Narrenwinter

gewöhnen.“
    „Oh weh, dann muss es eben heraus, Daniel. Dieses Abendessen war auch ein Abschiedsessen. Ich sollte eigentlich längst unterwegs sein, hab nur gewartet, weil ich dich unbedingt noch sehen wollte. Gleich morgen früh ist die erste Besprechung in München angesetzt. Hochinteressanter Auftrag, aber brandeilig.“
    „Verdammt. Ich hätte mich nie mit einer Karrierefrau abgeben dürfen. Denk einmal über die vergangenen paar Tage nach, Sabine. Ist dir denn gar nichts an mir aufgefallen?“
    „Doch, Daniel, viel. Du hast ganz lieb um mich geworben, warst rücksichtsvoll, hilfsbereit, verlässlich und nicht nur einmal umwerfend. So richtig zum Heiraten.“
    „Schön, dass du es bemerkt hast.“
    „War nicht so schwierig. Nur …, es ist irgendwie überraschend gekommen.“
    „Wie meinst du das?“
    „Als ich mich in dich verliebt habe, bin ich sehenden Auges in mein Glück gerannt.“
    „Unglück meinst du.“
    „Nein, Glück. Mir war klar, dass du nicht zu fassen bist und schon gar nicht zu halten.“
    „Nicht domestizierbar?“
    „So ungefähr. Du spielst einfach zu gerne, denkst dir selbst was aus, spielst mit, oder lässt dich zu einem Spiel verführen. Und derzeit spielst du eben recht überzeugend die Sehnsucht nach geordneten Verhältnissen und einer überschaubaren Zukunft. Fragt sich nur, wie lange du Spaß daran hast.“
    „Oh je. Mein Bruder würde sagen: Bei diesem Vorstrafenregister hilft auch die schönste Unschuldsvermutung nichts. Lass mich überlegen …, ich habe dir erzählt, dass Mertens nur einen befristeten Vertrag bekommen hat, zur Probe, sozusagen. Wie wäre es damit? Wir fühlen uns die nächsten sechs Monate so gut wie verheiratet. Und wenn sich dann noch immer nichts geändert hat, schreiten wir tollkühn zur Unterschrift.“
    „Gut. Darüber lässt sich reden. Nur eins versprich mir.“
    „Was?“
    „Werd nur nicht zu zahm, ja?“
    Daniel Käfer spürte Wärme in sich aufsteigen und hielt Sabine fest, bis sie sich vorsichtig von ihm löste. Er ging nach oben, trug ihren Koffer die Treppe hinunter und zum Auto. Dann stand er da, stand da und fror, bis ihn die Kälte verscheuchte. Er trat ins leere Haus und wusste nicht, wie er es füllen sollte.

Alfred Komarek im Haymon Verlag
    D IE V ILLEN DER F RAU H ÜRSCH
    Roman
    192 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, ISBN 3-85218-444-4
    Der erste Band der Daniel-Käfer-Romane: Der Journalist Käfer begibt sich im Ausseerland auf eine Spurensuche …
    „Ein formidabler Roman!“
(NEWS, Renate Kromp)
    „‚Die Villen der Frau Hürsch‘ ist ein tolles Buch. Und das allein deshalb, weil Komarek ein ungemein geistreicher Plauderer ist.“
(Augsburger Allgemeine)
    „Komareks blendendes Gespür für regionale Eigenheiten kommt wieder voll zum Einsatz.“
(Brigitte)
    D IE S CHATTENUHR
    Roman
    208 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, ISBN 3-85218-483-5
    Der zweite Daniel-Käfer-Roman aus dem Salzkammergut: Eine neue Bekanntschaft Daniel Käfers führt zu dramatischen Ereignissen, die ihn immer tiefer in die einzigartige Atmosphäre der engen, dunklen Welt am Hallstätter See hineinziehen.
    „Eine spannende Geschichte, ein bißchen geheimnisvoll, viel von dem, was man Lokalkolorit nennt – und gewürzt mit einer ordentlichen Prise Salz – ein echter Komarek.“
(ORF Kärnten, Renate Pfeiffer)
    „Was das Weinviertel für Inspektor Polt war, ist das Salzkammergut für den Journalisten Daniel Käfer. Als Helden von Alfred Komareks Romanen sind beide dazu da, den Orten ihre Geschichte zu entlocken. Hinter hübschen Fassaden decken sie Abgründe auf, in denen sie manchmal selbst mit einem Fuß stehen. Zugleich gelingt es ihnen, den Blick von außen zu bewahren …“
(Salzburger Nachrichten, Christina Rademacher)
    www.haymonverlag.at