Nebelsphäre - haltlos (German Edition)
der Gefühle beschrieb, die gerade in dem schwarzen Drachen tobten.
Jaromir war außer sich!
Er konnte es nicht glauben: Seine Gefährtin fand seinen – ehemals! – besten Freund attraktiver als ihn und war gerade dabei, sich in ihn zu verlieben!!! Und das, wo er selbst daneben stand! Das war zu viel. Ganz eindeutig zu viel!
Victoria fühlte, wie er seinen inneren Halt zu verlieren drohte. Sein Verstand war von seinen Emotionen in den Hintergrund gedrängt worden und kämpfte nur halbherzig gegen die Verwandlung an. Im nächsten Augenblick würde er als Drache auf Lenir losgehen und ihn gnadenlos in Stücke reißen.
Lenir war Jaromirs Stimmungsumschwung nicht entgangen und so sprang er von seinem Gartensessel auf und trat eilig ein paar Meter zurück. Er machte sich bereit, sich zu verwandeln, um wenigstens den Hauch einer Chance zu haben.
Victoria hätte sich Ohrfeigen können. „Verdammte Scheiße! Was habe ich nur angerichtet?! Ich muss mir was einfallen lassen – JETZT!“
Jaromir kochte vor Wut und die Luft um ihn herum flirrte.
Victoria war verzweifelt und tat das Nächstbeste, was ihr in den Sinn kam. „JAROMIR! DU WIRST LENIR AUF GAR KEINEN FALL ANGREIFEN, SONDERN MIR JETZT GUT ZUHÖREN!!!“
Das Flirren wurde stärker.
Victoria merkte sofort, dass das mit den Befehlen nicht funktionierte und fuhr sanfter fort: „JA, Lenir ist attraktiver als du und JA, ich würde mich vielleicht in ihn verlieben, wenn es dich nicht gäbe. Aber es gibt dich und ich will niemand anderen als dich – DAS WEISST DU!“
Jaromir ließ ihr Treueschwur kalt. Das Flirren verwischte schon seine Konturen.
Plötzlich hatte Victoria eine Idee.
„Lenir kann so attraktiv sein, wie er will – ich würde nie mit ihm Baden gehen, wie ich es jetzt mit dir tun möchte.“ Dann schickte sie ihm Bilder, wie sie sich nackt in seiner großen Wanne räkelte und ihn hingebungsvoll küsste. Es fiel ihr ziemlich schwer, diese Bilder heraufzubeschwören, denn sie hatte eine Scheißangst.
Tatsächlich legte sich Jaromirs Eifersucht etwas, als er ihre Fantasie sah. Aber er war so aufgewühlt, dass ihn nun die Leidenschaft um den Verstand brachte und endgültig zum Verwandeln zwang.
So stand er riesig und tiefschwarz vor ihr und funkelte sie mit seinen dunklen Augen an, immer noch nicht sicher, ob er ihren Beteuerungen Glauben schenken sollte. Allerdings war seine Aufmerksamkeit von Lenir abgelenkt, so dass Victoria ihm nun in aller Ruhe versichern konnte, dass sie nur ihn liebte.
Lenir hatte sich ebenfalls verwandelt, doch als sein Freund ihn keines Blickes würdigte, ließ er seinen Schutzschild fallen und verzog sich tiefer in den Park.
Nach ein paar Minuten hatte sich Jaromir so weit beruhigt, dass seine Eifersucht verraucht war und er sich zurückverwandeln konnte. Dafür war jedoch seine Leidenschaft entflammt.
Fast schon grob zog er Victoria an sich und küsste sie hart. Er war fest entschlossen, ihre Fantasie mit dem Bad umzusetzen. Sie gehörte ihm! Nur ihm! Er wollte sie und er würde sie auch bekommen. Jetzt!
Erschrocken versteifte Victoria sich ein seinen Armen. So unnachgiebig und rücksichtslos war er ihr noch nie begegnet. Plötzlich hatte sie Angst.
Er spürte ihre Furcht. Abrupt ließ er von ihr ab und sah sie betroffen an. „Es tut mir leid, Kleines. Ich will dir nicht wehtun, aber ich MUSS dich…“ Zitternd brach er ab.
Seine Augen waren schwarz und glühten vor Verlangen. Über ihre Geistesverbindung teilte Victoria seine Erregung.
„Ich muss dich jetzt einfach haben!“, stöhnte Jaromir flehend.
Seine Leidenschaft war ansteckend und setzte Victoria in Brand. Hitze breitete sich in ihr aus und schürte ihr eigenes Verlangen nach ihm. Sie sah ihn an und konnte nicht mehr denken. Das Feuer der Leidenschaft ließ ihre Angst in Rauch aufgehen. Wortlos nahm Victoria seinen Kopf in ihre Hände, zog ihn zu sich und küsste ihn fordernd.
Erleichtert presse Jaromir sie an sich. Dann hob er sie hoch und trug sie ins Bad.
Das Mittagessen nahmen Jaromir und Victoria auf der Terrasse ein. Albert hatte ein leichtes Sommermenü zusammengestellt, das ganz ausgezeichnet zu den Temperaturen passte und einfach lecker war.
Beide fühlten sich erschöpft von dem ereignisreichen Vormittag und hingen ihren Gedanken nach. Im Bad waren sie regelrecht übereinander hergefallen. So drängend war ihre Leidenschaft noch nie gewesen. Natürlich hatte Jaromir sich verwandeln müssen – er KONNTE einfach nicht mir ihr
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