Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
Vom Netzwerk:
dachte jedoch mit mulmigem Gefühl daran, dass sie eigentlich noch viel höher hinauswollten. „Wollen wir für heute lieber aufhören und uns bei Abrexar nach vernünftigen Hilfsmitteln erkundigen? Vielleicht gibt es ja so eine Art Geschirr, oder so…“
    Sie grinste. „Du meinst Sattel und Zaumzeug wie für ein Pferd?“
    Er nickte langsam, aber sein Gesicht verriet Unbehagen. „Ja, ich glaube, an so etwas in der Art habe ich gedacht.“
    Victoria schüttelte den Kopf. „Das war ja unser erster Versuch und mal ehrlich – die Indianer reiten ihre Mustangs auch ohne dieses Zeug – ich will dich doch nicht dressieren, oder so… Ich muss mich einfach besser festhalten … nur wo?“
    Er sah ihr ernst in die Augen. „Du bist wirklich sicher, dass du jetzt gleich noch einmal aufsteigen willst?“
    Sie nickte energisch. „Ja, das bin ich!“
    Also trat Jaromir wieder in die Mitte der Lichtung, prüfte kurz die Umgebung auf ungebetene Zuschauer und verwandelte sich erneut. Das Aufsteigen klappte jetzt beim zweiten Versuch schon besser.
    Victoria suchte sich wieder einen Platz in der Hautfalte vor den Flügeln und hielt Ausschau nach etwas, woran sie sich festhalten konnte.
    „Versuch mal, deine Beine anzudrücken – so als würdest du auf einem Pferd sitzen.“
    Sie lachte. „Ich habe noch nie auf so einem Zossen gesessen… aber meinst du so?“
    Er nickte. „Und hast du jetzt mehr Halt?“
    Sie verlagerte ihr Gewicht ein wenig. „JA! Das ist eindeutig besser – aber ich bin mir nicht sicher, ob das schon ausreicht…“
    In seiner Drachengestalt hatte Jaromir auf seinem Kamm entlang des Nackens viele sehr dünne und lange Schuppen, die wie Dornen senkrecht in die Luft stachen. Diese Schuppen waren in der Nähe der Hautfalte eher weich und elastisch, fast schon wie ein Seil.
    „Ja, genau“ , stimmte Jaromir ihr zu, „versuche, dich daran festzuhalten.“
    Sie war skeptisch. „Tut dir das denn nicht weh?“
    „Ach“ , sagte er gleichgültig, „die Langschuppen sind zwar etwas empfindlicher als die anderen, aber du wiegst ja nicht viel… versuchen wir es einfach.“
    Vorsichtig griff Victoria nach zweien dieser Langschuppen. Sie waren zwar elastisch, aber ebenfalls sehr glatt.
    „Nein“ , schüttelte er den Kopf, „du musst sie mindestens einmal um deine Handgelenke schlingen, sonst gleiten sie dir durch die Hände.“
    Sie hatte immer noch Zweifel, tat aber wie ihr geheißen.
    Dann spannte sie wieder ihre Beine an und verlagerte noch einmal ihr Gewicht. „Fertig! Meinetwegen kann es losgehen, Jaro!“
    „Also gut“ , entgegnete Jaromir und stand besonders vorsichtig auf.
    Diesmal war Victoria vorbereitet. Sie klammerte sich mit ihren Beinen an seinen Rücken und hielt sich sicherheitshalber auch noch an den Langschuppen fest.
    Es klappte! Jaromir stand auf allen Vieren und sie saß noch immer auf seinem Rücken. Es war schon ein ungewöhnliches Gefühl, seine starken Muskeln unter sich zu spüren, aber alles andere als unangenehm.
    „Drehen wir erst mal eine Runde zu Fuß auf der Lichtung“ , schlug Jaromir vor und setzte sich vorsichtig in Bewegung.
    Das ging erstaunlich gut. Viel besser als das Aufstehen.
    Nach drei Runden fühlte Victoria sich sicher und fragte: „Was meinst du, wollen wir einen Flugversuch wagen?“
    „Ich weiß nicht… Der Start wird ziemlich heftig sein, da ich richtig abspringen muss, um Höhe zu gewinnen. Wenn du dann fällst, geht es mehr als nur zwei Meter in die Tiefe.“
    „Hmmmmm. Wir können ja noch ein paar Mal das Aufstehen üben und wenn das dann gut klappt…“
    Er lachte. „Du bist wirklich nicht zu bremsen, was Vici? Also gut… halt dich fest.“
    Er drehte erst noch ein paar Runden auf der Lichtung, jede etwas schneller als die vorherige bis er schließlich trabte.
    Als er spürte, dass seine Gefährtin noch immer guten Halt hatte, kündigte er einen Sprung an.
    Victoria geriet auch hierbei nicht ins Rutschen und so war er einverstanden, einen Flugversuch zu unternehmen.
    Vorsichtshalber bereitete er einen Schwebezauber vor, mit dem er seine Liebste im Zweifelsfall auffangen konnte. Nervös kauerte er sich auf den Boden und drückte sich dann so vorsichtig wie möglich ab.
    Mit diesem Bewegungsmuster hatte Victoria nicht gerechnet, zumal es für sie unerwartet steil nach oben ging. Sie versuchte, sich festzuklammern, doch die große Beschleunigung und die extrem glatten Schuppen raubten ihr den Halt. Als sie langsam, aber unaufhörlich von seinem

Weitere Kostenlose Bücher