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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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darauf bestand, dass sie besser einen Test machen sollte, meinte sie schließlich: „Ach du, ich kann gar nicht schwanger sein. Der letzte Mann, mit dem ich geschlafen habe, war Mark und das ist nun wirklich schon etwas länger her. Außerdem hatte ich danach schon wieder meine Regel und zwar ganz normal.“
    „Ach was – und mit Professor Unheimlich ist noch nichts Ernsthaftes gelaufen?“ In Kerstins Augen brannte die Neugier. „Ich hatte den Eindruck, dass ihr euch nicht erst seit gestern besser kennt.“
    Daraufhin verdrehte Victoria genervt die Augen und schalt sich selbst für ihre blöde Ausrede. Glücklicherweise rettete Jaromir sie, indem er genau in diesem Moment den Übungsraum betrat, alle Gespräche im Raum verstummen ließ und sie mit einem lässigen Grinsen begrüßte: „Das sind ja interessante Themen, die ihr zwei da gerade am Wickel habt…“
    Victoria fühlte sich ertappt und nun erst recht in die Enge getrieben. Sie antwortete gereizt: „Ja genau, und das alles nur, weil ich so schlecht im Lügen bin. Und dann lasse ich mich offensichtlich auch noch leicht aus der Fassung bringen, so dass du alles mithören kannst!“
    Jaromir war aufgewühlt, das konnte sie spüren. Dennoch versuchte er, das vor ihr zu verbergen und nach außen hin merkte man ihm auch nichts an: Der Professor tat unbeteiligt und sortierte in aller Ruhe seine Unterlagen. „Keine Angst, ich will dich nicht ärgern, Kleines… Schließlich weiß ich, dass ihr Frauen eure Beziehungen gern haarklein untereinander besprecht. Für mich ist es nur neu, selbst Gegenstand solcher Gespräche zu sein.“ Sein amüsiertes inneres Lächeln war nicht zu überhören.
    Kerstin sah sie immer noch gespannt von der Seite an und es war klar, dass sie bei diesem Thema nicht locker lassen würde, selbst wenn Victoria jetzt noch einmal davon gekommen war.
    Victoria dachte verzweifelt bei sich selbst: „Und wie soll ich meiner Freundin das jetzt erklären? Ich meine, Jaro und ich sind jetzt sechs Wochen zusammen – normalerweise hätten wir schon lange…“
    Jaromir hatte seine Unterlagen jetzt fast alle fein säuberlich vor sich abgelegt und unterbrach sie in Gedanken: „Wenn ich könnte, WÜRDE ich mit dir schlafen und das lieber heute als irgendwann – das zählt doch auch, oder?“
    Er blickte sie kurz an, die Luft um ihn flirrte und in seinen Augen brannte flüssige, dunkle Bronze. Da sie mit ihm verbunden war, spürte sie, was er in diesem Moment am liebsten mit ihr tun würde und das weckte augenblicklich alle Schmetterlinge, die vehement die sofortige Umsetzung forderten.
    Das ging auf keinen Fall! Sie seufzte frustriert. „Wären wir doch bloß allein bei ihm im Salon!“
    Jaromir hatte sich kaum noch im Griff. „Das wünschte ich auch, Kleines – und wie!“
    Dann konzentrierte er sich mit aller Macht und konnte sich etwas beruhigen. „… Aber um auf dein Problem zurück zu kommen: Lüg Kerstin an! Erzähl ihr in der nächsten Woche, wir hätten miteinander geschlafen. Die Wahrheit würde nur wieder neue Fragen aufwerfen, die du nicht beantworten kannst.“
    Mittlerweile hatte er alle Unterlagen ausgebreitet und wandte sich noch einmal bedauernd an Victoria: „So, und nun muss ich mit der Übung anfangen.“
    Während der Professor mit der ersten Aufgabe begann, igelte sich Victoria in einem privaten Raum ihres Geistes ein und versuchte wieder runterzukommen. Dabei kam ihr der Gedanke, dass Jaromirs Verlangen nach ihr in den letzten Wochen deutlich zugenommen hatte – nicht dass es bei ihr anders war, aber er hatte bisher noch nie in der Öffentlichkeit solche Fantasien wie eben mit ihr geteilt und das war auch gut so. Es war einfach zu gefährlich, dass sie durch so etwas auffallen und sich verraten könnten.
    Während sie mit der rechten Hand lustlos die erste Aufgabe von der Tafel abschrieb, stützte sie den Kopf in ihre linke Hand und bemerkte, dass ihre Wange warm war – sehr warm. „Also bin ich bei der Aktion eben auch noch rot geworden und das ist genau das, was wir vermeiden wollten! Wie soll ich denn bitteschön so tun, als würde ich meinen Professor kaum kennen, wenn der mich mit seinen unverschämten braunen Augen auszieht und ich daraufhin eine knallrote Birne bekomme? Unauffällig – ha! Das ist wirklich etwas anderes!“
    Naja, wahrscheinlich hing das alles mit diesem Gefährtenkram zusammen. Abrexar hatte vor seiner Abreise noch einmal betont, dass die Bindung zwischen Drache und Mensch ganz besonders sei

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