Verandageländer auf. Ihr krampfte sich der Magen zusammen, auch wenn sie wusste, dass er sie nie zu etwas zwingen würde. Falls sie sich weigern sollte, mit ihm zu schlafen, würde er sich zurückziehen, und alle Heiratspläne wären vom Tisch. Er würde sie bitten, die Farm zu verlassen und nie zurückzukommen.
„Nur für heute Nacht?“ Sie hielt den Blick auf die majestätischen Gipfel in der Ferne gerichtet. Das Mackenzie Country zog sich im Kessel unterhalb der Berge hin und der Anblick war selbst im ausklingenden Winter atemberaubend. Doch die Schönheit ihrer Heimat konnte sie im Moment nicht beruhigen. „Du meinst doch nicht, dass wir …?“
„Wir werden heiraten, Jessie.“
„Ich weiß. Aber wir können nicht …“
„Ich habe dir doch von Anfang an gesagt, dass ich Kinder will.“
Bei seiner Unnachgiebigkeit benötigte sie jedes Quäntchen Mut, das sie besaß. „Ich meine doch nur, wir sollten uns Zeit lassen, um uns in dieser Hinsicht aneinander zu gewöhnen.“
„In welcher Hinsicht?“
Er stand noch immer hinter ihr, und sein Atem fühlte sich auf ihrer empfindsamen Haut im Nacken wie eine heiße Liebkosung an. Heftiges Verlangen durchströmte sie, ein Schock, der ihre Welt auf den Kopf zu stellen drohte. „Du weißt, was ich meine.“
„Ich lebe seit einem Jahr enthaltsam. Wenn du mehr Zeit haben willst, such dir einen anderen Mann.“
„Ich fasse es nicht, dass du das eben gesagt hast.“ Jessica wollte sich zu ihm umdrehen, doch Gabriel hinderte sie daran. „Mit anderen Worten, du wirst die Hochzeit abblasen, wenn ich nicht einwillige, umgehend mit dir Sex zu haben?“
Er wich keinen Millimeter zurück. „Es ist doch klar, weshalb wir heiraten, Jessica. Du willst das Land der Randalls in der Familie behalten, und ich bin fünfunddreißig, also in einem Alter, in dem es Zeit für Kinder wird, um die Zukunft der Angel-Farm sicherzustellen.“
Nach einem Moment fügte er hinzu: „Im Grunde genommen geht es uns beiden darum, einen Erben zu bekommen. Wenn du nicht bereit bist zu tun, was nötig ist, was hat es dann für einen Sinn? Entweder nehmen wir unser Vorhaben in Angriff, oder wir lassen es ganz.“
Das war eine brutal sachliche Beschreibung ihrer Abmachung, die Jessica den Atem verschlug. Und es machte sie wütend. Warum hatte er nicht wenigstens versuchen können, dieses eine Mal, wo sie es am meisten gebraucht hätte, etwas sanfter zu sein? „Ich bin noch Jungfrau, Gabriel. Wenn ich morgen also ein paar Fehler mache, dann wirst du das entschuldigen müssen“, sagte sie ärgerlich.
Gabriel erstarrte. „Was hast du gesagt?“
Es freute sie, dass sie ihn aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, doch ihr Eingeständnis machte sie reichlich nervös. „Du hast mich genau verstanden.“
„Soll das heißen, dass Mark nie etwas versucht hat?“
Wenn er ein anderer Mann gewesen wäre, hätte sie vermutet, er würde absichtlich Salz in ihre offenen Wunden streuen wollen. Doch Hinterhältigkeit war nicht Gabriels Stil – er griff immer frontal an. „Genau.“
„Und du hast dir keinen anderen Liebhaber gesucht?“ Gabriel beantwortete seine Frage selbst, ehe sie etwas sagen konnte. „Natürlich nicht. Du hast darauf gewartet, dass Mark sich in dich
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